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Oldtimer Rizinusöl gegen Rost

Wer einen Oldtimer besitzt, erlebt immer wieder böse Überraschungen. Rostbläschen am Schweller, Kotflügel oder im Motorraum. Manche Experten setzen gegen die braune Pest auf eine besondere Medizin.
10.01.2014 - 11:33 Uhr Kommentieren
  • dpa
Rost ist eine unschöne Sache, wenn man nicht gerade Youngtimer im Ratten-Look bevorzugt. Quelle: dpa

Rost ist eine unschöne Sache, wenn man nicht gerade Youngtimer im Ratten-Look bevorzugt.

(Foto: dpa)

Baunatal/Berlin Walter Wieddekind, Kfz-Meister und ehemaliger Rennfahrer aus Baunatal, schwor schon in den 1960er Jahren auf Rizinusöl. Und zwar nicht gegen Verstopfung oder Hautkrankheiten, sondern als Bestandteil seines persönlichen Rostschutzes für Autos.

Wieddekind verwendet zur Rostvorsorge noch heute die altbewährten säurefreien Öle, auch wenn das Rizinusöl mittlerweile daraus fast verschwunden ist. «Früher gab es eigentlich keine besonderen Mittel gegen Rost», sagt Wieddekind, der mit seinem Sohn in einer Baunataler Werkstatt Old- und Youngtimer restauriert. «Da haben wir genommen, was uns plausibel erschien. Und wo Fett und Öl ist, da ist kein Rost.»

Als Paradebeispiel dient Wieddekind ein Fiat 130 vom Baujahr 1971, dessen Kotflügel schon nach vier Jahren durchgerostet waren. «Wir haben ihn 1975 komplett entlackt und mit rizinushaltigem Motor- und Getriebeöl aus dem Rennsport gegen neuen Rostbefall präpariert.»

Noch heute ist die sechszylindrige Limousine im Einsatz, ohne dass nachgebessert werden musste. Auch bei seinen aktuellen Restaurierungsobjekten zieht der Schrauber für die besonders problematischen Hohlräume Öl vor, da es im flüssigen Zustand dort gut zu versprühen ist.

Rost an oberflächlichen Lackschäden ist schnell entfernt. Doch oft wird er außen erst sichtbar, wenn er sich von innen durchgefressen hat. Wilhelm Erning von der Bundesanstalt für Materialforschung erläutert: «Die selbsttragenden Karosserien, die man seit den 1950er Jahren baut, brachten Hohlräume und größere Innenflächen mit sich, die oft nicht gegen Korrosion geschützt waren.» Zum Beispiel Schweller, Träger und Fahrwerksteile.

Damit entfernter Rost nicht wieder aufblüht, empfiehlt der Experte, Flächen wie Unterboden oder Kotflügel, die mit der Umwelt in direkten Kontakt kommen, neu zu lackieren und dann eine Schicht aus Fetten oder Wachsen aufzubringen. In Internetforen kursieren als Geheimtipps auch selbst anzurührende Mischungen mit Vaseline und Bienenwachs.

Bei einer tiefergehenden Restaurierung rät Erning zu einem aktuellen Verfahren aus dem Neufahrzeugbau: Verzinkte Bleche einer kathodischen Tauchlackierung (KTL) unterziehen und die Hohlräume mit Wachs versiegeln. «Das lohnt sich aber erst bei entsprechend wertvollen Fahrzeugen.»

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