Prototyp der VW-Tochter Skoda kann auch lustig – eine Probefahrt im Slavia
- Spotpress

Der Skoda Slavia ist ganz schön extrovertiert.
Prag Das siebte Azubi-Fahrzeug Skodas renommierter Berufsschule ist ein knackiger Spider ohne Dach – eine Fahrzeugkategorie, die immer mehr aus der aktuellen Autolandschaft verschwindet. Die Vorlage liefern 31 Auszubildende, die allesamt so bewandert sind in den Bereichen Elektronik, Karosseriebau, Lack sowie Mechanik, dass sie ohne großes Eingreifen der Lehrherren ein Auto auf die Räder gestellt haben, das nicht nur einfach Blicke auf sich zieht, sondern auch bei näherer Betrachtung ein absolut markenwürdiger Prototyp ist – er ist durchdacht, und das Finish ist solide.
Und ein bisschen Humor haben die Automotive-Schüler bewiesen: Setzt man sich in den Slavia, dessen Name übrigens an die Fahrrad-Marke der Skoda-Gründer Laurin und Klement erinnern soll, begrüßt ein schnarrendes Geräusch aus den unübersehbar angebrachten Lautsprechern. Man weiß es nicht genau zuzuordnen, vielleicht das Rascheln einer Spinne? Schließlich sitzt man ja in einem Spider.
Der weitgehend der Großserie entliehene Innenraum wird von einer mächtigen Musikanlage beschallt, die einen 2.250 Watt starken Subwoofer bemüht, und es gibt zahlreiche 320 Watt-Lautsprecherboxen. Überhaupt ist Akustik ein Thema beim Slavia, der sich nach dem Motorstart so emotional zu Wort meldet, dass man auf Musik getrost verzichten könnte.
Kein Wunder, schließlich haben sich die Nachwuchstalente vom raren Rennmodell Skoda 1100 OHC inspirieren lassen, das in puncto Motorsound allerdings noch zwei Schippen drauflegt. Wenn Skoda einmal jährlich turnusmäßig sein Azubi Car präsentiert, darf es tatsächlich auch gefahren werden. Also schnell den Renngurt angelegt und auf die Teststrecke. Unter der Haube steckt der 1,5 Liter große Vierzylinder-Direkteinspritzer mit 110 kW/150 PS, der sein Drehmoment an den siebenstufigen Doppelkuppler weitergibt – das ist konventionelle Großserientechnik.

Sportsitze empfangen die maximal zwei Gäste des Skoda Flavia.

Der Skoda-Schriftzug präsentiert sich hell illuminiert.
Gibt man ein wenig mehr Gas, entwickelt er jedoch Sportwagen-Klänge auf einem Level, das die europäische Kommission heute wohl nicht mehr mittragen würde. Dazu passt auch die Optik des Slavia mit prägnantem Diffusor sowie mächtigen Auspuff-Endrohren. Der Skoda-Schriftzug präsentiert sich hell illuminiert – keine Frage, der Slavia soll extrovertiert herüberkommen.
Auch der schwarze Spoiler auf dem Heckdeckel sticht hervor, wie übrigens sämtliche in tiefem Schwarz gehaltenen Akzentteile, die einen markanten Kontrast zum „White Cristal Blue“ bilden, so heißt der Farbton des Concepts offiziell. Unterhalb der Schweller haben die jungen Techniker programmierbare LED installiert, damit der Slavia ein Umgebungslicht in den Farben der tschechischen Trikolore generiert.
Die Chancen auf eine Serienfertigung stehen indes schlecht, was schade ist, denn ein ausgefallenes, offenes Spaß-Fahrzeug würde sich vielleicht gar nicht schlecht machen in der ansonsten sachlichen Skoda-Palette.

Unterhalb der Schweller haben die jungen Techniker programmierbare LED installiert, damit der Slavia ein Umgebungslicht in den Farben der tschechischen Trikolore generiert.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.
Da ist das Geld deutlich besser investiert, als wieder nur in noch mehr Kohle für die "Führungskräfte"!
Wenn der Slavia nicht in Produktion geht, haben die Manager von SKODA den Markt nicht verstanden.
Hier haben die Azubis mit minimalen Entwicklungskosten einen Kracher hingelegt.
Meine Prognose: Das Fahrzeug ist auf dem Markt der Renner, zumal SKODA Fahrzeuge zu vernünftigen Preisen anbietet.
Also die Herren und Damen, den Kopf benutz und eine Entscheidung gefällt.
M. Knothe