Zukunfts-Klassiker - oder teurer Flop? Autos, die die Welt doch braucht

Porsche 918 RSR
Berlin/Düsseldorf Für die 50 Autos im Index der Historic Automobile Group International (HAGI) gibt es eine geringe Anzahl gemeinsamer Eigenschaften: hoher Wert, geringe Stückzahl, faszinierende Markenhistorie und möglichst viele Meriten bei den klassischen Rennen in den fünfziger und sechziger Jahren. Auch im Jahr 2012 gehen Automobile an den Start, die zumindest teilweise solche Details aufweisen.
So wird der Porsche 918 zwar erst 2013 gebaut, kann aber aufgrund der geringen Auflage (918 Stück), seinen technischen Eigenschaften (Race-Hybrid á la Formel 1, ganz oben im Bild) und seinem Kaufpreis von rund einer dreiviertel Million Euro schon heute als Wertanlage gelten. Und wer ihn jetzt bestellt, für den hat man für die Übergangszeit noch ein Sondermodell des 911 Turbo S reserviert, das aufgrund seiner ebenfalls limitierten Auflage in Zukunft ebenfalls gesucht sein dürfte. Der Kaufpreis von 173.241 Euro (Coupé) oder 184.546 Euro (Cabrio) reicht dafür nicht. Nötig ist auch die Nennung der Bestellnummer des zugewiesenen 918.

Aston Martin V12 Zagato
Aston Martin bringt dagegen den Wert seiner Neuerscheinung durch fast inflationäre Stückzahlen in Gefahr. Ganze 300 Stück werden vom V12 Zagato in Britannien und Italien entstehen, denn hier wird englische Sportwagentechnik mit einem in Köln gefertigten Motor und einer italienischen Karosse produziert. Vom Urvater DB4 Zagato entstanden zunächst nur 19 Stück und die Nachfrage war so groß, dass das Werk selbst noch einmal sechs Nachbauten anfertigte. Auch vom in den Achtziger Jahren hergestellten V8 Zagato entstanden rund 89 Coupés und rund 25 Cabrios.

Aston Martin V12 Zagato Rennversion
Allerdings übt die Zeichnung der Italiener von damals heute weniger Faszination aus als das aktuelle Modell, dessen Entwicklung Ex-Porsche Chef Ulrich Betz stilecht auf die Rennstrecke verlegte. 2011 traten gleich zwei V12 Zagato beim 24 Stunden Rennen auf dem Nürburgring an. Trotzdem muss niemand fürchten, mit rund 470.000 Euro Kaufpreis allzu viel falsch zu machen. Auch beim über 500 PS starken Zwölfzylinder wird auf Dauer die Nachfrage das Angebot übersteigen. Und das könnte eine stabile Wertentwicklung garantieren.

BMW 6er Gran Coupe mit M-Sport-Package
Trüber sieht es beim Gran Coupé von BMW aus. Ein, zwei, drei Jahrzehnte verlieren fast alle neuen Modelle der Premium-Hersteller verlässlich an Wert. Der Grund liegt in der hohen Stückzahl, meist attraktiven Nachfolgern und der Nutzung als Alltagsfahrzeug, die spätestens im Zeitablauf zu hohen Laufleistungen führen, während Liebhaberfahrzeuge meist nur selten und bei schönstem Wetter aus der Garage geholt werden.
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