Scheinwerfer-Neuheit von Audi Exzellente Sicht für 7.500 Euro extra

Neuer Audi S8 mit Matrix-LED-Scheinwerfer-Technologie.
Düsseldorf Informationen übernimmt der Mensch zu 90 Prozent über das Auge, beim Autofahren sind es sogar 96 Prozent. "Nachts ist das Auge dabei ein Engpass", sagt Stephan Berlitz, Leiter Innovation Lichttechnik und Lichtelektronik bei Audi. Nun haben die Ingolstädter eine Beleuchtungstechnologie entwickelt, die die Sicherheit und die Effizienz erhöht, und den Designern mehr Gestaltungsspielraum, gibt da durch den Wegfall mechanisch angetriebener Elemente die so genannten Matrix-LED-Scheinwerfer kleiner beziehungsweise schmaler entworfen und gebaut werden können. Audi offeriert diese neue Beleuchtungstechnologie optional ab 2.400 Euro in seinem Flaggschiff A8, das im November ab 74.500 Euro auf den Markt kommt.
Bei einer Matrix-LED-Scheinwerfer-Einheit erzeugen 25 kleine Leuchtdioden das Fernlicht. Je fünf von ihnen strahlen durch einen gemeinsamen Reflektor. Geregelt werden sie durch eine Elektronik mit hochkomplexem Rechenverfahren, das die Daten von der Digital- und Wärmebildkamera des Autos zur Steuerung des Fernlichts nutzt. Damit können mehr als 966 Millionen Lichtverteilungen realisieren werden.
Steht der Lichtschalter auf "Automatik" und ist das Fernlicht eingeschaltet, aktiviert sich das System außerorts ab 30 km/h. Sobald die Digitalkamera im A8 andere Fahrzeuge erfasst, werden einzelne LED blitzschnell abgeschaltet oder gedimmt.
Die Funktionsweise ist höchst präzise. Entgegenkommende und vorausfahrende Fahrzeuge werden ausgespart und nicht geblendet. Alle Bereiche zwischen und neben ihnen werden jedoch weiterhin voll ausgeleuchtet. Nach Passieren des Gegenverkehrs leuchtet das Fernlicht in den zuvor ausgesparten Teilbereichen wieder in voller Stärke auf. Die Matrix-LED-Scheinwerfer funktionieren rein elektrisch und ihr Licht hat einen kristallweißen Schein.

Mit den neuen Audi Matrix-LED-Scheinwerfern werden entgegenkommende und vorausfahrende Fahrzeuge ausgespart und nicht geblendet, alle Bereiche zwischen und neben ihnen werden jedoch weiterhin voll ausgeleuchtet.
Besitzt der neue A8 den optionalen Nachtsichtassistenten (2.200 Euro), ist die Matrix-LED-Technologie mit dem so genannten "Markierungslicht" gekoppelt, das zusätzlich die Daten der Wärmebildkamera in die Steuerung einbezieht.
Wird eine Person im kritischen Bereich vor dem Auto erfasst, blinken einzelne LED diese dreimal kurz nacheinander an. Damit heben sie die Person klar aus ihrem Umfeld heraus und warnen gleichzeitig diese Person und den Fahrer. Zusätzlich erkennt und markiert der Nachtsichtassistent jetzt auch größere Wildtiere. Diese werden jedoch nicht angeblinkt, um sie nicht zu erschrecken.
Mit der Technologie übernehmen die Leuchtdioden die Funktion des Kurvenlichts, indem sie den Fokus des Lichts durch gezieltes Auf- beziehungsweise Abdimmen in die Richtung des Kurvenverlaufs verschieben. Voraussetzung ist aber die ebenfalls optionale MMI Navigation plus (2.900 Euro), mit der durch die "vorhersehbaren" Streckendaten die Scheinwerfer bereits kurz vor dem Lenkradeinschlag in die Kurve leuchten.

Mit dem so genannten "Markierungslicht" wird eine Person im kritischen Bereich des Audi A8 von einzelnen LED dreimal kurz nacheinander angeblink.
Zur Matrix-LED-Technologie gehört außerdem der dynamische Blinker, dessen LED im Takt von 150 Millisekunden blockweise in die Richtung aufleuchten, in die der Fahrer abbiegen will.
Auf ersten Testfahrten überzeugen die Matrix-LED-Scheinwerfer und führen zu einem entspannten Fahren. Will der Kunde alle Funktionalitäten nutzen, sind insgesamt 7.500 Euro zusätzlich zu zahlen. Hohe Kosten. Aber
"Verkehrsunfälle geschehen zu 25 Prozent nachts", sagt Stephan Berlitz, und betont: "30 Prozent davon enden für die Insassen tödlich".
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