Scooter-Fahrbericht Kymco Myroad 700i Taiwans Luxusliner auf zwei Rädern

Mit dem neuen Myroad 700i ABS tritt die taiwanesische Rollerschmiede Kymco gegen Honda Integra, Suzuki Burgman an.
Düsseldorf Wer auf dem Myroad Platz nimmt, besteigt ein höchst komfortables Gefährt. Die äußerst bequeme, straff gepolsterte Sitzbank gestattet problemlos Strecken von mehreren hundert Kilometern ohne Druckstellen am Allerwertesten. Der Lenker und die Trittbretter erlauben eine bequeme, wenn auch nicht allzu fahraktive Sitzposition. Die Bedienelemente sind gut erreichbar. Vorsicht ist jedoch beim Betätigen des Warnblinkers geboten, der direkt neben dem Zündunterbrecher-Schalter liegt. Greift der Fahrer mit dicken Handschuhen etwas daneben, so schaltet er während der Fahrt den Motor ab. Einen gelungenen Kompromiss bietet indes die Tourenscheibe, die selbst bei Tempo 160 den Sturm abhält und trotzdem nicht ins Sichtfeld des Fahrers ragt. Beim etwas erhöht sitzenden Sozius rüttelt bei hoher Geschwindigkeit jedoch der Fahrtwind am Helm.
Bisher war der taiwanesische Scooterspezialist Kymco für Fahrzeuge aus dem unteren und mittleren Hubraumsegment bekannt und beliebt. Doch mit dem neuesten Wurf des „Myroad 700i ABS“ stoßen die Asiaten nun ins Hubraum-Oberhaus vor. Der 8 499 Euro teure Newcomer ringt mit dem ebenfalls neuen 700-Kubik-Roller Honda Integra um Marktanteile. Darüber hinaus bietet er eine preiswertere Alternative zum üppig ausgestatteten Luxusdampfer Suzuki Burgman 650 Executive. Mit 2,31 Zentimeter baut der Myroad gar um 5 Zentimeter länger als der ohnehin schon imposante Burgman und bringt mit 292 Kilogramm zudem 15 Kilogramm mehr auf die Waage.

Die Front dominiert die Scheinwerfereinheit mit drei Leuchten, die bei Tag für gute Sichtbarkeit und bei Nacht für exzellente Fahrbahnausleuchtung sorgen.
Mit seiner futuristisch anmutenden Optik hebt sich der Myroad von den meisten seiner Wettbewerber ab. An der Front dominiert die große Scheinwerfereinheit mit drei Leuchten in einer aerodynamisch geschnittenen Frontverkleidung. Am breiten, aber trotzdem nicht pummelig wirkenden Heck sorgen die eleganten LED-Leuchten für exzellente Sichtbarkeit auch bei starker Sonneneinstrahlung. Das große, mit zwei LED-Lämpchen beleuchtete Staufach unter der Sitzbank schluckt das Wochenendgepäck für zwei Personen und bietet sogar eine Bordsteckdose, beispielsweise zum Laden von Handys.

Der Renner ist das große Staufach unter der Sitzbank, das auch das Wochenendgepäck von zwei Personen schluckt.
Als Antrieb für die "Wuchtbrumme" dient ein 700-Kubik-Zweizylindermotor, der seine 43 kW/59 PS via Fliehkraftkupplung und stufenloser Variomatik ans 14-Zoll-Hinterrad weitergibt. Der Motorblock sitzt fest verschraubt im Rahmen, das Variomatikgehäuse dient als Hinterradschwinge. Der Taiwan-Twin geht kräftig zu Werke, Überholvorgänge gehen selbst mit zwei Personen und Gepäck zügig vonstatten. Ab Tempo 150 mahnt eine rote Warnleuchte zur Mäßigung, auch wenn 170 km/h drin sind.
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