Bedingt. Der Maserati hat großen Durst, was Fahrern mit entsprechenden Geldbeutel gleichgültig sein mag. Tanken müssen sie allerdings trotzdem. Als Sportwagen liegt das Auto so tief auf der Straße, dass die vordere Schürze schnell aufsetzt. Entweder beim Abwärtsfahren und unten Ankommen im Parkhaus. Oder schlicht an der Bordsteinkante.
Der silberne Ring oben im Lenkrad. Er sagt mir: Halt mich stets oben in der Mitte, wenn Du abhebst. Du fährst dann schnurgeradeaus, wenn Du wieder aufsetzt.
Entlüftungsgitter in den vorderen Kotflügeln, die nur Attrappen sind. Warum hat es so ein Supersportwagen nötig auf Fassade zu setzen? Ich komme mir verulkt vor.
Ein Auto, dass mich von A nach B bringt, lenkt und bremst, gibt es neu für 8500 Euro. Nach fünf Jahren ist es knapp die Hälfte wert. Alles andere ist Luxus. Luxus ist schön und nach oben unbegrenzt. Wer 120 000 Euro ausgeben will, bekommt dafür vor allem die Gewissheit geboten, zu exklusiven Kreis derjenigen zu gehören, denen das Vergnügen dieses Geld wert ist.
Genial. Fantastisch. Markerschütternd. Betörend. Kraftstrotzend. Unvergesslich. Hungrig. Brutal.
Falsche Frage. Aber gut, wenn es sein muss: Überhaupt nicht. 24 Liter Verbrauch im Stadtverkehr und immerhin noch 15,5 Liter im Durchschnitt - und das nach Herstellerangaben, ist kein diskutabler Wert. Ein CO2-Ausstoß von 360 Gramm pro Kilometer auch nicht.
Die Abstimmung von Motor, Getriebe und Fahrwerk ist hervorragend. Der Wagen liegt satt auf der Strasse, er bleibt trotz seiner Größe extrem handlich und das Getriebe schaltet vor allem in der Sporteinstellung wunderbar.
Ein echter Hingucker. Die Nachbarn freuen sich mit mir. Und die Nachbarin erst! Aber gut - wir sind in Düsseldorf. Rheinischer Kapitalismus gepaart mit karnevalistischem Gemüt hat für dieses Auto echt etwas übrig. Auf einem Berliner Radweg würde ich dagegen lieber nicht parken.
Der, der Autos mag. Der, der echte Leckerbissen von denen unterscheiden kann, die nur so zurecht gemacht sind. Die anderen gucken zwar auch, aber die gucken immer. Und tatsächlich lässt das Auto nicht nur Männer-, sondern auch Frauenherzen höher schlagen. Jedenfalls manchmal.
Entspannt, jedenfalls dann, wenn der Fahrer nicht dauernd versucht, in Grenzbereiche vorzudringen. Da sie so weit entfernt liegen, steigt der Reiz zu erfahren, wo sie denn tatsächlich beginnen. Das ist aber keine gute Idee. Schon aufgrund der Straßenverkehrsordnung.
Auf die Autobahn. Für eine schnelle, weite Reise - ideal. Und vor's Café bei Sonne. Der Fahrer selbst sitzt etwas abseits am Tischchen und genießt die Blicke, die sein Gefährt auf sich zieht.
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