Ranking VW vor Toyota: Das sind die größten Autohersteller der Welt
Düsseldorf Für die meisten Autohersteller lief das Jahr 2019 durchwachsen. Der Absatz litt unter konjunkturellem Gegenwind. Zwischen den USA und China sorgten Zölle für sinkende Verkäufe. Der wichtige chinesische Markt konnte die hohen Erwartungen nicht erfüllen.
Trotzdem können sich die deutschen Hersteller zumindest beim Absatz dem Trend entziehen. In der Rangliste der größten Hersteller, die das Center of Automotive Management (CAM) der FHDW Bergisch-Gladbach erstellt hat, haben sich zwei Konzerne von der Konkurrenz abgesetzt.
Das sind die größten Autohersteller der Welt im Ranking 2020
Platz 15 - Mazda - 1,5 Millionen verkaufte Fahrzeuge
Seit der Trennung von Ford geht Mazda einen selbstbewussten Weg. Mit auffälligen Design und außergewöhnlichen Motoren war man in der Nische lange erfolgreich unterwegs. Doch 2019 hat es auch die Japaner erwischt. In allen wesentlichen Absatzmärkten sanken die Verkäufe um 7,3 Prozent. Einzige Ausnahme: Europa. Hier konnte Mazda den Marktanteil sogar steigern.

Schwierige Zeiten für Mazda-Chef Masamichi Kogai: Der Absatz ist zuletzt gesunken.
Platz 14 - Geely - 2,07 Millionen verkaufte Fahrzeuge
Die Volvo-Mutter ist der einzige Autokonzern aus China, der aktuell im Konzert der Großen mithalten kann. Geely-Gründer Li Shufu sorgte in Deutschland mit seiner Beteiligung an Daimler für einen Paukenschlag. Die internationalen Ambitionen des Chinesen sind nicht zu übersehen. Allerdings leidet auch Geely unter dem schwächelnden Heimatmarkt. Die Verkäufe sanken 2019 um 3,5 Prozent.

Mit der schwedischen Marke hat Mutterkonzern Geely weltweite Ambitionen.
Platz 13 - BMW - 2,52 Millionen verkaufte Fahrzeuge
Der deutsche Premiumhersteller hat zum Jahresende die Kurve gekriegt. In der ersten Jahreshälfte schwächelte der Gewinn. Mittlerweile spielt der neue Konzernchef Oliver Zipse wieder auf Angriff und will die Modellpalette der Münchener weiter elektrifizieren. Besonders die SUV-Modelle von BMW sind weltweit gefragt und sorgen für ein Absatzplus von 1,2 Prozent. In den Zahlen sind auch die Verkäufe von Mini enthalten.

Die Münchener konnten ihren Absatz gegen den Trend steigern.
Platz 12 - Daimler - 2,82 Millionen verkaufte Fahrzeuge
So richtig freuen kann sich in Stuttgart niemand, dass der Absatz auch 2019 wieder leicht um 0,7 Prozent stieg. Konzernchef Ola Källenius hat dem Premiumriesen eine Diät verordnet, weil der Gewinn zum Ärger der Aktionäre zuletzt deutlich gelitten hatte. Alle Sparten sollen darum auf den Prüfstand gestellt werden.

Die Marke mit dem Stern wird umgebaut: Konzernchef Ola Källenius will Daimler rentabler aufstellen.
Platz 11 - Suzuki - 3,01 Millionen verkaufte Fahrzeuge
Der Höhenflug der Japaner findet 2019 ein jähes Ende. Der Absatz ist im Jahresvergleich um 9,8 Prozent eingebrochen. Besonders der Bestseller Jimny findet weltweit weniger Käufer. Damit ist die Aufholjagd der kleinen japanische Marke vorerst zu Ende. Weltweit hat Suzuki kräftig Marktanteile eingebüßt.

