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Armutsbericht für Deutschland Das sind die fünf größten Armutsrisiken

Die Wohlfahrtsverbände halten in ihrem Armutsbericht an der umstrittenen Methodik fest. Trotzdem wirft die Studie ein Schlaglicht auf Gruppen, die im Teufelskreis der Armut feststecken.
23.02.2016 - 14:16 Uhr 39 Kommentare
Aus Sicht der Wohlfahrtverbände ist Deutschland ein armes Land. Quelle: dpa
Armut in Deutschland

Aus Sicht der Wohlfahrtverbände ist Deutschland ein armes Land.

(Foto: dpa)

Berlin Die Beschäftigung eilt von Rekord zu Rekord, die Arbeitslosigkeit sinkt, die Löhne steigen kräftig – und doch ist die Bundesrepublik aus Sicht der Wohlfahrtverbände ein armes Land. 15,4 Prozent – fast jeder sechste Deutsche – galten nach ihrer Definition nach den jüngsten verfügbaren Daten aus dem Jahr 2014 als arm, wie aus dem jüngsten Bericht des Paritätischen Gesamtverbandes und anderer Sozialverbände hervorgeht. Gegenüber den 15,5 Prozent des Vorjahres sei zwar ein leichter Rückgang um 0,1 Prozentpunkte zu beobachten. „Der Aufwärtstrend der Armutsquote seit 2006 ist damit für 2014 erst einmal gestoppt“, schreiben die Autoren. „Ob er damit tatsächlich beendet ist oder ob wir gar am Beginn einer Trendumkehr stehen, werden die nächsten Jahre zeigen müssen.“

Doch was ist wirklich dran am „armen Deutschland“? Nach Definition der Verbände gilt als „arm“, wer in einem Haushalt lebt, der über weniger als 60 Prozent des mittleren Haushaltseinkommens in Deutschland verfügt. Nach den jüngsten verfügbaren Daten aus dem Mikrozensus lag die Armutsschwelle demnach bei 917 Euro für einen Single und bei 1.926 Euro für einen Paarhaushalt mit zwei kleinen Kindern.

Allerdings sagt die so gemessene Quote mehr über die Einkommensverteilung in Deutschland aus als über tatsächliche Armut. Denn selbst wenn plötzlich für jeden Deutschen monatlich 10.000 Euro vom Himmel regnen sollten, bliebe der Anteil der „Armen“ nach dieser Definition konstant. In der Vergangenheit habe es deshalb „etwas holzschnittartige Kritik“ an dem Bericht gegeben, schreiben die Autoren durchaus selbstkritisch. So berücksichtigt die Betrachtung ja etwa nicht, dass man als Single in einem Dorf in Mecklenburg-Vorpommern mit 917 Euro monatlich vielleicht noch einigermaßen über die Runden kommt, in München aber ganz sicher nicht.

Trotz dieser Kritik halten die Verbände an ihrer umstrittenen Methodik fest. So gebe es etwa keine halbwegs aktuellen regionalen Preisindizes, die zur Berechnung von Kaufkraftunterschieden zwischen Mecklenburg-Vorpommern und München genutzt werden könnten, heißt es in der Studie. Allerdings bemühen sie sich durchaus um eine stärkere Differenzierung als in den Vorjahren und werfen einen genaueren Blick auf die größten Risikogruppen.

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39 Kommentare zu "Armutsbericht für Deutschland: Das sind die fünf größten Armutsrisiken"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Wer jung ist, eine brauchbare Berufsausbildung hat und Fremdspachen maechtig ist (Englisch, Spanisch) den erwartet eine bessere Zukunft ausserhalb der EU. Finanzielle und soziale Verwerfungen in den kommenden Jahren werden sich negativ auf Lebensstandard, Sicherheit und medizinische Versorgung auswirken.

  • Der Text von Frau Nahles war.

    Ich mach' mir die Welt
    Widdewidde wie sie mir gefällt ...
    Hey - Pippi Langstrumpf
    trallari trallahey tralla hoppsasa
    Hey - Pippi Langstrumpf,
    die macht, was ihr gefällt.

  • Nahles hat es im Bundestag doch gesungen. Schlaf Deutschland Schlaf, die Mutti hüt die EZB....

  • Ausser den meist korpulenten Langfristpolitikern mit 10 Jahren Betriebszugehörigkeit und Anspruch auf mind. 7000 Euro monatlicher Pension werden es nur wenige sein die von ihrem Geld leben können.

    Was nutzen denn noch 1 oder 2 Mio. Euro. Die Dummen sind schon seit Jahren die Sparer und die AN mit der GRV sowieso.

