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Amoklauf in München AfD-Hetze sorgt für Empörung

Als die Hintergründe des Münchner Amoklaufs noch völlig unklar waren, erhob die AfD schon Vorwürfe gegen die Bundesregierung, betrieb Wahlwerbung und forderte Grenzschließungen. Dafür erntet sie nun heftige Kritik.
23.07.2016 - 16:15 Uhr
Die Reaktionen der Rechtspopulisten auf den Amoklauf von München sorgen für Empörung. Quelle: dpa
AfD in der Kritik

Die Reaktionen der Rechtspopulisten auf den Amoklauf von München sorgen für Empörung.

(Foto: dpa)

Die AfD steht wegen vorschneller Reaktionen zum Amoklauf in München heftig in der Kritik. Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Dieter Janecek fordert als Konsequenz den Rücktritt führender AfD-Politiker, darunter die Bundesparteichefin Frauke Petry, ihre Stellvertreterin Beatrix von Storch sowie die Landeschefs Marcus Pretzell (Nordrhein-Westfalen) und André Poggenburg (Sachsen-Anhalt).

„Als Münchner schäme ich mich für diese AfD. Ich glaube, ganz Deutschland schämt sich, dass es Politiker in Deutschland gibt, die in der Stunde des Leids und der Not gezielt ihre Hassbotschaften in die Bevölkerung tragen und damit Opfer und Angehörige verhöhnen“, sagte Janecek dem Handelsblatt.

Wer als Politiker ohne Kenntnis der Faktenlage von Terror spreche und unhaltbare „teils bösartige Schlüsse“ ziehe, sei selber nicht haltbar. „Frau Petry, Herr Pretzell, Herr Poggenburg, Frau von Storch und andere: Wenn Sie eine Alternative für Deutschland sein wollen, entschuldigen Sie sich bei den Opfern und Ihren Familien! Die noch bessere Alternative wäre es, wenn Sie sich aus der Politik zurückziehen. Letztlich ist es Ihr Hass, Ihre Politik der Spaltung, die den Nährboden bildet für Radikalisierung und Fanatismus“, so Janecek.

AfD-Parteichefin Petry hatte in der Nacht via Twitter mitgeteilt: „Wenn das 'Normalität 2016' ist, will ich nicht mehr normal sein“, schrieb sie und verlinkte auf einen Liveticker zu den Ereignissen von München. Ähnlich wie einige ihrer Parteikollegen nutzte sie ihren Kommentar mit Wahlwerbung für ihre Partei und fügte das Hashtag „#afdwählen“ an.

AfD-Pressesprecher Christian Lüth nutzte den Amoklauf von München um Wahlwerbung zu betreiben. Den Post löschte er inzwischen. Quelle: Screenshot Twitter
Twitter-Nachricht sorgt für heftige Kritik

AfD-Pressesprecher Christian Lüth nutzte den Amoklauf von München um Wahlwerbung zu betreiben. Den Post löschte er inzwischen.

(Foto: Screenshot Twitter)

André Poggenburg, AfD-Chef in Sachsen-Anhalt, twitterte: „Einheitspartei Merkel: Danke für den Terror in Deutschland und Europa“. Der sächsische Landesverband der AfD fügte hinzu: „Der Terror ist wieder zurück! Wann macht Frau Merkel endlich die Grenze dicht!“ „AfD Wählen!“, twitterte AfD-Bundespressesprecher Christian Lüth, löschte den Tweet aber nach etlichen heftigen Reaktionen. Über den Täter oder dessen Motiv war zu diesem Zeitpunkt noch nichts bekannt.

Scharfe Kritik an der AfD kam auch von der Union. „Heute sind sie selbst die wahren Trottel. #Chaostruppe #AfD“, schrieb der Parlamentarische Geschäftsführer der Unions-Bundestagsfraktion, Michael Grosse-Brömer (CDU), bei Twitter. SPD-Bundesvize Ralf Stegner ergänzte bei Twitter: „Den rechten Hetzern ist nichts heilig. Pietätlos gegenüber Opfern und Angehörigen kochen sie ihr braunes Süppchen.“

AfD-Sprecher Lüth legte am Samstagmittag bei Twitter noch einmal nach und instrumentalisierte den Münchner Amoklauf abermals für Wahlwerbung: „Es geht um innere Sicherheit. #AfD hat die besseren Lösungsansätze: #Polizei stärken, Sicherheit verbessern.“

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