Kenichi Ayukawa, Chef der indischen Submarke Maruti Suzuki zeigt das Konzept des elektrischen Futuro-e.
Platz 10 - PSA - 3,49 Millionen verkaufte Fahrzeuge
Auch nach der Übernahme von Opel bleibt PSA im globalen Vergleich ein Zwerg. Denn stark sind die Franzosen mit den Marken Peugeot, Citroën und DS eigentlich nur im europäischen Heimatmarkt. Das will Konzernchef Carlos Tavares schnell ändern – und verhandelt mit Konkurrent Fiat-Chrysler (FCA) über eine Fusion. Gemeinsam würde die Partner zum drittgrößten Autokonzern der Welt aufsteigen. 2019 ging es aber bergab. Insgesamt sanken die Verkäufe um 10 Prozent.

Small in Japan: Die PSA-Marke Opel kehrt nach Japan zurück, aber dürfte dort zunächst in der Nische unterwegs sein.
Platz 9 - Renault - 3,75 Millionen verkaufte Fahrzeuge
Um den Bau und den Verkauf von Autos ging es bei Renault im Jahr 2019 nur am Rande. Die spektakuläre Verhaftung und Flucht des einstigen Konzernchefs Carlos Ghosn hielt die Franzosen in Atem. Mehrere Chefwechsel und politische Intrigen sorgten für Misstrauen in der Belegschaft. Auch die Geschäfte liefen nicht gut: Insgesamt ging der Absatz um 3,4 Prozent zurück. (Anmerkung der Redaktion: In einer früheren Fassung hieß es, Carlos Tavares sei verhaftet worden und geflohen. Dieser Fehler wurde korrigiert.)

Die Franzosen wollen die Kapriolen des Jahres 2019 endlich hinter sich lassen.
Platz 8 - Fiat-Chrysler (FCA) - 4,42 Millionen verkaufte Fahrzeuge
Die jahrelange Partnersuche des amerikanisch-italienischen Konzerns soll bald ein Ende finden. Gemeinsam mit PSA will FCA einen globalen Riesen schaffen, der auch Marken wie Fiat, Maserati, Jeep, Dodge und Ram global wieder konkurrenzfähiger macht. 2019 war der Abwärtstrend für FCA nicht aufzuhalten. Die Verkäufe knickten um 8,8 Prozent ein.

Modelle wie der SUV Stelvio von Alfa Romeo können den Absatzschwund der Italiener bislang nicht bremsen.
Platz 7 - Honda - 5,05 Millionen verkaufte Fahrzeuge
In Europa sind die Japaner nur in der Nische unterwegs. Doch global gehören sie zu den Branchenriesen, weil sie in großen Märkten wie den USA eine herausragende Stellung erreicht haben. Mit dem Honda e setzte die Marke 2019 auch optisch ein Ausrufezeichen. Der globalen Autokonjunktur kann Honda sich aber nicht entziehen. Die Verkäufe sanken um 3,9 Prozent.

Mit dem Kleinwagen Honda e steigen die Japaner ins Elektrosegment ein.
Platz 6 - Nissan - 5,18 Millionen verkaufte Fahrzeuge
Aus seinem Exil im Libanon ätzte der ehemalige Konzernchef Carlos Ghosn zuletzt gegen die japanische Marke. Er witterte eine Intrige der Japaner. Nissan antwortete vergangene Woche mit einer Klage und verlangt 83 Millionen Euro vom Ex-Chef. Während der Konflikt die Marke in Atem hält, sind die Verkäufe weiter gesunken. Der Absatz schrumpfte um 8,9 Prozent.

Absatzrückgang und Führungskrise - die Japaner haben 2019 ein schwieriges Jahr hingelegt.
Platz 5 - Ford - 5,39 Millionen verkaufte Fahrzeuge
Mit dem F-150 dominiert Ford seit Jahrzehnten die Absatzstatistik im Heimatmarkt USA. Doch 2019 verlief für die Marke enttäuschend. Ein Minus von zehn Prozent beim Absatz spricht eine deutliche Sprache, gleichzeitig wurde ein Milliardenverlust eingefahren. Insbesondere bei der Elektrifizierung hängt Ford hinterher. Ein elektrischer Mustang soll nun beweisen, dass man Tesla nicht fürchten muss.

