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VW-Tochter Sparfuchs aus Tschechien – das kann der Skoda Octavia 1.5 TSI ACT

Eine 4,70 Meter lange Limousine mit fünf Liter Verbrauch? Klingt nach Diesel oder Hybrid. Doch der Skoda Octavia 1.5 TSI ist ein echter Benziner.
  • Mario Hommen
31.08.2020 - 08:36 Uhr Kommentieren
  • Spotpress
Das Gesicht des Octavia wurde in der Neuauflage besonders dreidimensional heraus modelliert Quelle: Skoda
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Das Gesicht des Octavia wurde in der Neuauflage besonders dreidimensional heraus modelliert.

Köln Damit Benziner weniger CO2 ausstoßen, hat VW bei seinen aktuellen Aggregaten tief in die Trickkiste gegriffen. Zu den besonders effizienten Ottomotoren des Konzerns gehört der 1.5 TSI ACT, der Vorteile des Benziners – einen ruhigen Lauf und wenige Stickoxide - mit gehobener Performance bei wenig Verbrauch in Einklang bringt. Im neuen Skoda Octavia ist dieser TSI ein i-Tüpfelchen in einem zudem rundum gelungenem Kompaktmodell.

Kompakt? Obwohl sich der frisch in Deutschland gestartete Octavia IV die Plattform mit dem VW Golf VIII teilt, ist er mit seiner fast 4,70 Meter langen Karosserie dem Kompaktsegment längst entwachsen. Auch angesichts des großzügig geschnittenen Innenraums bewegt sich der Tscheche auf Mittelklasse-Niveau.

Diesen Anspruch unterstreichen das überaus schick gemachte Armaturenbrett, über dessen gesamte Breite sich eine Aluleiste schwungvoll windet sowie softe Kunststoffoberflächen und Textilüberzüge, die für Edelambiente und Behaglichkeit sorgen. Viele feine Chromleisten werten das Ensemble weiter auf.

Ein Design-Highlight sind die freischwebend wirkenden Türgriffe, die nach eleganter Drehung von einer Chromleiste optisch verlängert werden. Sehenswert ist auch das Lenkrad mit feinen Bedientasten, Chromzierrat und optisch freischwebenden Drehrädchen. Zentral im Armaturenbrett befindet sich das 10,25 Zoll große Display des Infotainmentsystems Columbus, welches mit übersichtlicher Bedienoberfläche, feiner Grafik und schneller Rechnerleistung punktet.

Wer sich nicht ablenken lassen will, kann auch per Spracheingabe zum Beispiel das Navigationsziel diktieren. Die Spracherkennung arbeitete tadellos, denn bei unserer kleinen Stichprobe lag die Trefferquote bei 100 Prozent. Schön gelöst ist auch eine Touchleiste in Hochglanzschwarz unterm Display, auf der sich per Wischgeste die Lautstärke einstellen lässt.

Die aufgeräumte Mittelkonsole bietet zwischen den Sitzen großzügige Ablagen. Die Feststellbremse wird per Wippschalter aktiviert, für die Klimaanlage gibt es gar keine Bedientasten mehr. Wie viele andere Funktionen wird auch die Innenraumtemperatur übers große Zentraldisplay eingestellt.

Den neuen Skoda Octavia zeichnen große Karosserieüberhänge aus Quelle: Skoda
Langgestreckt

Den neuen Skoda Octavia zeichnen große Karosserieüberhänge aus.

Schöne Materialien, tadellose Verarbeitung: Der aufgeräumte Arbeitsplatz des Octavia bietet Wohlfühlambiente  Quelle: Skoda
Innenraum mit Anspruch

Schöne Materialien, tadellose Verarbeitung: Der aufgeräumte Arbeitsplatz des Octavia bietet Wohlfühlambiente.

Hinterm Lenkrad sieht man auf ein ähnlich großes Display, welches übersichtlich alle fahrrelevanten Informationen anzeigt und in schicker Weise zudem farblich und stilistisch mit der Grafik des Infotainmentsystems korrespondiert. Der Fond der Octavia Limousine bietet viel Beinfreiheit. Etwas störend im Fußraum ist der breite Kardantunnel. In unserem Testexemplar gab es für die Fondgäste noch die Möglichkeit, ihr Klima selbst einzustellen sowie Smart-Devices an Ladebuchsen anzuschließen.

Großzügig geschnitten ist auch der Kofferraum, der außerdem mit einigen Cleverlösungen aufwartet. Dazu gehören seitliche Fächer mit herausnehmbaren Zwischenwänden, eine Fernentriegelung der Rückbanklehne oder eine von Aluschienen getragene Gepäckhängematte für Kleinkram. Unterm Kofferraumboden ist noch zusätzlicher Stauraum für Werkzeug und Ersatzrad.

