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HB Autotest Jaguar XE 2.0D Kernige Ausnahmeerscheinung mit scharfem Blick

Mit sportlichen Grüßen an die süddeutsche Premium-Konkurrenz ist der Jaguar XE gestartet. Können die Briten außer Speed und Luxus jetzt auch Firmenwagen und Mittelklasse? Ausgerechnet da ist der Wettbewerb sehr hart.
31.03.2016 - 06:41 Uhr
Der XE ist eine sehr sportlich gezeichnete Limousine mit coupéartig fallender Dachlinie. Der britische Viertürer ähnelt dem 3er-BMW ohne ihn zu kopieren. Wir testeten den Zwei-Liter-Diesel mit 180 PS, Achtgang-Automatik und Heckantrieb. Quelle: Frank G. Heide
Sieht gut aus, ist aber auf den ersten Blick nicht zwingend ein Jaguar.

Der XE ist eine sehr sportlich gezeichnete Limousine mit coupéartig fallender Dachlinie. Der britische Viertürer ähnelt dem 3er-BMW ohne ihn zu kopieren. Wir testeten den Zwei-Liter-Diesel mit 180 PS, Achtgang-Automatik und Heckantrieb.

(Foto: Frank G. Heide)

Düsseldorf Bei den Briten läuft es rund. Von oben betrachtet liegt Jaguar Range Rover in puncto Zulassungen prächtig im Rennen, weil die Baureihen XJ und XF die Oberklasse und die obere Mittelklasse gut abdecken. Sie sichern sich neben den deutschen Platzhirschen aus Stuttgart, München und Ingolstadt regelmäßig wichtige Positionen in großen Fuhrparks und auf Geschäftsführer-Parkplätzen. Bei den SUV punktet seit Jahren der Evoque, und bei den Sportwagen erzielt der F-Type als Porsche-Rivale mehr als nur Achtungserfolge.

Doch in der Mittelklasse sah es jahrelang nicht so gut aus. Der X-Type war ein glückloser Ford Mondeo-Klon, der vielen Autofans nicht mehr wie ein „echter“ Jaguar vorkam. Vergeben und vergessen, das ist mehr als sieben Jahre her, und jetzt gibt es ja den XE.

Der 4,67 Meter lange Viertürer beeindruckt auf den ersten Blick mit dynamischer Präsenz. Ja, er hat was vom 3er-BMW, und auch was von der Mercedes C-Klasse. Und nein, er wirkt kein bisschen wie abgeguckt. Man sieht der flach auf den Asphalt geduckten Karosse von jeder Seite aus genau die Sprungbereitschaft an, die das Tier auf dem Markenlogo verlangt. Schon auf dem Parkplatz bekommen wir vorne kaum die Hand zwischen Breitpneu und Kotflügelkante, das gefällt. Und dieser leicht gereizte Scheinwerfer-Blick unter der weit heruntergezogenen Motorhaube, ja das hat schon was.

Was uns am Jaguar XE gefällt, und was nicht
Die Schokoladenseite
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Nicht nur die Raubkatze im Markenlogo und der chromumrandete Kühlergrill mit Wabenstruktur machen den XE schon im Stand schnell. Auf der langen Motorhaube deuten markante Sicken einen Powerdome an, auch der Frontspoiler wirkt so sportlich, dass man nicht unbedingt einen Business-Diesel erwartet.

(Foto: Frank G. Heide)
Das Heck ist kurz und knackig, die Breitreifen stehen der Sportlimousine auch gut.
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Der rund 4,70 Meter lange Viertürer von Jaguar tritt gegen Audi A4, BMW 3er und Mercedes C-Klasse an und trifft damit im Dienstwagenbereich auf eine harte Konkurrenz.

(Foto: Frank G. Heide)
Mit halbwegs bösem Blick unterwegs
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„J-Blade-Design“ nennt Jaguar die geschwungene und leicht verdeckte Form seiner Bi-Xenon-Frontscheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht. Sieht gut aus!

(Foto: Frank G. Heide)
Das schönste Detail
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Der große runde Wahlknopf für die Automatik-Fahrstufen ist wirklich edel gemacht. Das griffige Rautenmuster fährt automatisch aus der Edelholzumgebung nach oben und verschwindet nach getaner Arbeit so still wie ein distinguierter britischer Butler.