Hybridmodelle wie der Ford Escape sollen bei der amerikanischen Marke die Wende einleiten.
Platz 4 - Hyundai-Kia - 7,24 Millionen verkaufte Fahrzeuge
Die Koreaner haben seit Jahren eigentlich nur ein Ziel: Wachstum.2019 ging die Strategie der beiden Schwestermarken Hyundai und Kia allerdings nicht auf. Mit Milliardeninvestments in globale Produktionskapazitäten soll 2020 die Wende eingeleitet werden. Insbesondere der Verkauf von elektrifizierten Modellen soll deutlich steigen.

Mit dem Hybrid-Sonata geht Hyundai in direkte Konkurrenz zum Toyota Prius.
Platz 3 - General Motors - 7,72 Millionen verkaufte Fahrzeuge
Um den traditionsreichen Autohersteller zukunftssicher aufzustellen, hat GM-Chefin Mary Barra den Rückwärtsgang eingelegt. Aus wenig lukrativen Märkten ziehen sich die Amerikaner zurück. Opel war nur der Auftakt, zuletzt traf es die australische Marke Holden. Investitionen fließen dagegen in die Entwicklung selbstfahrender und elektrischer Autos. Aus dem Rennen mit VW und Toyota hat man sich längst verabschiedet. Der Absatz sank um 7,9 Prozent.

GM-Chefin Mary Barra trimmt den Konzern auf Effizienz. Darunter leidet allerdings der Absatz.
Platz 2 - Toyota - 10,55 Millionen verkaufte Fahrzeuge
Die Japaner sind im globalen Vergleich nur zweiter. Die Enttäuschung der Führung um Akio Toyoda dürfte sich in Grenzen halten. Bei Gewinn und Börsenwert kann kaum ein Konzern Toyota das Wasser reichen. Und auch der Absatz stieg 2019 um 1,5 Prozent und damit stärker als bei allen Konkurrenten. Allerdings hat auch Toyota Nachholbedarf: Bislang setzte man vor allem auf Hybrid-Autos und Wasserstoff. Reine Batterie-Elektroautos sucht man bei Toyota noch vergeblich.

Die Japaner präsentierten zuletzt die neue Generation des Wasserstoff-Autos Mirai.
Platz 1 - Volkswagen - 10,71 Millionen verkauften Fahrzeuge
Die Krone geht nach Wolfsburg. Allerdings liegt der Fokus von Konzernchef Herbert Diess im Jahr 2020 klar auf Rendite und nicht auf dem Absatz. „Weg von der Volumenorientierung, hin zur Ergebnisqualität“, appellierte Diess in einer Rede an seine Führungskräfte. Für VW wird 2020 daher zum Schicksalsjahr: Gelingt der Anlauf der elektrischen Modelle, könnte VW seine Spitzenposition auf 2020 verteidigen.

Wolfsburg grüßt von der Spitze. Mit dem ID.3 startet der Konzern seine Elektrooffensive.
Liste der größten Autohersteller der Welt in der Tabelle 2020
Autohersteller | verkaufte Fahrzeuge | |
1. | Volkswagen | 10,71 Millionen |
2. | Toyota | 10,55 Millionen |
3. | General Motors | 7,72 Millionen |
4. | Hyundai-Kia | 7,24 Millionen |
5. | Ford | 5,39 Millionen |
6. | Nissan | 5,18 Millionen |
7. | Honda | 5,05 Millionen |
8. | Fiat-Chrysler (FCA) | 4,42 Millionen |
9. | Renault | 3,75 Millionen |
10. | PSA | 3,49 Millionen |
11. | Suzuki | 3,01 Millionen |
12. | Daimler | 2,82 Millionen |
13. | BMW | 2,52 Millionen |
14. | Geely | 2,07 Millionen |
15. | Mazda | 1,5 Millionen |
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