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Mini-Markenchef Goller „Wir bleiben britisch“

Eine Ikone erfindet sich neu: Die Neuauflage des Mini ist etwas größer und weniger verspielt als seine Vorgänger. Mini-Markenchef Jochen Goller erklärt, wie sich der kleine Brite trotzdem treu bleiben will.
05.03.2014 - 07:19 Uhr 1 Kommentar
Von außen bleibt er gut wiedererkennbar, der Neue. Hier als Mini Cooper und als Mini Cooper S (rechts). Quelle: PR

Von außen bleibt er gut wiedererkennbar, der Neue. Hier als Mini Cooper und als Mini Cooper S (rechts).

(Foto: PR)

Die neue Mini-Generation ist zehn Zentimeter länger als ihr Vorgänger und 70 Zentimeter länger als das ursprüngliche Modell. Ist das wirklich noch ein Mini?
Mini war ganz am Anfang eine Marke mit einem Modell. Insofern hat der Name Mini ein Auto beschrieben – und zwar genau eins. Und damit zur Marke wurde. Auch bei unserem Neustart 2001 mit dem Hatch hat wir nur ein Auto. Auch damals galt: eine Marke – ein Produkt. Mittlerweile haben wir eine ganze Familie um dieses Modell aufgebaut, in der jedes Modell eine eigene Rolle spielt – der Hatch, genauso wie ein Clubman oder der Countryman. Deswegen muss man die Marke Mini jetzt ein bisschen von dem Ur-Mini lösen.

Wie groß darf eine solche Familie sein?
Wir haben im Moment circa sieben Familienmitglieder. Die Anzahl hört sich richtig an, damit sind wir gut aufgestellt. Mit der Erneuerung der Modellpalette wollen wir dafür sorgen, die Familienmitglieder  noch spezieller zu positionieren - lieber wenige Superstars als eine Großfamilie.

Viel mehr als nur ein Spaß- und Spielmobil
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Ab Mitte März kann man in Deutschland den neuen Mini kaufen. Geht man nur nach dem Maßband, rechtfertigt der Neue den Namen noch weniger als sein Vorgänger. Zweifel am Erfolg der dritten unter BMW-Ägide entstandenen Generation sind dadurch aber nicht zu begründen. Ob Sir Alec Issigonis, der legendäre Konstrukteur des 1959 auf den Markt gekommenenMinis, das jetzt vorgestellte Auto als legitimen Ur-Ur-Enkel anerkennen würde, ist nicht sicher. Ökonomisch aber hat BMW seit 2001 alles richtig gemacht.

(Foto: PR)
Test: Mini Cooper S - Playmobil für Großstadt-Kinder
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Die Kunden sind in überwiegender Zahl bereit, eine erkleckliche Summe mehr zu bezahlen, als für gleich große Fabrikate anderer Marken mit ähnlicher Ausstattung verlangt wird. Der durchschnittlich erzielte Preis eines Mini liegt schon seit Jahren weit jenseits der letzten Position auf der Preisliste. Mit rund 305 000 Exemplaren weltweit wurde 2013 ein neuer Verkaufsrekord erzielt und das, obwohl jedermann wusste, dass sich die Zeit der aktuellen Modell-Generation dem Ende zuneigt.

(Foto: )
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Kann also gar nichts schiefgehen, so scheint es, zumal BMW-Vorstandsmitglied Peter Schwarzenbauer als Mini-Markenverantwortlicher und seine Mitstreiter die letzten Schwachstellen des Vorgängers konsequent ausgemerzt haben. Endlich gibt es Tür-Außengriffe ohne Einklemm-Automatik für die Finger, die Tasten für die elektrischen Fensterheber sind dort, wo die hingehören (im Türfutter) und der Lichtschalter wanderte vom Lenkstockhebel auf den linken unteren Teil des Armaturenbretts. Neu und benutzerfreundlich sind außerdem ein Head-up-Display als Option, ein roter Kippschalter für den Motorstart sowie die Verlegung des vormals tellergroßen Tachometers von der Mittelkonsole ins zentrale Blickfeld des Fahrers.

Aber der Mini ist nicht nur ein Mode-Auto, das mit seinem von Kritikern als mittlerweile ziemlich einfallslosen und den Fans umso mehr geliebten Retro-Design punktet.
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Will man die Mini-Historie als kontinuierlichen Prozess begreifen, ist das Auto pro Jahr etwa um anderthalb Zentimeter gewachsen. 3,85 Meter misst es jetzt in der Länge, fast zehn Zentimeter mehr als das Auslaufmodell. In der Breite hat das Auto mehr als 40 Millimeter zugelegt. Das fällt in der Realität kaum auf, eher schon die Tatsache, dass der Einfüllstutzen für den Tank von der linken auf die rechte Fahrzeugseite gewandert ist.

