Kleinwagen beim Genfer Autosalon Schicke Charmebolzen und kultige Knuddelkisten
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Platz 8: Citroen Ami 8 ab 1969
Er hat einen Ehrenplatz unter den automobilen Exzentrikern verdient. Trotz skurrilen Designs eroberte der Zweizylindertyp Citroen Ami 6 den ersten Platz der französischen Zulassungscharts. Erfolge, die Starcouturier Robert Opron mit den Evolutionsstufen Ami 8 und M 35 fortschreiben sollte.
Sie mobilisieren ganze Nationen, gewinnen Herzen als modische Shopping Bags oder giftige Kraftzwerge. Kultige Kleinwagen sind die automobilen Könige, wenn es um die Kombination von maximalem Nutzwert mit minimalen Kosten geht, große Emotionen dabei aber nicht auf der Strecke bleiben dürfen. Das Licht der großen weiten Welt erblicken die Kleinen am liebsten in der Schweiz, dem neutralen Spielplatz für alle neugeborenen Minis aus Europa oder Asien. Bühne frei für die zehn größten Kleinen aller Zeiten in den Genfer Messehallen!
Platz 10: Seat Arosa von 1997: Mit Kleinstwagen war Seat einst die Motorisierung Spaniens gelungen. Entsprechend gespannt warteten die Premierengäste des Genfer Salons auf den ersten Seat-Mini, der unter dem Dach von Volkswagen entwickelt worden war. Der Arosa sollte sie nicht enttäuschen, war er doch sogar Vorbote des Volkswagen Lupo. Zunächst aber machte der nach der spanischen Stadt Villagarcía de Arosa benannte Flitzer Schlagzeilen als Rekordjäger.
So gab es 1998 einen Eintrag ins Guinness Buch der Rekorde als sparsamstes Serienfahrzeug der Welt. Als der Arosa-Zwillingsbruder VW Lupo 3 L TDI 1999 für Schlagzeilen sorgte mit einem eher praxisfremden Normverbrauchswert von 2,99 Litern auf 100 Kilometer, legte der Seat nach.
Mit einem Durchschnitt von 3,18 Litern bewältigte ein Arosa 1.4 TDI die 6.367 Kilometer lange Distanz vom Nordkap nach Tarifa in Südspanien. Beendet wurde das Duell unter Brüdern erst durch die von Wolfsburg verfügte ersatzlose Produktionseinstellung des Arosa.
Platz 9: Toyota Starlet von 1978: Er war der erste Mini-Star im großen Toyota-Programm. Mit dem Starlet zogen die Japaner ein Ass aus dem Ärmel, das den europäischen Kleinwagenbauer erheblich zusetzte. Dazu genügten modernes Design, die praktische Heckklappe und eine beispiellose Zuverlässigkeit in Pannenstatistiken.
Starlet-Fahrer registrierten zufrieden, dass statistisch betrachtet, 1.000 Starlet pannenfrei über vier Millionen Kilometer weit fahren mussten, ehe einen von ihnen ein Defekt traf. Diese Unverwüstlichkeit des Toyota konnte auch über die simple Technik mit hinterer Starrachse trösten.
Wem die serienmäßigen 33 kW/45 PS Leistung nicht genügten, konnte sich mit dem nachgeschärften Starlet für den Start im ersten deutschen Markenpokal für japanische Kleinwagen qualifizieren. Wegweisend in der kleinen Klasse war eine Kombi-Version.
Platz 8: Citroen Ami 8/M 35 von 1969: Er hat einen Ehrenplatz unter den automobilen Exzentrikern verdient. Trotz skurrilen Designs eroberte der Zweizylindertyp Citroen Ami 6 den ersten Platz der französischen Zulassungscharts. Erfolge, die Starcouturier Robert Opron mit den Evolutionsstufen Ami 8 und M 35 fortschreiben sollte.
Erste Überraschung dabei: Nicht wie gewohnt im glamourösen Paris, sondern auf dem designverliebten Genfer Salon enthüllte Citroen seine frische Frühjahrskollektion mit Fließheckkleid, die als Ami 8 fast 800.000 Käufer fand. Derweil sorgte der M35 für gänzlich andere Furore als kleinstes Auto mit hydropneumatischer Federung und erster französische Serien-Rotarier. Produziert wurde der Einscheiben-Wankelmotor bei Comotor, einem eigens von Citroen und NSU gegründeten Unternehmen.
Vor dem Großserienstart sollte die Erprobung im Coupé M 35 erfolgen, das nur an ausgewählte Kunden verkauft wurde. Allerdings fanden sich gerade einmal 267 Fans, denn das kleine Experimentalcoupé kostete mit rund 14.000 Francs fast so viel wie die „göttliche“ DS.
Platz 7: BMW Isetta von 1955: Schon das Premierenpublikum nannte das winzige Motocoupé liebevoll Knutschkugel. Dabei bot die BMW Isetta sogar Platz für eine Kleinfamilie – ganz so wie die beliebten italienischen Straßenflöhe, mit denen die bayerische Basismotorisierung (anfangs 12 PS aus 250 Kubikzentimetern) ihre Wurzeln teilte.
Tatsächlich entstand die Isetta aus einer Iso-Lizenz (bekannt als Supersportwagenbauer) und brachte alles mit, was für preiswerte Freude am Fahren notwendig war. Dazu zählten vier Räder – andere Marken setzten auf kippfreudige Threewheeler – geringer Spritkonsum (Tester verliehen der Isetta den Status eines „Drei-Liter-Autos“) und eine bereits autobahntaugliche Vmax von 85 km/h.
Mit der Isetta wurde BMW wieder Massenhersteller. Der Winzling mit origineller Fronttür führte den Hersteller von „Barockengel-Limousinen“ und V8-Coupés zu neuer Größe, zumal sich sogar Hollywoodstars wie Cary Grant für die Isetta begeisterten. Weltweit wurden über 160.000 Isetta verkauft – Bestwert für ein Fahrzeug dieser Art.
Platz 6: Opel Corsa B von 1993: Mit einem ganzen Korso neuer Corsa in rundlich-femininen Formen führte Opel am blumengeschmückten Ufer des Lac de Genève die Ära des globalen Biodesigns zum Zenit. Der frische Corsa ließ dem bereits betagten Polo II und auch dem kantig-steifen Ford Fiesta keine Chance.
Sein preisgekröntes Design und ein Motorenprogramm von sparsam bis sportlich – darunter ein innovativer Downsizing-Dreizylinder - machten den kleinsten Opel hierzulande sieben Jahre in Folge zur Nummer 1 seiner Klasse. Unterstützung erhielt der Corsa dabei durch das schicke Sportcoupé Tigra und die Einführung eines Combo als Familien- und Firmentransporter.
Auf anderen Kontinenten wurde der Corsa sogar mit weiteren, individuellen Karosserievariationen angeboten, dies vor allem als Pick-Up, Kombi und Stufenheck mit Markenlogos von Chevrolet, Holden oder Buick.
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