Kampf um mehr Bekanntheit Lexus will Europa ohne Kombi erobern

Mit einem sportlichen Design will der Lexus GS 450h nun BMW und Co. das Fürchten lehren. Die jetzt vorgestellte Businesslimousine mit Vollhybridantrieb zielt eindeutig auf die hiesige Manager-Elite ab.
Frankfurt Das Jahr 2011 fing für Lexus eigentlich gut an. Mit der Einführung des Kompakt-Hybriden CT 200h hatten die Japaner die Modellpalette um ein Modell nach unten hin ergänzt. Es lagen viele Vorbestellungen auf dem Tisch, viele Kunden kamen - wie erhofft - von der Konkurrenz zu Lexus. Doch der Tsunami, das Erdbeben und die Atomkatastrophe in Japan seit März haben die Pläne kräftig durchgeschüttelt. Als keine neuen Teile mehr ankamen und die Auftragsbücher abgearbeitet waren, standen auch keine Präsentationsfahrzeuge mehr bei den Händlern. "Das hat weitere Neubestellungen natürlich negativ beeinflusst.
Aber inzwischen ist die Produktion komplett wieder da", sagt Vize-Europa-Chef Andy Pfeiffenberger auf der IAA im Gespräch mit Handelsblatt Online. Bis September seien die Rückstände wieder aufgeholt. Im Ergebnis heißt das: 10.000 Exemplare des CT wurden bereits in Europa verkauft, weitere 5.000 sind derzeit vorbestellt. Mit weiteren Bestellungen, die noch erwartet werden, peilt Lexus 19.000 bis 20.000 Einheiten an.
Mit der Markteinführung ist Pfeiffenberger zufrieden: "Mit dem CT konnten wir viele Kunden zu Lexus führen, die Eroberungsrate liegt bei 56 Prozent."

Der Marktstart ist hierzulande für Mitte 2012 vorgesehen. Über den Preis schweigen sich die Japaner noch aus. Der aktuelle Lexus GS 450h startet bei 60.810 Euro.
Bei dem in Frankfurt vorgestellten GS 450h sieht das mit der Eroberungsrate anders aus. Die Hybrid-Limousine von der Größe einer Mercedes E-Klasse oder einer 5er BMWs kommt in ein, wie Pfeiffenberger es nennt, sehr beschränktes Segment. Während die großen deutsche Hersteller Bekanntheitsgrade jenseits der 70 Prozent aufweisen können, ist die Marke Lexus nur elf Prozent der potenziellen Kunden bekannt.
Einen Kombi wird es auch in Zulunft nicht gegen
Den größten Vorteil des GS sieht Pfeiffenberger in dem Hybrid-Antrieb. "Unsere Wettbewerber fangen im Moment an, mit einem Hybrid zu spielen. Wir haben jetzt schon die zweite Generation des Lexus-Hybrid-Systems, wir haben die Effizienz nochmals um 20 Prozent verbessert." In der Tat liegt der Normverbrauch des 343 PS starken GS mit 6,3 Litern noch etwas unter dem des Audi A6 Hybrid, der aber 100 PS weniger leistet. Auf welche Verbrauchswerte der GS in der Praxis verglichen mit einem Diesel kommt, wird sich Mitte 2012 zeigen, dann kommt die Limousine auf den Markt. Und natürlich wieder nur als Limousine, einen Kombi wird es - wie bis jetzt immer bei Lexus - nicht geben.
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