(Foto: Frank G. Heide)
Das blaue Wunder
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Ein weiteres persönliches Highlight des Testwagens ist die Kombination aus Metallicblau, getönten Scheiben und der breiten Chromeinfassung des kompletten Fensterbandes über die gesamte Fahrzeuglänge.

(Foto: Frank G. Heide)
Blick in den Innenraum
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Das große Lenkrad ist etwas knubbelig, aber sein weiter Verstellbereich ist gut geraten. Bei der Innenausstattung überwiegt schönes Leder, das erstklassig verarbeitet wurde.

(Foto: Frank G. Heide)
Sieht wertig und modern aus, braucht aber eine feste Hand:
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Der 8-Zoll-Touchscreen reagiert etwas widerwillig und phlegmatisch auf Berührung.

(Foto: PR)

Mitte 2015 startete der XE in Deutschland zu Preisen ab 36.800 Euro für die kleinste Benziner-Variante (2,0 Liter, 147 kW/200 PS) bzw. 36.800 Euro für den 2,0-Liter-Diesel, wobei der Preis kurioserweise sowohl für die Pure Handschalt-Version mit 163 PS als auch für die mit 180 PS gilt. Nach bisherigen Erfahrungen greifen, wie in dieser Fahrzeugklasse zu erwarten, mindestens neun von zehn deutschen Käufern zum sparsamen Diesel.

Für die Furchtloseren gibt es aber noch die Spitzenversionen S mit dem aus F-Type und XJ bekannten 3,0-Liter-V6-Kompressor unter der Haube, der böse fauchen kann (ab 55.100 Euro). Und für die Sicherheitsbewussten bietet Jaguar den XE mittlerweile auch als Allrader an, für rund 2.200 Euro Aufpreis.

In seiner Werbung betont der Hersteller dreierlei: Sportlichkeit, Leichtbau, und last but not least Dienstwagentauglichkeit, denn nur über den Erfolg in den großen Firmenfuhrparks wird im Neuwagengeschäft noch Masse gemacht.

Den distinguierten Dienstwagenfahrer will unser dunkelblauer Testwagen mit einigen recht luxuriösen Extras und sehr aktiven elektronischen Assistenten überzeugen, die sensibel, ja teils überengagiert auf Fahrzeug und Fahrer aufpassen.

Dieser Jaguar ist allerdings auch so modern, dass niemand mehr den Markenmythos wahrnimmt. Wer den Kühlergrill und das Logo nicht sieht, wird ihn ihm keinen Jaguar erkennen. Das gilt vor allem für die von uns gefahrene 2-Liter-Diesel-Variante. Positiv ausgedrückt: Vor allem der XE steht für die Fortschritte der Traditionsmarke, denn der 3er-Konkurrent ist von mythischen Zwölfzylindern, barocken Blechschwüngen und wuchtiger Leder-Übermöblierung so weit entfernt wie Großbritannien von Indien. Wahrscheinlich wird kein Nachbar neidisch gucken, denn er wird diesen Hauch des Besonderen nicht spüren.

Der moderne XE will mit Leichtbau und Verbrauch punkten: Bei dem völlig neu konstruierten Fahrzeug besteht die Rohkarosse zu 75 Prozent aus Aluminium, sie wiegt nur 250 Kilo. Der gesamte Wagen kommt als Diesel auf rund 1.505 Kilo, und mit Achtgang-Automatik und Heckantrieb soll der Normverbrauch nur knapp über vier Liter liegen.

Im Alltag kamen wir zwar oft auf Werte um die sechs Liter herum, hatten dann mit dem drehmomentstarken Selbstzünder aber auch einigen Spaß. Schon ab 1.750 Touren schieben bis zu 430 Newtonmeter das Heck an, das ist deutlich mehr, als man für die meisten Alltagssituationen braucht. Den Sprint aus dem Stand auf Landstraßentempo absolviert die Sportlimousine in 7,8 Sekunden.

Das große Lenkrad ist etwas knubbelig, aber sein weiter Verstellbereich ist gut geraten. Bei der Innenausstattung überwiegt schönes Leder, das erstklassig verarbeitet wurde. Quelle: Frank G. Heide
Blick in den Innenraum

Das große Lenkrad ist etwas knubbelig, aber sein weiter Verstellbereich ist gut geraten. Bei der Innenausstattung überwiegt schönes Leder, das erstklassig verarbeitet wurde.

(Foto: Frank G. Heide)
Platzwunde statt Platzwunder
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