Pedelecs Sechs spannende E-Bike-Neuheiten für den Sommer
- Spotpress

Das E-Bike erobert neue Kundschaft. Auch bei sportlichen Fahrern sind Pedelecs mittlerweile beliebt.
Köln Die Deutschen fahren wieder Fahrrad - und setzen dabei immer häufiger auf elektrische Unterstützung. Die Hersteller haben den Trend erkannt und bieten zum Frühjahr etliche neue E-Bikes mit wenig Gewicht und hoher Reichweite. Bei diesen sechs Modellen kann man in den Fahrrad-Sommer starten.
Design-Pedelec Cowboy: Black Beauty
Aus Belgien kommt ein neues Design-Pedelec namens Cowboy. Es handelt sich um ein schnittig und sportlich wirkendes E-Bike, das sich unter anderem durch interessante Designlösungen und geringes Gewicht auszeichnet. Trotz Batterie und E-Motor bringt es nur 16 Kilogramm auf die Waage.
Vor allem besticht das Cowboy mit einer aufgeräumten Optik. Die herausnehmbare 360-Wh-Batterie steckt halb integriert hinter dem wuchtigen Sattelrohr, der 30 Newtonmeter leistende 250-Watt-Motor wurde ins Hinterrad integriert. Unterstützt wird der Fahrer bis 25 km/h, als maximale Reichweite gibt der Hersteller 70 Kilometer an. Die Kraft des Fahrers wird von den Pedalen per Riemenantrieb ans Hinterrad geleitet. Eine Gangschaltung gibt es nicht.
Dafür aber eine in den Alu-Rahmen integrierte LED-Frontleuchte sowie eine im Akkugehäuse eingelassene Rückleuchte. Das Rücklicht hat sogar eine Bremslichtfunktion. Darüber hinaus bietet das E-Bike hydraulische Scheibenbremsen von Tektro sowie breite Gravelking-Panaracer-Reifen. Schutzbleche, Ständer oder einen Gepäckträger gibt es hingegen nicht. Steuern lässt sich die Elektronik des Cowboy per Smartphone-App.
Ein per Bluetooth gekoppeltes Handy kann der Nutzer als digitalen Schlüssel und Bordcomputer nutzen. Letzterer informiert über Geschwindigkeit, Dauer, Distanz und Akkuladung. Zusätzlich befindet sich im Oberrohr eine LED-Anzeige, die parallel über den Ladezustand der Batterie informiert.
Via App lassen sich zudem die Leuchten aktivieren, ein integriertes Navisystem weist den Weg. Wird das Bike gestohlen, ist eine Ortung möglich. Für das GPS-Signal wurde im Rahmen eine SIM-Karte verbaut. Angesichts des betriebenen Aufwands scheint der Preis ab 2.000 Euro relativ günstig. Zur Wahl steht nur eine Rahmengröße, die sich für 1,70 bis 1,95 Meter große Fahrer eignet, sowie eine Farbe: mattschwarz.

Einzig angebotene Farbe für das Cowboy ist Mattschwarz.
Klapp-Pedelec The One: Leicht, elektrisch, faltbar
United City Bikes ist eine neue, in der Schweiz ansässige Fahrradmarke, die im Sommer mit dem Klapp-Pedelec The One ihr erstes Modell auf den Markt bringt. Neben auffälligem Design und alltagstauglicher Ausstattung bietet das E-Bike ein geringes Packmaß sowie ein geringes Gewicht.
Mit diesen Eigenschaften dürfte das The One vor allem Pendler ansprechen, die auf dem Weg zur Arbeit ihr Fahrrad in der Bahn mitnehmen wollen. Lediglich 10 Sekunden soll der Faltvorgang dauern, das Packmaß wird mit 25 x 64 x 77 Zentimetern angegeben. Damit ist es etwas schmaler, im Gegenzug allerdings höher und länger als ein gefaltetes Brompton.
Das Gewicht von 12,5 Kilogramm - einem Rahmen aus Magnesiumlegierung sei Dank - lässt es sich problemlos in den Zug tragen oder den Kofferraum heben. Angetrieben wird das The One von einem im Hinterrad integrierten, 35 Newtonmeter starken 250-Watt-Brushless-Motor, der bis maximal 25 km/h unterstützt.
Dabei kann der Fahrer zwischen drei Unterstützungsstufen wählen. Eine Gangschaltung gibt es nicht. Mit der großen 8Ah-Batterie, die sich in der Sattelstütze versteckt, soll der E-Antrieb den Fahrer über eine Distanz von maximal 60 Kilometern die Beinarbeit erleichtern. Grundsätzlich ist das Konzept auf Kurzstreckeneinsätze ausgelegt.
Ansonsten bietet das The One ein paar Besonderheiten. Dazu gehören die beiden jeweils einarmig geführten Räder, was für eine interessante Optik sorgt. Außerdem wurde der Seitenständer in die linke Pedale integriert. Kunden können zwischen den drei Versionen U1, U2 und U3 wählen. Letztere verfügt über die große 8Ah-Batterie sowie hydraulische Scheibenbremsen. Beim U1 ist die Batterie kleiner und erlaubt bis zu 40 Kilometer Reichweite, die Scheibenbremsen sind zudem mechanisch.
Alle Versionen bieten Beleuchtung und Schutzbleche. Das The One wird derzeit nur online vertrieben. Auf der eigenen Internetseite und auf der Crowdfundig-Plattform Indiegogo kann man bereits Vorbestellungen zu zunächst vergünstigten Konditionen abgeben. So kostet die Basisversion vorläufig 630 Euro, der reguläre Preis soll später auf 1.400 Euro steigen. Ausgeliefert werden soll das The One ab Jahresmitte 2019.

