AfD-Vizechef Gauland gegen Nominierung von Spitzenkandidat

In der AfD hatte es heftige Diskussionen über eine mögliche Spitzenkandidatur der Vorsitzenden Frauke Petry gegeben.
Köln AfD-Vizechef Alexander Gauland hat sich gegen die Nominierung eines eigenen Spitzenkandidaten zur Bundestagswahl 2017 ausgesprochen. Er rate seiner Partei, „dass wir über dieses Stöckchen nicht springen sollten“, sagte Gauland dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ vom Samstag. Ein Spitzenkandidat sei nur nötig, wenn er auch als Kanzlerkandidat antrete. Die Partei habe viele Gesichter, die sie vorzeigen könne.
In der AfD hatte es heftige Diskussionen über eine mögliche Spitzenkandidatur der Vorsitzenden Frauke Petry gegeben. Die Parteichefin ist in den eigenen Reihen nicht unumstritten und lieferte sich zuletzt einen wochenlangen öffentlichen Machtkampf mit dem Ko-Vorsitzenden Jörg Meuthen.
Der Führungsstreit war offen zutage getreten, nachdem Meuthen gegen den Widerstand Petrys die Spaltung der Landtagsfraktion in Baden-Württemberg vorangetrieben hatte. Auslöser für die Spaltung war der Streit um den unter Antisemitismusverdacht stehenden Abgeordneten Wolfgang Gedeon, auf dessen Austritt Meuthen gedrungen hatte.
Die AfD kommt am Sonntag in Kassel zu einem Sonderkonvent zusammen, um über den Führungsstreit und die Situation in Baden-Württemberg zu beraten. An dem eintägigen, nicht öffentlichen Treffen nehmen fünf Mitglieder des Bundesvorstands sowie 50 Vertreter der Landesverbände teil. Auch Petry und Meuthen sind dabei.