Benachrichtigung aktivieren Dürfen wir Sie in Ihrem Browser über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts informieren? Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Fast geschafft Erlauben Sie handelsblatt.com Ihnen Benachrichtigungen zu schicken. Dies können Sie in der Meldung Ihres Browsers bestätigen.
Benachrichtigungen erfolgreich aktiviert Wir halten Sie ab sofort über die wichtigsten Nachrichten des Handelsblatts auf dem Laufenden. Sie erhalten 2-5 Meldungen pro Tag.
Jetzt Aktivieren
Nein, danke

Opel Ampera im Handelsblatt-Test Was taugt ein Elektro-Auto im Urlaub?

Viel wurde über ihn geschrieben, das erste alltagstaugliche Elektroauto mit einer vernünftigen Reichweite soll er sein. Der Opel Ampera war eine Woche bei uns zum Praxis-Test, - und auf Urlaubsreise. Ein Tagebuch.
19.07.2012 - 09:13 Uhr 57 Kommentare
Sebastian Schaal hat den Opel Ampera für Handelsblatt Online eine Woche lang intensiv getestet. Auf Anschluss beim Laden musste er nie lange warten.

Sebastian Schaal hat den Opel Ampera für Handelsblatt Online eine Woche lang intensiv getestet. Auf Anschluss beim Laden musste er nie lange warten.

Düsseldorf 1. Tag, Dienstag
Wir hatten bereits faszinierende Sportwagen wie den Porsche 911 oder den Audi RS5 bei uns in der Handelsblatt Online-Redaktion. Oder Familienautos wie den Opel Zafira oder den Kombi der Mercedes C-Klasse, die für die Väter und Mütter unter unseren Redakteuren einen Blick wert gewesen wären. Doch kein Auto hat so ein Interesse hervorgerufen wie der Opel Ampera.
Seit etwa 14 Uhr steht der Wagen in der Handelsblatt-Tiefgarage. Doch was heißt stehen? Im Moment besteht mein Arbeitstag aus dem Pendeln zwischen Tiefgarage und Schreibtisch. Denn die Kollegen stehen Schlange. Alle wollen sie einen Blick auf den Ampera werfen. Also wieder ab in die Tiefgarage, ein oder zwei Runden drehen, die ganzen Anzeigen und Displays erklären. Egal ob Technologie-, Politik- oder Chefredakteur, alle sind fasziniert.
Das geht sogar so weit, dass der Chefredakteur danach freundlich fragt, ob er den Wagen auch für einen Abend fahren könnte. Das hat es nicht einmal beim Porsche gegeben.

Tag 2, Mittwoch
Direkt am Morgen das erste Problem: Obwohl das Ladekabel bei uns in der Tiefgarage richtig angeschlossen ist, bricht der Ladevorgang nach wenigen Minuten ab. Das Rätselraten ist groß, hat doch ein Kollege der WirtschaftsWoche an genau dieser Steckdose bereits einen Nissan Leaf problemlos geladen.
Wie sich später herausstellt, ist die Kabeltrommel das Problem. Die Steckdose ist zwar ausreichend abgesichert, nicht aber die Trommel. Dazu gibt es zwei Lösungsmöglichkeiten: Entweder ein normales Verlängerungskabel verwenden, oder aber den Ladestrom verringern. Das geht ganz einfach an dem Gerät, das in das Ladekabel integriert ist. Allerdings dauert es dann auch länger, bis der Akku voll geladen ist.

Ein Blick ins Handbuch hilft weiter: Ein Verlängerungskabel sollte beim Laden eines Elektrofahrzeugs nicht benutzt werden, da dieses Verlängerungskabel in den meisten Fällen nicht für hohe Ströme ausgelegt ist (zu geringer Querschnitt). Durch die hohen Ströme kann sich das Kabel erwärmen und dazu führen, dass das Kabel schmilzt. Gleiches gilt für die Benutzung der Kabeltrommel, insbesondere wenn diese nicht komplettabgerollt wird.

"Außerdem können sehr hohe Spannungsabfälle und Verluste durch die Benutzung der Verlängerungskabel und/oder der Kabeltrommel auftreten, die zum einen die Effizienz des Ladevorgangs reduzieren aber auch in manchen Fällen das Laden erst gar nicht ermöglichen", sagt Opel-Sprecher Christof Birringer. "Ein weiterer Aspekt, der bei der Benutzung von Verlängerungen betrachtet werden muss, ist, dass diese Verlängerung im Allgemeinen ungeschützt ist. Beim Laden eines Elektrofahrzeugs sollte das ungeschützte Kabel so kurz wie möglich (ca. 30 Zentimeter), was auch in den Normen fest geschrieben ist, um mögliche Fehler so schnell wie möglich zu erkennen und im Fehlerfall abzuschalten."

Das Laden in der Handelsblatt-Tiefgarage hakte am Anfang, ging dann aber tadellos. Quelle: Sebastian Schaal

Das Laden in der Handelsblatt-Tiefgarage hakte am Anfang, ging dann aber tadellos.