Das crowdfinanzierte Start-up will Klassiker wie Brompton herausfordern.
Möve Franklin E-Fly: Auf Effizienz getrimmt
Die für ihren drehmomentstarken Cyfly-Antrieb bekannte Fahrradmarke Möve Bikes erweitert ihr Angebot um ein Pedelec-Modell namens Franklin E-Fly. Das neue Trekking-Bike bietet neben der besonderen Cyfly-Technik eine feine Komponentenausstattung, was man als Kunde bei einem Preis von 5.500 Euro allerdings auch erwarten sollte.
Seinen Pedalantrieb mit einer recht speziellen Tretkurbeltechnik und ovalem Kettenblatt kombiniert Möve mit einem E-Motor im Hinterrad und einer 11-Gang-XT-Kettenschaltung. Im Vergleich zu Mittelmotorlösungen bietet der kompakte Nabenmotor von Neodrives einige Vorteile: Die 40 Newtonmeter Drehmoment wirken direkt am Hinterrad, Verschleißteile wie Kette und Schaltung werden geschont und schließlich erlaubt die E-Maschine die Rückgewinnung von Bremsenergie.
Diese auch Rekuperation genannte Energieumwandlung kann letztlich aber nur einen kleinen Beitrag zur Antriebseffizienz leisten. Entscheidender ist die Akkugröße, die mit 612 Wattstunden üppig ausfällt. Möve gibt eine Reichweite von 145 Kilometern an. Ist der Strom alle, soll der Cyfly-Antrieb mit seinen Effizienzvorteilen ein leichteres Vorankommen als herkömmlichen Kettenantriebe ermöglichen.
Die restliche Ausstattung des E-Fly kann sich sehen lassen. Fürs Vorderrad gibt es eine Federgabel (Rockshox Paragon Gold), Lenkergriffe und Sattel stammen von Ergon, die Lichtanlage ist von Busch & Müller. Außerdem gibt es hydraulische Scheibenbremsen (Deore XT BR-T8000) und ein Zweizoll-TFT-Touchdisplay, der nicht nur als Bordcomputer und Bedieneinheit fungiert, sondern eine GPS-Navigation integriert.

Das E-Bike soll besonders weit kommen - das hat allerdings seinen Preis.
E-Bike Rayvolt Torino: Das Motor-Fahrrad
Nach der Einführung des Cruzer im Frühjahr 2018 erweitert die spanische E-Bike-Marke Rayvolt Ende Mai ihr Angebot um das Pedelec Torino. Wie bereits der Cruzer mit seinem Chopper-Look ist auch das Design des Torino stark von einer Motorrad-Ästhetik geprägt.
Doch statt wie eine Harley kommt das Torino eher wie eine Buell daher. Genauer gesagt erinnert das Styling des Torino an Streetfighter-Umbauten. Wie bei diesen oft üblich, wird auch hier ein nahezu gerader Lenker verwendet. Für Motorrad-Ästhetik sorgen zudem mächtige Gabelrohre und zwei massiv gearbeitete Gabelbrücken. Der Rahmen mit einem bogenförmig nach oben verlaufendem Oberrohr deutet einen Tank an, während die Form des Unterrohrs an einen Bugspoiler erinnert.
Zudem verleihen die 26-Zoll-Räder mit ihren breiten Drei-Zoll-Reifen dem Bike einen kraftvollen Stand. Lenkergriffe und Sattel sind aus braunem Leder wie auch die Verkleidungen der Steuerelektronik und der 550-Wh-Batterie, was dem Torino außerdem einen gewissen Retro-Charme verleiht.
Zu haben ist das E-Bike in zwei Antriebsversionen, jeweils in Kombination mit Kettenantrieb ohne Gangschaltung. Die Pedelec-Variante treibt im Hinterrad ein kompakter, 250 bis 400 Watt leistender Smart-Hub-Motor an, der bis 25 km/h unterstützt. Alternativ kann man, dann allerdings ohne Straßenzulassung, eine Variante mit dem 1.000 Watt starken Power Hub bekommen. Der schiebt das 35 Kilogramm schwere E-Bike kräftig an und unterstützt bis 43 km/h.
Die Motoren können rekuperieren, also Bremsenergie in Strom umwandeln und an die Batterie weiterleiten. Ansonsten sorgen an beiden Rädern hydraulische Scheibenbremsen für Verzögerung. Dank der Rayvolt-App Eiva kann der Nutzer sein Smartphone zum Bordcomputer umfunktionieren.
Die Software verbindet sich per Bluetooth mit dem Antrieb und erlaubt unter anderem, verschiedene Parameter für den Antrieb einzustellen, MP3-Musik abzuspielen oder auch eine GPS-Navigation zu nutzen. Der Preise für ein Rayvolt Torino liegen, abhängig von Antrieb und Ausstattung, zwischen 2.900 und 3.950 Euro.