Was wie Willkür aussieht, hat einen handfesten Grund: Sollte dieMini-Plattform irgendwann als Basis für ein kleines BMW-Modell dienen, müsste dies die Tanköffnung auch auf der rechten Seite haben. Für BMW-Konstrukteure ist etwas anderes unvorstellbar.

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Ist das schon ein Auto oder immer noch ein Spielzeug für große Kinder?
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Ist das schon ein Auto oder immer noch ein Spielzeug für große Kinder? Feinschliff an der Aerodynamik lassen den Luftwiderstandsbeiwert je nach Modell auf bis zu 0,28 sinken, was den Mini in seiner Fahrzeugklasse zu einer Ausnahmeerscheinung macht.

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Das 211 Liter große Gepäckfach wird über eine in 65 Zentimetern Höhe gelegene Ladekante erreicht, dahinter tut sich ein Absatz von etwa fünf Zentimetern auf. Hätte das Auto auch höhenverstellbare Umlenkpunkte für die Sicherheitsgurte, müsste man noch länger nach kritikwürdigen Details forschen. 

(Foto: PR)
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Außerdem ist der Mini das erste Fahrzeug im Konzern, das Aggregate der 2012 vorgestellten neuen Motorenfamilie in die Großserie umsetzt. Eine zentrale Rolle kommt dem 1,5 Liter großen Dreizylinder zu, den es sowohl als Benziner als auch mit Selbstzünder-Technik gibt. Der Ottomotor leistet im Mini Cooper 100 kW/136 PS, im Mini Cooper D 85 kW/116 PS.

(Foto: PR)

 

Wie breit darf Mini sich aufstellen, ohne die Identität der Marke zu gefährden?
Wir haben natürlich Mini-Gene, die man in allen unseren Modellen wiederfindet: Tiefer Schwerpunkt, kurze Überhänge, Go-Kart-Feeling. Doch wir haben gesehen, dass es viele Fans der Marke gibt, die lange keine Kunden werden konnten. Ich habe selber eine kleine Tochter und mit dem Mini Hatch ist es mit zwei Türen und Kindersitz schon schwierig. Für solche Kunden haben wir jetzt beispielsweise den Countryman.

Bei der Motorisierung wagen Sie auch etwas Neues. Erstmals wird ein Mini von einem Dreizylinder-Motor angetrieben. Fürchten Sie nicht, die Traditionalisten gegen sich aufzubringen?
Überhaupt nicht. Die Resonanz auf den neuen Motor ist durchgehend positiv. Insbesondere in der Turbovariante kommen wir auf eine Leistung, die bis vor ein paar Jahren nicht einmal ein Vier- oder Sechszylinder auf die Straße gebracht hat. Es gibt ja keinen Verzicht auf Leistung. Das typische Mini-Feeling bleibt bestehen.

Interviewpartner Jochen Goller, hier mit einem Mini John Cooper Works Concept Quelle: ap

Interviewpartner Jochen Goller, hier mit einem Mini John Cooper Works Concept

(Foto: ap)

Auch hier in Genf präsentiert sich Mini sehr jugendlich. Dabei ist ihre Marke ja im Premiumsegment unterwegs. Wie jung sind die Mini-Fahrer wirklich?
Da haben wir was geschafft, was der klassische Mini vorgemacht hat – Mini-Fahrer gibt es in allen Altersklassen von 18 bis 80. Wir haben ein extrem breites Spielfeld. Den typischen Mini-Kunden gibt es nicht, wir sind keine soziodemografische Marke. Man mag das Design und die Philosophie.

Berühmt geworden ist ihre Marke mit Motorsport. Wie wichtig sind solche Rennen noch für die Marke. Ist Mini nicht mittlerweile mehr Lifestyle-Mobil als Rennmaschine?
Natürlich haben wir immer ein sehr ausgefallenes Design, aber es baut auch auf unserer Historie auf. Sie erinnern sich an die legendären Siege bei der Rallye Monte Carlo. Und das ist auch der Bereich, in dem wir weiter aktiv sein wollen. Wir haben nun zweimal in Folge die Rallye Dakar gewonnen. Das ist, wenn sie so sagen wollen, unser Leuchtturm. Wir bieten aber auch weiterhin Minis mit Rennabstimmung an, mit denen motorsportbegeisterte Mini-Fans auf die Rennstrecke können.

„Uns ist es wichtig authentisch zu bleiben“
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1 Kommentar zu "Mini-Markenchef Goller: „Wir bleiben britisch“"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Das Design und Größenwachstum wird immer katastrophaler! Der Kühlergrill erinnert mittlerweile an den ehemaligen Daihatsu Cuore, die Kotflügel sind nicht mehr herausgear-beitet, so dass die Scheinwerfer wie aufgeklatschte Spie-geleier wirken und die Fenster werden immer flacher, so dass bald die Optik eines Panzerspähwagens erreicht ist. Der neue Clubmann soll 1,84 m breit werden, dies bei einem City-Mobil, geht's noch?

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