Wer den Octavia als schnellere und sparsamere Limousine kauft, dürfte angesichts des Kofferraums kaum Sehnsucht nach dem Kombi verspüren. Gestartet wird per Knopfdruck. Das 150-PS-Aggregat meldet sich zunächst leicht kernig zu Wort, bleibt ansonsten auch bei Zylinderabschaltung im Teillastbereich unauffällig. Auf Wunsch entwickelt der Vierzylinder auch Temperament, sofern man die Gänge kräftig ausdreht.

Der Sprint aus dem Stand auf 100 Stundenkilometer lässt sich in knapp über acht Sekunden abhaken, ziemlich fix fällt auch die 200er-Marke. Danach wird es zäher, doch problemlos lässt sich die virtuelle Tachonadel deutlich über 230 Stundenkilometer treiben. Entspanntes und niedertouriges Dahingleiten geht ebenfalls gut, denn bereits bei knapp über 1.000 Touren ist der Motor ruckelfrei fahrbar. Entsprechend mahnt der aufs Spritsparen fokussierte Bordcomputer immer wieder zum Hochschalten.

Unter der Blechhaut steckt viel Technik der Kompaktklasse, doch seiner fast 4,70 Meter langen Karosserie bewegt sich der Octavia auf Mittelklasse-Niveau Quelle: Skoda
Auf der Höhe der Zeit

Unter der Blechhaut steckt viel Technik der Kompaktklasse, doch seiner fast 4,70 Meter langen Karosserie bewegt sich der Octavia auf Mittelklasse-Niveau.

Das Platzangebot des Fond ist großzügig Quelle: Skoda
Beinfreiheit

Das Platzangebot des Fond ist großzügig.

Wer dabei eifrig ist und dann noch den Gasfuß sinnig einsetzt, wird praktisch mit Verbrauchswerten um fünf Liter hinkommen. Bei uns waren es bei einem Mix aus Landstraße, Stadtverkehr und einigen flotter gefahrenen Autobahnabschnitten 5,5 Liter – ein Wert, wie man ihn eigentlich von einem Diesel erwarten würde.

Nicht nur effizient, sondern außerdem noch geschmeidig bringt der Octavia seine Gäste von A nach B. Das Fahrwerk bietet trotz der hinteren Verbund-Lenkerachse genügend Nehmerqualitäten und der Wagen insgesamt ausgewogene Fahreigenschaften. Fahrwerk wie auch Lenkung geben ausreichend Rückmeldung, vermitteln allerdings kein sonderlich dynamisches Fahrgefühl. Die Innengeräusche bleiben selbst bei forciertem Reisetempo moderat.

Außerdem sind viele Helferlein an Bord, die bei unpräzisen Manövern schon Mal korrigierend eingreifen und bei zu viel Tempo in Kurven den Wagen konservativ auf Kurs halten. Sehr nützlich ist der Abtandstempomat, der den Fahrer auf langen Strecken entlastet. Letzteres gilt auch für das optionale Head-up-Display.

Der großzügig geschnittene Kofferraum der Octavia Limousine macht den Kombi eigentlich überflüssig Quelle: Skoda
Fast wie ein Kombi

Der großzügig geschnittene Kofferraum der Octavia Limousine macht den Kombi eigentlich überflüssig.

Front- und Rückleuchten sorgen mit LED-Technik für schickes Design Quelle: Skoda
Eleganter Golf-Bruder

Front- und Rückleuchten sorgen mit LED-Technik für schickes Design.

Der neue Octavia bietet also viel, wofür der Kunde allerdings auch viel investieren muss. Soll es der erfreulich effiziente und zugleich druckvolle 1.5 TSI sein, werden bereits rund 27.000 Euro fällig, denn diesen Benziner – alternativ steht ein 1.0 TSI zur Wahl – gibt es nicht mit Basisausstattung, sondern erst ab dem nächsthöheren Niveau „Ambition“. Dieses bietet Zwei-Zonen-Klimaautomatik, Multifunktionslenkrad, 16-Zoll-Alufelgen und das "Virtual Cockpit". Mit dem Columbus-Infotainment, Abstandstempomat und Adaptiv-Fahrwerk hat man bereits die 30.000-Euro-Marke überschritten.

Technische Daten

  • Länge: 4,69 Meter
  • Breite: 1,83 (mit Außenspiegeln 1,99) Meter
  • Höhe: 1,47 Meter, Radstand: 2,67 Meter
  • Kofferraumvolumen: 600 bis 1.555 Liter
  • 1,5-Liter-Vierzylinder-Otto mit Direkteinspritzung und Turboaufladung, 110 kW/150 PS
  • maximales Drehmoment: 250 Nm bei 1.500 bis 3.500 U/min
  • Sechsgang-Schaltgetriebe
  • 0-100 km/h: 8,2 s, Vmax: 230 km/h
  • Durchschnittsverbrauch: 4,7 l
  • CO2-Ausstoß: 109 g/km
  • Effizienzklasse: A
  • Abgasnorm: Euro 6d-temp
  • Preis: ab 26.670 Euro

Mehr: Das können die Hybrid-Varianten im neuen VW Golf 8

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