Hyundai i30 im Test: Der Golf-Gegner, bei dem nichts scheppert
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Hyundai i30 im TestDer Golf-Gegner, bei dem nichts scheppert
Mit überraschendem Lob in einem Internet-Video hat VW-Chef Martin Winterkorn den Hyundai i30 zur Berühmtheit gemacht. Handelsblatt Online klärt, ob die Vorschusslorbeeren für den Golf-Herausforderer gerechtfertigt sind.
Der i30 hat das Zeug, die Konkurrenz in der Kompaktklasse aufzuwirbeln.
(Foto: Sebastian Schaal)
Düsseldorf Ja, nahezu jeder Text, den Sie über den neuen Hyundai i30 lesen werden, fängt mit einem Verweis auf ein gewisses Youtube-Video an. In dieser Handyaufnahme, entstanden auf der Frankfurter IAA im vergangenen September, begutachtet VW-Chef Martin Winterkorn samt Gefolge das neueste Produkt der Konkurrenz. Und dann fallen diese Sätze: “Da scheppert nix. Warum kann’s der? Der BMW kann’s nicht, wir können’s nicht.” Gemeint ist natürlich der Hebel zur Lenkradverstellung, das inzwischen wohl berühmteste Bauteil des i30.
Mit dem millionenfach betrachteten Youtube-Video hat sich Hyundai nicht nur die Aufmerksamkeit der Konkurrenz gesichert, sondern auch die der potenziellen Kunden. Aber kann der Koreaner die Vorschusslorbeeren auch in der Realität ernten? Und wie schlägt er sich im Vergleich mit dem Platzhirsch VW Golf?
Obwohl das Hyundai-Kompaktmodell erst ab März 2012 beworben wurde, stieg die Modellbekanntheit nach der IAA im September um acht Prozentpunkte auf 35 Prozent im Oktober, wie Forsa Brandcontrol feststellte. Umgerechnet sind das bei 3,2 Millionen Neuwagenkäufen in 2011 rund 256.000 Neuwageninteressenten mehr, die das Modell im Oktober kannten. “Da kaum andere Kommunikation für den i30 stattfand, wird der Auftritt Winterkorns und die breite Berichterstattung darüber, hauptursächlich sein”, folgert Frosa Brandcontrol-Chef Harald Jossé. “Als Fazit kann man sagen, dass die Aktion auf der IAA Hyundai auf vielfältige Weise dienlich war.”
Test-Tagebuch
Natürlich die erste Amtshandlung bei der Vorgeschichte des i30: Nachschauen, ob Winterkorn Recht hat. Hat er, die Lenksäulenverstellung scheppert wirklich nicht. Aber das ist kein Maßstab für ein gutes Kompaktauto. Der erste Eindruck im Innenraum stimmt jedenfalls.
Langstrecke auf der Autobahn von Düsseldorf nach Berlin. Selbst mit sklavischen 130 km/h Maximum kommt der Diesel nicht unter 5,3 Liter. Das können andere etwas besser, die knacken die Marke von fünf Litern.
In Berlin angekommen. Die Parkplatzsuche war kein Problem, selbst in eine relativ enge Lücke bin ich dank der Rückfahrkamera locker reingekommen.
Nach 732 Kilometern geht es das erste Mal an die Tankstelle. Im Schnitt sind bis jetzt 5,5 Liter pro 100 Kilometer aus dem Tank geflossen.
Den Stadtverkehr meistert der i30 passabel. Mit der "Comfort"-Einstellung der Lenkung geht das alles sehr leichtgängig, schon fast an der Grenze zur gefühllosen Lenkung.
Ende der Testfahrt. Nach rund 1.800 Kilometern hinterlässt der i30 einen guten Eindruck. Es gibt Abstriche im Detail, aber dafür ist der Hyundai günstig.
Dienlich ist dem Wagen auf jeden Fall seine sportlich-dynamische Form. Über Design kann man ja bekanntlich streiten, aber eines wird selbst der größte Kritiker dem i30 nicht absprechen: Er hebt sich ab. Er unterscheidet sich - im Gegensatz zu einigen deutschen Modellen - deutlich vom Vorgänger und will sich mit einem selbstbewussten Auftritt in der Kampfzone Kompaktklasse festbeißen. Und dabei sieht er richtig fesch aus. Mit Schwung gezeichnete Scheinwerfer, ausgestellte Radhäuser und eine dynamisch ansteigende Seitenlinie.
Auch die Verarbeitung der Karosserie passt. Die Spaltmaße stimmen genauso wie die Lackqualität. Zwischen den Kunststoff- und Metallteilen lässt sich so gut wie kein Farbunterschied erkennen. A propos Farbe: Der Metalliclack “Ice Blue” kostet 500 Euro Aufpreis.
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