(Foto: Sebastian Schaal)

Bei sechs Ampere dauert es nach Angaben von Opel bis zu 11 Stunden, bis der Akku wieder voll geladen ist. Da der Akku bei Ankunft in der Redaktion in der Regel nicht ganz leer ist, reicht auch ein Acht-Stunden-Arbeitstag, um mit voll geladener Batterie nach Hause zu fahren.
Doch heute werde ich den Wagen noch stehen lassen. Morgen früh brauche ich voll geladene Batterien. Vor meiner Wohnung kann ich den Ampera nicht laden: Vom ersten Stock aus durch das Fenster geht nicht - und in einer Fußgängerzone schon zweimal nicht.


Tag 3, Donnerstag
Heute geht es über ein langes Wochenende in die Niederlande ans Ijsselmeer. Von Düsseldorf aus sind das gute 300 Kilometer. Doch der erste Test naht bereits, bevor überhaupt ein Meter gefahren ist: Passt das Gepäck von drei Erwachsenen rein? Ja, es geht gerade so. Mit einem Koffer und zwei Reisetaschen ist es dann aber auch getan. Für einen zweiwöchigen Urlaub zu viert reicht der Kofferraum nicht.
Aber es geht ja vor allem um die Fahrerfahrungen mit dem Ampera, also ab auf die Straße. Die Batterie ist voll geladen, auch in den 35-Liter-Benzintank passt nichts mehr hinein. Somit könnten wir laut Anzeige 507 Kilometer fahren. Doch so weit kommt es ja gar nicht.

Allein die Anzahl an leuchtenden Knöpfen zeigt, dass die Bedienung nicht ganz durchdacht ist. Das Lenkrad ist Standard-Ware aus dem GM-Konzern.  Quelle: Sebastian Schaal

Allein die Anzahl an leuchtenden Knöpfen zeigt, dass die Bedienung nicht ganz durchdacht ist. Das Lenkrad ist Standard-Ware aus dem GM-Konzern. 

(Foto: Sebastian Schaal)
Fußgängerhupe warnt Radfahrer
Seite 1234Alles auf einer Seite anzeigen
57 Kommentare zu "Opel Ampera im Handelsblatt-Test: Was taugt ein Elektro-Auto im Urlaub?"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Kammler Batterien würden dieses Problem beheben.
    Nur will diese Technik Populär werden?

  • Das ist bedingt stimmig. Die Industrie und Konzerne haben diesen Raubbau an Mutter Erde gezielt so gesteuert.
    In L.A. wurde ein komplettes grünes, elektrische Straßenbahnnetz zugunsten GMC und der Ölindustrie zerstört.

    "Kaum zu glauben aber wahr. Henry Ford beschäftigte sich bereits seit 1920 mit nachwachsenden Rohstoffen wie z.B. Hanf. Sein legendäres Hanf-Auto besaß eine Hanffaser-verstärkte Kunststoffkarosserie und wurde mit Hanföl bzw. Methanol/Ethanol angetrieben. Die Hanf-Karosserie war 10 mal stoßfester als eine Metall-Karosserie und wog nur 2/3 des Gewichts."

    Da gibt es einen guten Film dazu. Hanf: Das Milliardendollar Gewächs/Kraut oder wie die Industrie/Politik die Weltansicht der meistgenutzten Nutzpflanze manipulierte.

  • Wollen schon, der Ampera ist ein feines Auto, aber wie BEZAHLEN ?
    Manche Familien müssen länger sparen um sich einen gebrauchten für 8000 zulegen zu können. Also, wie soll das Massentauglich werden ?

  • Wer auch nur ansatzweise glaubt, dass in Zukunft irgendwas am Elektroantrieb vorbeiführt, hat nichts verstanden. Schaut nicht nur auf EUER Auto vor der Tür und auf die Tankstelle. Schaut weiter, z.B. dorthin, wo das Öl herkommt und unter welchen Bedingungen, oder wie in Kanada die Landschaft zerstört wird, um die Ölsande zu nutzen (mit katastrophalen Wirkungsgraden und damit gigantischen CO2-Vorbelastungen). Mann, was da abgeht, damit wir das Zeugs in den Tank kippen und 70% davon auch noch als Wärme verpuffen, kann man sich kaum vorstellen. Benzin oder Diesel müssen die absolute Ausnahme werden. Niemand würde sich eine Heizung kaufen, die nur 30% Nutzenergie abgibt und den Rest durch den Schornstein jagt. Warum akzeptieren wir das beim Auto??? Da fahre ich lieber elektrisch mit ein paar Einschränkungen, als so einen Blödsinn länger mitzumachen.

