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König der Landstraße Trucker für einen Tag

Da werden selbst große Männer zu kleinen Kindern: Einmal im Leben einen richtigen US-Truck fahren, das ist für viele Autofans ein Traum. Dafür braucht es keinen Flug nach Amerika - und nicht mal einen Führerschein.
  • Benjamin Bessinger
23.11.2014 - 10:01 Uhr Kommentieren
  • Spotpress
Die lange eckige Haube, der riesige Chromgrill und die haushohen Auspuffrohren verleihen dem Freightliner FLC 120 seine markante Silhouette. Quelle: SP-X/Benjamin Bessinger

Die lange eckige Haube, der riesige Chromgrill und die haushohen Auspuffrohren verleihen dem Freightliner FLC 120 seine markante Silhouette.

Die Route 66 fängt gleich hinter Erding an. Zumindest für Christian Fragner. Denn der Fahrlehrer aus dem Großraum München ist nicht wie die meisten seiner Kollegen in einem VW Golf oder einem BMW Einser unterwegs. Fragner sitzt hoch über dem Asphalt am Steuer eines Freightliner FLC 120 - ganz so, als wolle er auf der Mutter aller US-Highways einmal von Küste zu Küste kutschieren.

Den Laster mit der langen eckigen Haube, dem riesigen Chromgrill und den haushohen Auspuffrohren hat der Bayer vor bald 30 Jahren in einer Bierlaune gemeinsam mit seinem Bruder aus Amerika geholt und zum Werbeträger für die Fahrschule der Familie gemacht. Warum auf einem Mercedes oder MAN lernen, wenn es auch ein US-Truck sein kann, haben sich die Brüder gefragt und in dem rot-schwarzen Riesen mittlerweile hunderte Fahrschüler zu Truckern gemacht.

Weil Fragner dabei gelernt hat, dass er nicht der einzige ist, der als Kind den Film „Convoy“ gesehen und seitdem davon träumt hat, einmal wie Kris Kristofferson als „Rubber Duck“ auf dem Bock eines US-Trucks zu sitzen, ist sein Freightliner längst mehr als ein Schulungsfahrzeug. Er ist ganz besonderer Mietwagen mit eingebautem Beifahrer oder eine Art Traumwagen mit Trainer. „Für Preise ab 169 Euro kann sich bei uns jeder seine Trucker-Träume erfüllen und selbst eine Stunde am Steuer sitzen.“

Fragner sitzt hoch über dem Asphalt am Steuer eines Freightliner FLC 120 als wolle er auf der Mutter aller US-Highways einmal von Küste zu Küste kutschieren Quelle: SP-X/Benjamin Bessinger

Hoch über dem Asphalt thront der Fahrer, als wolle er auf der Mutter aller US-Highways einmal von Küste zu Küste kutschieren.

Und weil Fragner schließlich ausgebildeter Fahrlehrer ist und er den Freightliner entsprechend abgelastet hat, dürfen auch Pkw-Fahrer damit unter seinen wachsamen Augen durch den Straßenverkehr kreuzen, als wäre das Erdinger Moos ein Teil von Arizona. Selbst wer überhaupt keinen Führerschein hat, kann sich von Fragner vorübergehend zum King of the Road krönen lassen. Schließlich gibt es am Ortsende ein ehemaliges Militärgelände, das jetzt als private Brachfläche genügend Straßen für einen ausgewachsenen Männerspielplatz bietet.

Die abgelegene Einsamkeit ist gar nicht schlecht für die ersten Kilometer. Denn der schwarze Riese macht es Laien am Lenkrad nicht eben leicht. Das wie ein altdeutsches Wohnzimmer aus Echtholz geschnitzte Cockpit ist zwar relativ übersichtlich. Außerdem haben die Fragners die wichtigsten Schalter mit kleinen Aufklebern auf dem abgegriffenen Furnier beschriftet.

Beim ersten Versuch wird der Truck zum Känguru
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