Sportwagen Ferrari für Einsteiger – die Sportwagenmarke überarbeitet den F8 Tributo
- dpa

Mit ausbalanciertem Fahrwerk, präziser Lenkung und unnachgiebigen Bremsen lässt sich der Ferrari F8 Tributo auch bei hoher Geschwindigkeit noch gut kontrollieren.
Maranello Ferrari feiert den dritten Frühling seines Mittelmotor-Sportwagens. Denn statt einer Neukonstruktion für das untere Ende der Modellpalette haben die Italiener ihr V8-Modell jetzt kurzerhand noch einmal überarbeitet: Wer in diesen Tagen für Preise ab 228.661 Euro im neuen F8 Tributo vom Hof seines Händlers fährt, der sitzt deshalb im Grunde in einem knapp zehn Jahre alten Auto.
Doch selbst wenn sich die Plattform nicht geändert hat und auch das Design in seinen Grundzügen vertraut ist, hat der jüngste Tiefflieger mit dem 488 nicht mehr viel und mit dem 458 noch weniger gemein.
Das liegt vor allem am Antrieb. Denn für den Einsatz im Tributo hat Ferrari einmal mehr Hand angelegt an den 3,9 Liter großen und auf 529 kW/720 PS erstarkten V8-Turbo. Als gäbe es für „Turboloch” einfach keine Übersetzung, spürt man die 770 Nm des Motors von der ersten Sekunde an in der Magengrube. Bei etwas Druck auf das Gaspedal schleudert das wiederholt zum Motor des Jahres gewählte Kraftpaket den Spitzensportler dem Horizont entgegen: Tempo 100 sind aus dem Stand in 2,9 Sekunden erreicht, nach weiterem 4,9 Sekunden zeigt der Tacho schon 200 km/h, und wer den Fuß dann weiter stehen lässt, sieht die Welt bei bis zu 340 km/h vorbeiziehen.
Auch im Innenraum hält eine neue Zeit Einzug. Denn Ferrari hat nicht nur die zuletzt nicht immer ganz tadellose Verarbeitungsqualität optimiert, sondern vor allem die Elektronik auf Vordermann gebracht. Deshalb gibt es neben neuen Digitalanzeigen im Cockpit und einem Online-Infotainment nun sogar ein paar eigene Anzeigen für den Beifahrer. In Sachen Information und Kommunikation ist der F8 damit auf der Höhe der Zeit, doch bei den Assistenten fährt Ferrari hoffnungslos hinterher. Aber das kann man den Italienern nachsehen – denn wenn es eines gibt, was dem Ferrari-Fahrer herzlich egal ist, dann ist es so etwas wie der Autopilot.
Außen nur Kosmetik, innen perfekte Balance
Während in der Kabine und unter dem Blech vieles neu ist, sieht das außen ein bisschen anders aus. Denn es sind nur wenige Details wie die Schürzen und die Scheinwerfer, in denen sich der F8 vom 458 unterscheidet. Aber ein Schaden ist das nicht – gehört doch der V8-Sportler aus Maranello schon immer zu den elegantesten Erscheinungen auf der Überholspur. Ohne pubertäres Spoilerwerk, protzige Endrohre oder fratzenhafte Fronten besinnt sich der Tributo auf seine wahren Stärken und präsentiert seinen Motor unter einer Abdeckung aus Plexiglas.
Zwar ist das Entscheidende neu am F8 Tributo oder zumindest kräftig nachgeschärft, doch eines ist geblieben: Die perfekte Balance. Der F8 ist zwar superschnell und kraftvoll, doch mit perfekt austariertem Fahrwerk, präziser Lenkung und unnachgiebigen Bremsen immer noch gut beherrschbar. Solange das Manettino, wie Ferrari den sonst oft schnöde als Fahrerlebnisschalter bezeichneten Knopf im Lenkrad nennt, in der Ausgangsstellung bleibt, lässt sich das Coupé von nichts und niemandem aus der Ruhe bringen.

Äußerlich unterscheidet den F8 Tributo nur wenig vom 458. Lediglich Details wie die Schürzen und die Scheinwerfer wurden geändert.

Der Ferrari F8 beschleunigt in 2,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Und wenn die Strecke es erlaubt, kann er bis zu 340 km/h schnell werden.
Mit jedem Dreh am Schalter werden die Anforderungen an den Fahrer allerdings immer größer und die Maschen im Sicherheitsnetz der Elektronik immer weiter. Denn plötzlich hauchen die allein angetriebenen Hinterräder dem Heck eben doch ein gewisses Eigenleben ein. Und während Könner jetzt im leichten Drift noch knackiger um die Kurven jagen, kommen alle anderen langsam an ihre Grenzen.
Fazit: Die Quintessenz der Marke
Selbstbewusst, aber optisch zurückhaltend. Kraftgeladen, aber immer berechenbar: Während der neue Roma und mehr noch der SF90 eher abgehoben wirken, konzentriert sich der F8 Tributo auf das Wesentliche und steht für das, was die Marke ausmacht: hochentwickelte Dynamik. Und das zu einem Preis, der zumindest für italienische Verhältnisse fast schon bescheiden ist.
Datenblatt: Ferrari F8 Tributo
Motor und Antrieb: | V8-Turbo-Benziner |
Hubraum: | 3902 ccm |
Max. Leistung: | 529 kW/720 PS bei 5450 bis 7000 U/min |
Max. Drehmoment: | 770 Nm bei 3250 U/min |
Antrieb: | Hinterradantrieb |
Getriebe: | Siebengang-Doppelkupplung |

Das Herzstück des neuen Ferrari F8 Tributo ist der 720 PS starke V8-Turbo.

Hauptaugenmerk bei der Weiterentwicklung des F8 fiel auf den Motor. Sein maximales Drehmoment liegt nun bei 770 Nm.
Maße und Gewichte | |
Länge: | 4611 mm |
Breite: | 1979 mm |
Höhe: | 1206 mm |
Radstand: | 2650 mm |
Leergewicht: | 1435 kg |
Zuladung: | k.A. |
Kofferraumvolumen: | 200 Liter |

Im Vergleich zum Roma oder SF90 tritt der F8 Tributo eher dezent auf. Seine innere Stärke ist jedoch ein 529 kW/720 PS starker V8-Turbo.
Fahrdaten: | |
Höchstgeschwindigkeit: | 340 km/h |
Beschleunigung 0-100 km/h: | 2,9 s |
Durchschnittsverbrauch: | k.A. |
Reichweite: | k.A. |
CO2-Emission: | k.A. |
Kraftstoff: | Super |
Schadstoffklasse: | Eu6 |
Energieeffizienzklasse: | k.A. |
Kosten: | |
Basispreis: | 228.661 Euro |
Typklassen: | k.A. |
Kfz-Steuer: | k.A. |
Wichtige Serienausstattung: | |
Sicherheit: | Sechs Airbags, LED-Scheinwerfer, Abstandsregelung |
Komfort: | Klimaautomatik, Touchscreen-Infotainment, Ledersitze |
Spritspar-Technik: | Start-Stop-Automatik |
Alle Daten laut Hersteller, GDV, Schwacke
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