+++ Handelsblatt Energie-Gipfel +++ Fridays-For-Future-Aktivistin: „Wenn Altmaier mir ein Kompliment macht, macht mich das nur traurig“
- Mobilität der Zukunft und Smart Cities
- Energiepolitik und Versorgungssicherheit
- Klimaschutz und Energiewende
Auch SPD-Politikerin und Energie-Expertin Nina Scheer sieht die Frage nach grünem (aus Erneuerbaren) oder blauem (aus Erdgas) Wasserstoff nicht als problematisch an. "Ich bin eine klare Befürworterin der Wasserstoff-Technologie, auch wenn sie im ersten Moment blau sein mag. Sonst wird Wasserstoff nie den Durchbruch schaffen", so Scheer. Aber natürlich müsse der Hochlauf der Erneuerbaren parallel weiter vorangetrieben werden. Ähnlich hatte sich am Morgen bereits Grünen-Chefin Annalena Baerbock geäußert.
"Ich bin mir nicht sicher, ob Deutschland das Land sein wird, in dem wir die ersten großindustriellen Anlagen haben werden. Es werden ein paar Gigawatt sein, aber nicht die Masse", sagt Schnettler. Vor allem die von Bundeswirtschaftsminister Altmaier angekündigten Reallabore müssten endlich starten.
Siemens geht davon aus, dass sich der Markt für Wasserstoff in den nächsten Jahren verdreifachen wird. "Wo heute 80 Millionen Tonnen Wasserstoff pro Jahr, größtenteils aus fossilem Erdgas hergestellt werden, könnten es in fünf Jahren schon 250-550 Tonnen pro Jahr sein, die vermehrt aus grüner Energie hergestellt werden".
Auch Wirtschaftsminister Altmaier hatte grünen Wasserstoff in seiner Rede schon als "Schlüsseltechnologie" bezeichnet. Eine angekündigte Strategie zu dem Hochlauf der Zukunftstechnologie hatte der Minister zwar schon für Ende 2019 angekündigt, bislang aber noch nicht veröffentlicht. "Wir werden unsere Wasserstoff-Strategie in den nächsten Wochen vorstellen", sagte er am Dienstag in Berlin.
Der Chef des Energieversorgers Uniper betonte die Wichtigkeit von Erdgas, auch in Zeiten der Erneuerbaren Energien. "Deutschland steigt aus der Kernenergie aus und ist dabei zu beschließen aus der Kohle auszusteigen. Mittelfristig wird es also eine Lücke in der Stromversorgung geben und diese Lücke kann eigentlich nur mit Gaskraftwerken geschlossen werden", ist Andreas Schierenbeck überzeugt.
Trotzdem müsse natürlich auch das Gas den Weg der Dekarbonisierung weiter gehen. "Wir akzeptieren, dass Erdgas eine Brückentechnologie ist." Auch Schierenbeck sieht die Lösung langfristig bei grünem Wasserstoff. "Das wird fünf bis zehn Jahre dauern", und so lange brauche es eben fossiles Gas. "Dann können wir unsere Wirtschaft schrittweise in eine Wasserstoffwirtschaft überführen", so der Uniper-Chef.
„Wir müssen die Belegschaften in diesen Veränderungsprozessen auch mitnehmen“, mahnt IG-Metall-Vorstandsmitglied Wolfgang Lemb. In den vom Kohleausstieg betroffenen Regionen müssten auch Industriearbeitsplätze erhalten werden. Sonst werde das dazu führen, dass der rechte Rand gestärkt werde.
Unser Reporter Frank Specht berichtet vom Energie-Gipfel: Bund, Länder und Betreiber hätten jetzt einen sehr klaren Ausstiegsfahrplan festgelegt, sagte RWE-Chef Rolf Martin Schmitz. Daran solle man sich halten, weil auch die soziale Dimension berücksichtigt werden müsse.
Wenn RWE 300 MB vom Netz nehme, dann seien das 400 Arbeitsplätze. „Sie sollten sich ab und zu die Dimension bewusst machen“, sagt Schmitz an die Adresse von Praetorius.
Barbara Praetorius, Co-Vorsitzende der Kohlekommission spricht auf dem Energie-Gipfel: Die Kommission habe einen sehr fein ausgearbeiteten Kompromiss vorgelegt, aber was umgesetzt wurde, weiche an den entscheidenden Stellen davon ab. Der jetzt vereinbarte Fahrplan reiche klimapolitisch nicht aus und sei zu teuer.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.
AKWs waeren besser und wir haben noch welche. Aber solange Ideologie ueber Vernunft
steht, sind wir dem ausgeliefert.