Das Design dieses Pedelecs erinnert an ein Motorrad.
E-MTB Nicolai Eboxx E14: Souverän in allen Teilen
Aus Rücksicht auf die finanziellen Möglichkeiten der Kunden wählen Fahrradhersteller bei den meisten Modellen meist einen Kompromiss aus Qualität und Preis. Doch immer mal wieder werden Fahrräder gebaut, bei denen letzterer keine Rolle spielt. So wie beim deutschen Mountainbike-Spezialist Nicolai, der mit dem neuen Eboxx E14 ein E-Mountainbike der Sonderklasse ins Rennen schickt.
Basis für das Eboxx E14 ist ein massiv wirkender und in Deutschland geschweißter Alurahmen, dessen wuchtiges Unterrohr einen Intube-Akku mit 500 Wattstunden beherbergt. Dieser versorgt einen im Tretlager-Bereich integrierten, drehmomentstarken Performance-CX-Motor von Bosch mit Strom.
Eine Besonderheit des E14 deutet bereits die Modellbezeichnung an, denn bei der Gangschaltung kommt eine Rohloff-Nabenschaltung mit 14 Übersetzungsstufen in der elektrisch schaltbaren Ausführung zum Einsatz. Statt den Gang also über Drehgriffschalter und Seilzug mechanisch zu wechseln, reicht der Druck auf eine Schaltereinheit am breiten Renthal-Lenker.
Zusätzlich kombiniert Nicolai das Antriebssystem mit einem Gates-CDX-Riemenantrieb. Vor allem bei Fahrten durch schlammiges und feuchtes Gelände dürfte diese wartungsarme Antriebskombination ihre Vorteile ausspielen. Infozentrale des elektrischen Antriebs ist der neue Kiox-Bordcomputer mit kratzfestem Farbdisplay.
Ansonsten setzt Nicolai auf eine in fünf Größen verfügbare Rahmengeometrie mit langem Radstand, flachem Lenkwinkel und 17 Zentimeter Federwegen. Vorradgabel und Hinterraddämpfer stammen von Fox. Das Fully steht auf 27,5-Zoll-Laufrädern von Hope mit Baron-Reifen von Continental.
Zusammen mit den Magura-Scheibenbremsen mit Vierkolbensätteln dürfte das Eboxx E14 so ziemlich jeder eine Herausforderung gewachsen sein. So souverän wie die Komponenten ist auch der Preis: Rund 9.000 Euro verlangt Nicolai für sein Topmodell.

Auch für Mountainbiker gibt es mittlerweile elektrische Unterstützung.
Coboc Ten Torino: Graveln ohne Schweiß
Neben dem Rennrad hat die Fahrradindustrie längt auch das artverwandte Gravel Bike als Objekt der Antriebselektrifizierung entdeckt. Künftig bietet unter anderem der Heidelberger E-Bike Spezialist Coboc mit dem Ten Torino ein schlankes, sportliches Alltagsrad mit unauffälligen E-Antriebskomponenten.
Dank einer speziell angepassten Rahmengeometrie und dem Rennradlenker soll das Ten Torino dem Fahrer eine recht komfortable Sitzposition bieten. Der Lenker erlaubt zudem mehrere Griffpositionen, was längeres Touren erleichtert. Wer auch Waldwege auf seiner Route hat, wird sich über die breiten G-One-Speed-Reifen von Schwalbe freuen.
Das Ten Turino bietet zudem eine für den Alltagseinsatz gute Ausstattung, die Schutzbleche, Halterungen für Gepäcktaschen, hydraulische Scheibenbremsen und eine kompakte Lichtanlage umfasst. Der Supernova-Scheinwerfer fällt zwar klein aus, bietet aber durchaus Strahlkraft. Das Rücklicht besteht aus mehreren im Sitzrohr eingelassenen LED-Lichtern.
Ebenfalls unscheinbar sind die Komponenten des E-Antriebs. Ganz in Coboc-Tradition versteckt sich die 352-Wh-Batterie im vergleichsweise wuchtigen Unterrohr, während der normal 250 und in Leistungsspitzen 500 Watt starke E-Motor zentral im Hinterrad steckt. Kombiniert wird der Antrieb mit einer elfstufigen Kettenschaltung von SRAM. Als mittleren Wert gibt Coboc die Reichweite des E-Antriebs mit bis 80 Kilometer an. Das unter anderen mit einer Karbonvorderradgabel ausgestatte Ten Torino mit ist mit 14,5 Kilogramm erfreulich leicht. Recht üppig fällt indes der Preis aus: Das in vier Größen ab Mai erhältliche Bike kostet rund 5.000 Euro.

Das elegante Elektrofahrrad kommt im Mai für rund 5.000 Euro auf den Markt.
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