    Die Südstaaten fressen die Ersparnisse regelrecht auf und die Verschuldung profitiert mit fast null Zinsen.

    Das jähe Ende wird durch die Flüchtlingswanderung in die Sozialsysteme für die kommende Generation sein. Sagen will es allerdings scheinbar noch niemand.

    Aber ist dürfte doch ein offenes Geheimnis sein, dass inflationsbereinigt noch 800 bis 1000 Euro monatlich auf dem Girokonto landen und das Sparvernmögen nur noch geplündert werden kann um sich bei steigenden Kosten und leeren Kassen der Städte und Gemeinden über Wasser halten zu können.

    Und dafür mind. 45 Jahre arbeiten?

    Jetzt weiß ich, warum soviele Looser in der Politik sich tummeln. Es muss der Anspruch auf Pension sein. Weil ansonsten ist es ein dreckiges und verlogenes Geschäft. Das fängt schon bei den Kommunalpolitikern an.

    Eine Aufnahmeprüfung scheint es nicht zu geben. Und der Charakter ist auch egal.Ein Zeugnis oder Studium ist auch egal. Abgebrochens Theologiestudium oder Taxifahrer, auch egal.

    Das zukünftige Armutsrisiko heißt in Deutschland zu leben! In Großstädten Münxhen & Co. ganz besrimmt auch heute schon.

  • Aufgrund der Nullzinspolitik der EZB werden zukünftig fast alle Bundesbürger von der Altersarmut betroffen, weil die private Altersvorsorge bei Nullzinsen nicht funktioniert. Die Bundesrentenanstalt alleine wird die Versorgung zukünftig nur auf niedrigem Niveau gewährleisten können, weshalb über 80% der Rentenempfänger in einigen Jahren zusätzlich Sozialleistungen werden erhalten müssen. Zusätzlich wird das Renteneintrittsalter deutlich angehoben werden müssen. Rente erst ab 80 wird bald Realität werden.

  • Überall Fortschritt, mehr Prekariat , mehr Invasoren, mehr Tafeln, die Geschwindigkeit dieses Wachstums dürfte unerreicht sein. Selbst in 1929
    gab es dieses Wachstum nicht. Wir haben eine große Führerin im Hosenanzug.

  • Lothar dM,
    Sie schreiben die Zahlen also einfach fort, um auf Ihre 30% zu kommen, ohne die Rentensteigerungen der letzte Jahre sowie die niedrige Inflation zu beachten? Frau Merkel ist erst seit 2005 Bundeskanzlerin, wieso werfen Sie Ihr die Jahre 2000-2005 vor?

    Man kannes sich auch sehr einfach machen.

  • @ Peter Spiegel

    << Wenn ich das richtig verstehe, um so mehr Tafel um so höher der Wohlstand. >>

    Sie verstehen es richtig, H. Spiegel. Ergaenzend muesste man dazu noch hinzufuegen, dass zu den 1,5 Mio. Deutscher Armen, die auf die Tafeln angewiesen sind, taeglich auch noch Tausende Migranten hinzukommen.

    Und da der Migrantenstrom nicht abreissen wird ( Dank der Bemuehungen unserer Regierung ) wird unser WOHLSTAND nach der besagten Logik TAEGLICH HOEHER ! :-)

  • Was Frau Petry (AfD) dem Mannheimer Morgen wirklich gesagt hat:

    "Ich habe das Wort Schießbefehl nicht benutzt. Kein Polizist will auf einen Flüchtling schießen. Ich will das auch nicht. Aber zur Ultima Ratio gehört (lt. Gesetz) der Einsatz von Waffengewalt.
    Entscheidend ist, dass wir es so weit nicht kommen lassen und über Abkommen mit Österreich und Kontrollen an EU-Außengrenzen den Flüchtlingszustrom bremsen."

    Das Wort "Schiessbefehl" haben die Redakteure des Mannheimer Morgens selbst erstmals benutzt und die Leitmedien haben es (vermutlich sogar bewusst) ungeprüft übernommen als die Aussage Frau Petrys.

    Es steht wirklich nicht gut um die Presse in Deutschland, es herrscht zu wenig "Berichterstattung", aber zuviel "Meinungsmache/ Manipulation".

    Wie kommt das?

    Tipp: Gute Berichterstattung in deutscher Sprache gibt es in der Schweiz, bei der NZZ.

  • "Gut acht von vier Hartz-IV-Beziehern gelten nach der Definition der Sozialverbände als arm." schreibt das Handelsblatt. Wie geht das denn? Sind die sogar doppelt arm?

    Es gibt kaum noch eine Felerffreihe Handelsblattmeldung.

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