Mini-Markenchef Goller „Wir bleiben britisch“

Von außen bleibt er gut wiedererkennbar, der Neue. Hier als Mini Cooper und als Mini Cooper S (rechts).
Die neue Mini-Generation ist zehn Zentimeter länger als ihr Vorgänger und 70 Zentimeter länger als das ursprüngliche Modell. Ist das wirklich noch ein Mini?
Mini war ganz am Anfang eine Marke mit einem Modell. Insofern hat der Name Mini ein Auto beschrieben – und zwar genau eins. Und damit zur Marke wurde. Auch bei unserem Neustart 2001 mit dem Hatch hat wir nur ein Auto. Auch damals galt: eine Marke – ein Produkt. Mittlerweile haben wir eine ganze Familie um dieses Modell aufgebaut, in der jedes Modell eine eigene Rolle spielt – der Hatch, genauso wie ein Clubman oder der Countryman. Deswegen muss man die Marke Mini jetzt ein bisschen von dem Ur-Mini lösen.
Wie groß darf eine solche Familie sein?
Wir haben im Moment circa sieben Familienmitglieder. Die Anzahl hört sich richtig an, damit sind wir gut aufgestellt. Mit der Erneuerung der Modellpalette wollen wir dafür sorgen, die Familienmitglieder noch spezieller zu positionieren - lieber wenige Superstars als eine Großfamilie.
Wie breit darf Mini sich aufstellen, ohne die Identität der Marke zu gefährden?
Wir haben natürlich Mini-Gene, die man in allen unseren Modellen wiederfindet: Tiefer Schwerpunkt, kurze Überhänge, Go-Kart-Feeling. Doch wir haben gesehen, dass es viele Fans der Marke gibt, die lange keine Kunden werden konnten. Ich habe selber eine kleine Tochter und mit dem Mini Hatch ist es mit zwei Türen und Kindersitz schon schwierig. Für solche Kunden haben wir jetzt beispielsweise den Countryman.
Bei der Motorisierung wagen Sie auch etwas Neues. Erstmals wird ein Mini von einem Dreizylinder-Motor angetrieben. Fürchten Sie nicht, die Traditionalisten gegen sich aufzubringen?
Überhaupt nicht. Die Resonanz auf den neuen Motor ist durchgehend positiv. Insbesondere in der Turbovariante kommen wir auf eine Leistung, die bis vor ein paar Jahren nicht einmal ein Vier- oder Sechszylinder auf die Straße gebracht hat. Es gibt ja keinen Verzicht auf Leistung. Das typische Mini-Feeling bleibt bestehen.

Interviewpartner Jochen Goller, hier mit einem Mini John Cooper Works Concept
Auch hier in Genf präsentiert sich Mini sehr jugendlich. Dabei ist ihre Marke ja im Premiumsegment unterwegs. Wie jung sind die Mini-Fahrer wirklich?
Da haben wir was geschafft, was der klassische Mini vorgemacht hat – Mini-Fahrer gibt es in allen Altersklassen von 18 bis 80. Wir haben ein extrem breites Spielfeld. Den typischen Mini-Kunden gibt es nicht, wir sind keine soziodemografische Marke. Man mag das Design und die Philosophie.
Berühmt geworden ist ihre Marke mit Motorsport. Wie wichtig sind solche Rennen noch für die Marke. Ist Mini nicht mittlerweile mehr Lifestyle-Mobil als Rennmaschine?
Natürlich haben wir immer ein sehr ausgefallenes Design, aber es baut auch auf unserer Historie auf. Sie erinnern sich an die legendären Siege bei der Rallye Monte Carlo. Und das ist auch der Bereich, in dem wir weiter aktiv sein wollen. Wir haben nun zweimal in Folge die Rallye Dakar gewonnen. Das ist, wenn sie so sagen wollen, unser Leuchtturm. Wir bieten aber auch weiterhin Minis mit Rennabstimmung an, mit denen motorsportbegeisterte Mini-Fans auf die Rennstrecke können.
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Das Design und Größenwachstum wird immer katastrophaler! Der Kühlergrill erinnert mittlerweile an den ehemaligen Daihatsu Cuore, die Kotflügel sind nicht mehr herausgear-beitet, so dass die Scheinwerfer wie aufgeklatschte Spie-geleier wirken und die Fenster werden immer flacher, so dass bald die Optik eines Panzerspähwagens erreicht ist. Der neue Clubmann soll 1,84 m breit werden, dies bei einem City-Mobil, geht's noch?