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Mobiles Holzhaus vom Tischler Tiny House auf Rädern

Caravan oder Wohnwagen, das heißt bewusster Verzicht, Besinnung aufs Wesentliche, Abwerfen von Ballast. Das gilt sogar, wenn das Haus auf Rädern ein echtes Holzhaus ist. Was bleibt, ist die freie Wahl des Wohnorts.
04.01.2016 - 10:30 Uhr
Wände und Dach sind mit 80 Millimeter starken Holzweichfaserplatten gedämmt. Die diffusionsoffene Bauweise sorgt für ein angenehmes und gesundes Wohnklima und gute Isolierung. Quelle: Medienagentur Hallenberger / Tischlerei Bock
Wie bei einem echten Haus gibt es Dach, Wände, Türen und Fenster – aber auf nur acht Quadratmetern Grundfläche.

Wände und Dach sind mit 80 Millimeter starken Holzweichfaserplatten gedämmt. Die diffusionsoffene Bauweise sorgt für ein angenehmes und gesundes Wohnklima und gute Isolierung.

(Foto: Medienagentur Hallenberger / Tischlerei Bock)

In den USA liegen minimalistische Behausungen bereits seit einigen Jahren im Trend: Tiny Houses (winzige Häuser), häufig mobil auf Rädern. Ihre Besitzer verzichten freiwillig oder aus finanziellen Gründen auf geräumige Häuser und komfortable Wohnungen. Sie leben stattdessen auf vergleichsweise winzigem Raum, der aber oft mobil ist. Der Gedanke hinter den Mini-Häusern: Bewusster Verzicht, Besinnung auf das Wesentliche und das Abwerfen von unnötigem Ballast. Obendrein spart man Miete und Nebenkosten und kann das eigene Haus, sofern es auf Rädern montiert ist, relativ unkompliziert bei einem Wohnortwechsel „umsetzen“.

In den USA bieten bereits eine ganze Reihe von Firmen solche Tiny Houses an. Hierzulande mangelt es momentan noch an Anbietern der kleinen Behausungen. In diese Nische drängt nun Tischlermeister Christian Bock aus dem nordhessischen Bad Wildungen, und bietet eine handwerklich gefertigte rollende Behausung an – natürlich aus Holz.

Bereits seit einiger Zeit machte sich der Tischlermeister mit seinem Team Gedanken über das Konzept eines transportablen Hauses, das dem Trend zum Downsizing folgt. „Ich wollte mir schon lange eine kleine, mobile Behausung bauen“, sagt der Handwerker, „mit der man einfach und unabhängig irgendwo leben kann.“ Anfangs dachte er „an einen Bau- oder Zirkuswagen.“ Schließlich stolperte Bock über die Tiny-House-Bewegung. Und er gibt zu: „So kam ich auf die Idee, ein mobiles Haus für deutsche und europäische Straßen zu bauen.“

Der erste Schritt waren Zeichnungen und Bauskizzen, die während der Planungsphase ständig verbessert wurden. Neue Ideen und Lösungsansätze flossen während der Projektphase auch in den Bau eines maßstabsgetreuen Modells ein. Die konkrete Umsetzung gestaltete sich dann jedoch alles andere als einfach.

Einerseits kennt Nordamerika keinen deutschen TÜV und keine rigiden Zulassungsvorschriften, andererseits sind dort nicht nur die durchschnittlichen Autos größer und zugstärker, sondern auch die Straßen und Parkplätze weiträumiger als hierzulande. Kurz und gut: In Deutschland gelten nun mal andere Vorschriften und strengere Regeln als in den USA.

Bei uns müssen etwa bestimmte Maße und Gewichte eingehalten werden, wenn man mit einem Wohnanhänger am Straßenverkehr teilnehmen will. Zudem empfiehlt Bock, „den Aufbau als Ladung auf dem Anhänger zu sichern und ihn nicht mit dem Anhänger zu verschrauben.“ Ansonsten gehört der Aufbau nämlich zum Anhänger und muss extra abgenommen und geprüft werden.

Auch das mit dem Gewicht ist so eine Sache. Zu schwer darf der Anhänger mit Aufbau nicht werden, da sonst nur noch große Zugwagen mit entsprechender hoher Anhängelast im Gespannbetrieb zum Einsatz kommen können.
Daher war für Christian Bock und sein Team eine der größten Herausforderungen beim Bau des deutschen Tiny Houses eine möglichst leichte Konstruktion, die „nebenbei“ auch noch zulassungsfähig sein musste.

Für Christian Bock und sein Team war es eine der größten Herausforderungen eine möglichst leichte Konstruktion zu bauen, die „nebenbei“ auch noch in Deutschland straßenzulassungsfähig sein musste. Quelle: Medienagentur Hallenberger / Tischlerei Bock
Blick in Küche und die gute Stube

Für Christian Bock und sein Team war es eine der größten Herausforderungen eine möglichst leichte Konstruktion zu bauen, die „nebenbei“ auch noch in Deutschland straßenzulassungsfähig sein musste.

(Foto: Medienagentur Hallenberger / Tischlerei Bock)

Wie bei einem echten Haus gibt es Dach, Wände, Türen und Fenster – halt eben nur auf acht Quadratmetern Grundfläche. Aber selbst für eine Veranda fand sich noch Platz auf dem Anhänger. Wände und Dach sind mit 80 Millimeter starken Holzweichfaserplatten gedämmt.

Die diffusionsoffene Bauweise sorgt für ein angenehmes und gesundes Wohnklima und gute Isolierung. An der Außenfassade schützt eine speziell hinterlüftete Lärchenverschalung das kleine Häuschen. Mit entsprechender Isolierung und einem eingebauten Holzofen ist die mobile Hütte so selbst im Winter nutz- und bewohnbar.

Schlafzimmer unterm First
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