Volltreffer! Alle Nachbarn haben ihn bemerkt, als er den ersten Tag vor der Haustür stand. Ist ja auch unübersehbar groß, der FX. Aber eben auch besonders schön mit der langen Schnauze, dem großen Maul, der wunderbar fallenden Coupe-Dachlinie, den schwarz getönten hinteren Scheiben, dem sportlichen Doppelauspuff, der überflüssigen Dachreling – und den wahrhaft riesigen 21-Zoll-Rädern.
Hell-beiges Leder spiegelt sich etwas zu stark in der Frontscheibe wider, schwarz wäre wohl erste Wahl. Tolle Sitze mit Heizung – und Kühlung! Gerade im Sommer fantastisch. Sehr wertige Metall-Knöpfe und Drücker. Am Armaturenbrett zu viel Kunststoff und zu wenig Leder.
Meine Frau meint, Sitzkühlung wäre überflüssig, das sei auch nicht gut für die Blase. Die Motorhaube findet sie zu hoch aufgeworfen und „bucklig“, das macht den Wagen vorne und in der Breite unübersichtlich. Automatischer Kofferraumdeckel, hohe Ladekante und vor allem das riesige Glas-Schiebedach kommen sehr gut an.
Kompaktes und griffiges Lenkrad mit allen wesentlichen Kontrollen. Beleuchtung am Gang-Wahlhebel zu schwach. Navi- und Multimediasystem ohne Fehl und Tadel. Nur einige Knöpfe, z.B. für Bordcomputer und Tageskilometerzähler, oben rechts hinterm Lenkrad und unten links vor dem Knie sind nicht so gut erreichbar.
Schreck lass nach, die Verbrauchsanzeige. Der Wagen ist im Stadtverkehr ein echter Schluckspecht. Die hohe, SUV-typische Sitzposition ist toll, man hat sehr viel Übersicht. Nach einer kleinen Anfahrschwäche zeigt der FX sattes Drehmoment. Zuviel für die Stadt, jetzt schnell ab auf die Autobahn ...
Das reine Vergnügen. Der Infiniti hat so viele Kameras bzw. Sensoren, dass das im Display aus den verschiedenen Winkeln zusammengesetzte Bild perfekt wirkt. Und es lässt sich damit zentimetergenau steuern. Da kommen nie Zweifel auf, ob es an einer bestimmten Ecke zu knapp wird. Vorbildlich!
Wenn das Radio spielt, kommt der Klang aus Bose-Lautsprechern. Und das ist nur das viertbeste Extra des FX. Das rund 3.500 Euro teure Multimediasystem wird noch geschlagen von den superben Sitzen, dem großen Glas-Hebeschiebedach und dem Surround-View-System mit 26 Kameras und Sensoren. Allerdings muss man auch zugeben, dass mache Konkurrenz-Modelle noch mehr Extras anbieten.
Dass die Parkplätze zu eng und die Straßen zu schmal sind. Und dass die anderen immer so nah vor einem her fahren. Wer einmal im Infiniti sitzt und genügend Schwung hat, den nervt sonst nichts mehr. Außer vielleicht BMW X6-Fahrer. Die glauben ja, sie hätten schöne Autos.
„Der kostet doch mindestens 70.000 Euro. Ist aber was für Angeber“, findet er, der einen sehr gepflegten 13 Jahre alten Renault Twingo steuert. Nach einer gemeinsamen Probefahrt will er aber gar nicht mehr ausssteigen. „Sind schon toll, die Sitze. Und auch die PS.“
Am letzten Tag: Volltanken ist angesagt. 95,60 Euro, und der Tank war noch nicht mal ganz leer. Da fällt der Abschied nicht ganz so schwer. Im Stadtverkehr lag der Testverbrauch bei etwas über elf Litern, beim Mix aus 90% Autobahn und 10% Stadt waren es im günstigsten Fall 8,2 Liter Diesel auf 100 km.
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