Fast täglich werden Migranten im Mittelmeer gerettet und von Rettungsschiffen in italienische Häfen gebracht. Mehr als 93 300 Menschen erreichten so seit Jahresbeginn das Land, im vergangenen Jahr waren es noch um die 86 000 insgesamt. Hilfsorganisationen warnen, dass das nationale Aufnahmesystem über kurz oder lang überfordert sein wird. In Österreich und Deutschland befürchten manche einen neuen Ansturm wie 2015 über die Balkanroute.
Die Bundesregierung versichert der Regierung in Rom immer wieder, ihr solidarisch zur Seite zu stehen. Für Italien ist Deutschland wohl immer noch der verlässlichste unter den EU-Partnern. Aber konkret kommt aus Sicht der Italiener viel zu wenig. Und das Innenministerium in Berlin lässt erkennen, dass es die Lage in Italien ganz so dramatisch nun auch nicht findet. 90 000 Flüchtlinge in einem halben Jahr - so viele habe Deutschland 2015 in einem Monat aufgenommen.
Im Grunde spricht er nur das aus, was alle wissen: Die Flüchtlingskrise ist auch für Deutschland nicht vorbei, auch wenn die Bundesregierung an vielen Stellschrauben gedreht hat, um einen Ansturm wie 2015 nicht wieder zuzulassen. „Wenn wir jetzt nicht handeln, droht sich die Situation zu wiederholen“, sagt Schulz trotzdem. Er will damit vor allem Kanzlerin Angela Merkel der Untätigkeit überführen. EU-Ländern wie Polen oder Ungarn sollten seiner Ansicht nach finanzielle Mittel entzogen werden, wenn sie sich weiter verweigern. Deutschland aber habe genug geleistet. „Jetzt sind die anderen dran.“
Wohl kaum. Für die SPD war immer klar, dass sie mit dem Thema Flüchtlinge in der großen Koalition kaum punkten kann. Freuen darf sich aber die AfD, deren Umfragewerte mit dem Abebben der Flüchtlingskrise deutlich zurückgingen. Als die Kanzlerin im Herbst 2015 ein Deutschland der Willkommenskultur verkörperte, verlor die Union Stimmen an die AfD. Doch Merkel hat ihren Kurs längst geändert. Das wird sie, wenn nötig, auch wieder klar demonstrieren.
Aus Wien erreichen Italien immer wieder Drohungen, etwa Pläne zur Schließung des Brennerpasses. Auch in Österreich hat der Wahlkampf begonnen, am 15. Oktober wird gewählt. Vor allem Außenminister Sebastian Kurz von der konservativen ÖVP versucht sich damit zu profilieren. Im Mittelmeer gerettete Flüchtlinge sollten direkt in Aufnahmelager in Nordafrika gebracht werden, sagt er. Bundeskanzler Christian Kern hält dagegen: „Wir müssen aufpassen, dass wir uns nicht gegen Italien positionieren.“ Schulz will bei seinem Besuch am Donnerstag in Rom Solidarität demonstrieren. Ministerpräsident Paolo Gentiloni, Sozialdemokrat wie Schulz und Kern, wird genau hinsehen, was genau der Gast aus Deutschland mitbringt.
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@G. Nampf, 25.08.2017, 10:39 Uhr:
„ Viele Afghanen haben den westlichen Streitkräften z.B. als Übersetzer gehofen und werden deswegen von den Taliban verfogt. Diesen Menschen (und deren Familien!!!) sollte auf jeden Fall Asyl gewährt werden, denn sie sind in der Tat politisch verfolgt - was (nebenbei) der EINZIGE Grund für Asyl in D ist.
Leider weigert sich die Regierung ausgerechnet bei diesen Menschen, sie in D aufzunehmen.“
11:05 Uhr: „Die afghanischen Übersetzer waren loyal zu D, also muß D auch loyal zu ihnen sein.
Außerdem: Die Intervention in Afghanistan wird noch lange andauern, folglich ist der Westen auf Übersetzer angewiesen, Wenn die Übersetzer so schäbig (anders kann man es nicht bezeichnen) behandelt werden wie jetzt, wird niemand diesen Dienst mehr tun.“
Endlich mal ein vernünftiges Wort zum Thema des Artikels. Bleibt nur zu hoffen, dass die betreffenden (ehemaligen) Übersetzer n i c h t zum Kreis derjenigen gehören, deren Abschiebung dorthin als „im begrenztem Rahmen aber verantwortbar“ eingeschätzt wird, sondern dass dies tatsächlich und nachprüfbar a u s s c h l i e ß l i c h auf nachfolgend genannte Gruppe zutrifft:
„Außerdem beschränken wir uns bei Abschiebungen auf Gefährder, Straftäter und hartnäckige Mitwirkungsverweigerer.“ Zu letzteren gehöre, „wer ständig seinen Namen wechselt, wer zu Terminen nicht erscheint, wer die Behörden belügt, wer mehrfach über seine Familienverhältnisse täuscht, wer sich Maßnahmen der Identitätsfeststellung bewusst entzieht“.
