Arbeitsmarktstatistik Zahl der Arbeitslosen in Deutschland sinkt im April wegen Frühjahrsbelebung

Die Bundesagentur für Arbeit hat Zahlen für April vorgelegt.
Nürnberg, Berlin Die Zahl der Arbeitslosen ist dank einer leichten Frühjahrsbelebung in Deutschland gesunken. Im April waren nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit vom Donnerstag 2,771 Millionen Menschen ohne Job, 56.000 weniger als im März, aber 127.000 mehr als im April vor einem Jahr.
Die Arbeitslosenquote sank um 0,2 Punkte auf 6,0 Prozent. „Die anhaltenden Einschränkungen in vielen Bereichen bremsen die Erholung zwar, führen aber insgesamt zu keinen neuen Belastungen“, sagte der Vorstandschef der Bundesagentur, Detlef Scheele. Für die April-Statistik wurden Daten bis zum 13. April erfasst.
Geprägt wird der Arbeitsmarkt weiterhin durch die Kurzarbeit. Für Februar rechnete die Bundesagentur eine Zahl von 3,27 Millionen Menschen hoch, die Kurzarbeitergeld empfangen. Im Januar lag die Zahl bei 3,19 Millionen.
Die Bundesagentur hatte ihre zuletzt gemeldete Januar-Zahl aufgrund von Nachmeldungen korrigieren müssen, im vergangenen Monat hatte sie diese noch mit rund 2,6 Millionen angegeben. Den Höchststand hatte die Kurzarbeit im April 2020 erreicht, als für knapp sechs Millionen Menschen Kurzarbeitergeld bezahlt wurde.
Angezogen hat im Frühjahr die Nachfrage nach Arbeitskräften. Im April waren der Bundesagentur zufolge 629.000 freie Stellen gemeldet, 2000 mehr als noch vor einem Jahr. Der April 2020 war der erste Monat, in dem die Auswirkungen des Lockdowns der ersten Corona-Welle voll zum Tragen gekommen waren.
Arbeitsminister Heil kündigt neues Konzept zur Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit an
Der Stellenindex der Agentur (BA-X), ein Indikator für die Nachfrage nach Personal in Deutschland, war im April 2021 um zwei Punkte auf 104 Punkte gestiegen und liegt damit um zehn Punkte über dem April-Wert von 2020.
Sorge bereitet weiter die zunehmende Zahl von Langzeitarbeitslosen. Im April waren 1,07 Millionen Menschen schon ein Jahr oder länger ohne Job – 318.000 mehr als vor einem Jahr. Gut ein Viertel davon ist mindestens 55 Jahre alt, 60 Prozent der Langzeitarbeitslosen hatten vor dem Jobverlust nur Helfertätigkeiten ausgeübt.
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sprach von einem „Weckruf“. Die Langzeitarbeitslosigkeit sei „momentan eine unserer größten Sorgen“. Er werde in den nächsten Wochen ein Konzept vorlegen, mit dem es gelingen soll, sie wieder abzubauen.
Der Soziale Arbeitsmarkt wirke zwar, sei aber nicht ausreichend, sagte Heil. Die Große Koalition hatte mit dem Teilhabechancengesetz unter anderem ein besseres Coaching für Langzeitarbeitslose und Lohnkostenzuschüsse für Arbeitgeber eingeführt, die ihnen eine Chance geben.
Das Gesetz war Anfang 2019 in Kraft getreten. Bis Ende vergangenen Jahres haben mehr als 56.000 Langzeitarbeitslose eine Förderung erhalten.
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