  • @derheuschreck
    Natürlich sind Verarbeitung und Detailgestaltung nicht auf dem sehr hohen Niveau eines Audi/BMW/Mercedes/VW. Aber da muss man halt die persönlichen Prioritäten etwas neu gewichten.
    Ich fuhr bisher einen Audi und die meisten Ampera-Fahrer die ich kenne, kommen ebenfalls von deutschen Premiumherstellern. Zugegeben, es braucht ein wenig Überwindung, wenn anstelle eines Audi ein Opel in der Garage steht - aber man gewöhnt sich daran. Und das elektrische Fahren kompensiert das alles bei weitem.

  • Ich fahre nun selbst seit 14 Tagen Ampera u. kann nur feststellen, dass die meisten Kritiker keine Ahnung über das Fahrzeug haben.

    Der Test selbst scheint mir einigermaßen fair zu sein, wobei ich den Ampera mehr im Alltagsbetrieb mit max. 80 km zur Arbeitsstätte und zurück sehe, um ihn dann Abends wieder laden zu können und im Ausnahmefall auch mal mit dem Range Extender größere Strecken in den Urlaub oder auf Ausflüge. Ich persönlich fahre an 220 Tagen im Jahr einfache Strecke 31 km zur Arbeit und dazu ist der Ampera ideal (13.600 km rein elektrisch, das ist eindeutig die Zukunft, wenn er dann wie bei mir auch noch mit dem eigen produzierten Solarstrom geladen wird).

    Die negativen Aussagen über die Innenausstattung kann ich überhaupt nicht nachvollziehen, ich hatte noch kein Fahrzeug das so eine Vollausstattung bis hin zu Ledersitzen und v.a. die tolle futuristischen Anzeigen hatte, die über alles informieren was man wissen muss, v.a. wenn man ökologisch unterwegs sein möchte (mir fehlt nur Regensensor, autom. anklappende Spiegel, LED-Tagfahr- und Xenonlicht, alles andere ist "an Board").

    Bzgl. der Zuladung kann ich nur feststellen, dass das allemal für die Urlaubsfahrt auch für eine 4köpfige Familie reicht, wenn ich mit dem Flugzeug unterwegs bin kann ich auch nur 80 kg bei 4 Personen mitnehmen und warum brauche ich im Auto mehr? Da fahre ich lieber ökologisch umweltbewusst und hinterlasse meinen Kindern eine Welt die so gering wie möglich mit Schadstoffen belastet wird und auch unsere sehr begrenzten Ressourcen wie Öl, etc. schont.

    Natürlich ist der Ampera ePioneer mit 48.200€ nicht gerade ein "Schnäppchen" aber jeder vergleichbare Audi, BMW o. Mercedes kostet mindestens genauso viel ohne dieses tolle Fahrgefühl zu bieten u. dabei auch noch CO2-frei unterwegs zu sein. Nur so werden wir in der Lage sein, den Klimawandel und die Energiewende, die dringend notwendig ist, zu schaffen. Ich hoffe es werden noch viele Kunden auf den Ampera umsteigen.

  • 83 KG pro Person in Ihrer Familie. Nun, dann scheinen Ihre beiden Kinder sehr gut "genährt" zu sein. Evtl. wäre hier zunächst eine gesunde vegetarische BIO-Vollwertkost als Vorbereitung in ein neues Fahrgefühl angebrachter. Dann macht evtl. auch ein späterer Ampera Erwerb Sinn. Vorher kann man dann noch ein paar Jahre die Mainstream Floskeln nachplappern ohne das System verstanden zu haben. Schliesslich möchten Audi, BMW und Mercedes ja noch ein paar Werbemillionen in den Mainstreammedien los werden bis man dort auch verspätet mit einem Elektroauto glänzen kann.

  • Ja, klar doch:
    http://www.autobild.de/artikel/vw-golf-opel-astra-diesel-gegen-benziner-3517472.html

  • @Daniel:
    "Die Gefahr, dass man ihn kaufen möchte" reduziert sich meiner Erfahrung nach auf Null, wenn man sich auch nur im Entferntesten für hochwertige Ausstattung und gute Verarbeitung interessiert. Und die sollte ein 43.000-Euro-Auto schon bieten. Der Ampera tut es nicht. Typisch GM.

  • Auch hier lebt das Vorurteilsmonster seine Vorlieben aus.

    Aber der ewige Kampf geht weiter:
    http://www.voltolero.de/Voltolero/Blog/Eintrage/2012/7/9_Taglich_grusst_das_Vorurteil.html

    Ciaooo

    Voltolero.de

Alle Kommentare lesen
Zur Startseite
-0%1%2%3%4%5%6%7%8%9%10%11%12%13%14%15%16%17%18%19%20%21%22%23%24%25%26%27%28%29%30%31%32%33%34%35%36%37%38%39%40%41%42%43%44%45%46%47%48%49%50%51%52%53%54%55%56%57%58%59%60%61%62%63%64%65%66%67%68%69%70%71%72%73%74%75%76%77%78%79%80%81%82%83%84%85%86%87%88%89%90%91%92%93%94%95%96%97%98%99%100%