Wer sich anständig benimmt, sprich: niemandem Schaden zufügt - und möglichst auch selbst für seinen Unterhalt sorgt bzw. sich ernsthaft darum bemüht, den sollte man einfach in Ruhe lassen.
Herr Anno Nymicus
„... es gäbe gar kein "Flüchtlingsproblem", wenn sich die GröKaZ und ihre Lakaien um die Einhaltung der Gesetze kümmern würden.“
Das ist so nicht ganz richtig.
Denn diese „Politiker“ sind „Getriebene“ der ÖR in Verbindung mit den Massenmedien – der sogenannten 4. Gewalt.
Die 4. Gewalt hat es in der Hand, dafür zu sorgen, ob der eine Politiker verdammt oder hochgejubelt wird.
Lesen Sie das Buch, das Sir Alex empfiehlt, sofern Sie es noch nicht gelesen haben. Als Fazit kann man sagen: „Man hatte Angst vor unschönen Bildern“.
Und wer macht und verbreitet diese Machwerke von „unschönen Bildern“?
Ich empfehle zu dem Thema jedem den Spiegel-Bestseller "Kontrollverlust" von Thorsten Schulte vor der Bundestagswahl zu lesen!
Klartext! Informativ! Entlarvend! Zieht daraus dann die richtigen Schlüsse!
"zurück in den ersten sicheren Drittstaat wo sie Asyl beantragen können. Alles andere ist für mich Rechtsbruch von staatlicher Seite."
Punkt.
... es gäbe gar kein "Flüchtlingsproblem", wenn sich die GröKaZ und ihre Lakaien um die Einhaltung der Gesetze kümmern würden.
Der Grossteil der Eingereisten wird vermutlich auf Ewig hier bleiben, weitere werden kommen, und alle zusammen werden einen Familiennachzug anstreben.
Ich kann's den Menschen die kommen nicht verdenken.
Das Problem sitzt in der Regierung - und diese wird nun mit Sicherheit bestätigt werden.
... es gibt ja auch sehr viele Nutzniesser, welche derzeit gute Geschäfte durch die gestiegene Nachfrage machen.
... mal schaun, ob's am Ende wieder richtig scheppert. Die derzeitigen Nutzniesser werden sich dann absetzen - und die dumme Masse die Suppe auslöffeln.
Ist das Gerecht?
Ich sage: ja.
G. [email protected] afghanischen Übersetzer waren loyal zu D, also muß D auch loyal zu ihnen sein. .... Loyal zu Verrätern, das ist ungewöhnlich.
@ Peter Spiegel25.08.2017, 10:50 Uhr
"Man liebt den Verrat aber niemals den Verräter !"
Die afghanischen Übersetzer waren loyal zu D, also muß D auch loyal zu ihnen sein.
Außerdem: Die Intervention in Afghanistan wird noch lange andauern, folglich ist der Westen auf Übersetzer angewiesen, Wenn die Übersetzer so schäbig (anders kann man es nicht bezeichnen) behandelt werden wie jetzt, wird niemand diesen Dienst mehr tun.
@Schmidt
Diese Frage stelle ich mir bei den Syriern noch viel mehr.
Der syrische Konflikt ist vom Grundsatz her eine innenpolitische Angelegenheit.
Und was machen die syrischen Männer zu hunderttausenden? Verlassen ihr Land und lassen andere die Suppe auslöffeln. Dabei sind die ab einem bestimmten Ater schon überwiegend militärisch ausgebildet, da dort Wehrpflicht herrscht und es keinen Ersatzdienst wie bei uns früher gibt.
G. [email protected] Afghanen haben den westlichen Streitkräften z.B. als Übersetzer gehofen ..
Man liebt den Verrat aber niemals den Verräter !
Herr G. Nampf
was daran liegen dürfte, dass diese Leute halt hier keine Lobby-Unterstützer haben.
Recht haben Sie allemal.
Beides - bösartig und verrückt