Angriff bei Würzburg – mehrere Verletzte Angreifer in Zug soll IS-Kämpfer gewesen sein
Mehrere Verletzte nach Axt-Angriff in Zug
Würzburg Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hat laut Angaben aus ihr nahestehenden Kreisen die Verantwortung für die Axt-Attacke in einem Regionalzug bei Würzburg übernommen. Bei dem Angreifer handele es sich um einen IS-Kämpfer, berichtete die IS-nahe Nachrichtenagentur Amak am Dienstag im Internet. Der Angreifer habe auf Aufrufe reagiert, die Länder der internationalen Koalition anzugreifen, die den IS bekämpfen.
Die Echtheit der Erklärung ließ sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. In ähnlicher Form hatte der IS zuvor die Verantwortung für das Attentat von Nizza übernommen. Eine Erklärung direkt von der Terrormiliz wurde danach bislang nicht veröffentlicht. Unklar ist in beiden Fällen, ob der IS dabei nur als Trittbrettfahrer auftritt.
„Der mit Hieb- und Stichwaffen angreifende Täter in Deutschland ist einer der Kämpfer des Islamischen Staates“, vermeldete Amaq. „Er hat diese Operation als Antwort auf unsere Aufrufe ausgeführt, die Länder der Koalition anzugreifen, die den IS in Syrien und im Irak bekämpft“. Zu der von den USA angeführten Militärkoalition gehören unter anderem Frankreich, Großbritannien und Italien. Deutschland unterstützt die Allianz mit einer Fregatte und Aufklärungsflügen.
Nach der Axt- und Messerattacke fanden die Ermittler bei dem 17-jährigen Angreifer einen Hinweis auf den IS. Bei der Durchsuchung seines Zimmers sei „eine handgemalte IS-Flagge“ gefunden worden, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) im ZDF-„Morgenmagazin“. Bei dem Angriff waren mehrere Menschen schwer verletzt worden.
Zudem habe ein Zeuge, der den ersten Notruf aus dem Zug abgesetzt habe, gesagt, der Täter habe „Allahu Akbar“ (Gott ist groß) gerufen. Dem werde nun weiter nachgegangen. Hermann wollte sich aber nicht in der Frage festlegen, ob der 17-jährige Flüchtling aus Afghanistan einen islamistischen Hintergrund hatte. Das seien bislang nur Spekulationen. Die Motive seien bislang noch völlig unklar.
Bei dem Angriff in einem Regionalzug waren am Montagabend vier Menschen schwer verletzt worden, ein Opfer schwebt in Lebensgefahr. Der aus Afghanistan stammende Angreifer wurde erschossen. Die Ermittlungen hat inzwischen das bayerische Landeskriminalamt (LKA) die Ermittlungen übernommen. LKA-Beamte waren am frühen Dienstagmorgen in Würzburg, sagte ein Sprecher des Polizeipräsidiums Unterfranken.
Bei dem Täter handelt es sich nach ersten Erkenntnissen um einen Flüchtling aus Afghanistan, der ohne Eltern nach Deutschland gekommen war. Der 17-Jährige war am Montagabend mit Axt und Messer auf Fahrgäste in einem Regionalzug bei Würzburg-Heidingsfeld losgegangen. 14 Menschen erlitten einen Schock. Der Angreifer wurde von der Polizei auf der Flucht erschossen.
Nach Angaben der Bundespolizei hatten etwa 25 bis 30 Menschen in dem Regionalzug von Treuchtlingen nach Würzburg gesessen. Er war kurz vor dem Ziel, als der Angreifer losschlug. Als der Zug per Notbremse stoppte, sprang er aus dem Zug und flüchtete.