Barbara Hendricks auf Sommerreise Es wird noch heißer...

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: Bis zur Mitte des Jahrhunderts kann durch den Klimawandel im Süden Ostdeutschlands und im Rheintal die Anzahl der heißen Tage pro Jahr von heute acht bis zwölf auf 15 bis 25 Tage ansteigen.
Berlin Barbara Hendricks ist pragmatisch. Warum sollten keine Wasserhähne im Außenbereich angebracht werden können? „Es geht doch gar nicht um Trinkwasser, sondern um Gießwasser“, sagt die Bundesumweltministerin. Gießwasser, um Bäume und Pflanzen von Anwohnern im Berliner Brunnenviertel bewässern zu können. Vertreter der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft „degewo“ beharren dagegen darauf, es drohten Legionellen, Außenzapfanlagen seien deshalb verboten. Für Hendricks unverständlich: Es gebe im Stadtgebiet doch auch Trinkwasserbrunnen. Also warum nicht auch für Gießwasser?
Hendricks pragmatisch, Hendricks vor Ort: die Ministerin befindet sich auf ihrer traditionellen Sommerreise. An diesem Donnerstag und Freitag geht es vor allem um das sperrige Thema Klimawandel und Wohnungsbau. Als die sieben- und achtgeschossigen Wohnblöcke des Berliner Brunnenviertels in den 1970/80er Jahren gebaut wurden, dachte so gut wie niemand an den Klimawandel, an die zunehmende Zahl heißer Tage, wo Schatten eigentlich unabdingbar wäre, Spielplätze aber in der prallen Sonne stehen.
Das ändert sich seit einiger Zeit, gefördert vom Ministerium, also mit öffentlichem Geld. Unabhängig davon, dass die Erderwärmung ein internationales Problem ist und auch international angegangen werden muss, für Hendricks ist klar: Klimaanpassungsstrategien müssen vor Ort entwickelt werden.
Das Projekt „KiezKlima“ etwa soll das Brunnenviertel in Berlins Mitte, ein sozial eher schwieriges Quartier, fit für den Klimawandel machen. Klimawandel, ein sperriges Wort, mit dem die Bewohner nicht wirklich etwas anfangen können. Aber eigentlich heißt es nichts anderes als die Lebensqualität in den großen Innenhöfen vor allem an heißen Sommertagen wie diesen zu erhöhen, durch Baumpflanzungen, Grünflächen, Fassaden- und Dachbegrünung, Markisen, Wasserspender – das alles wird gerade geprüft.
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Schließlich belasten die Hitzewellen zunehmend die Gesundheit der Menschen in den Ballungsgebieten, weil die enge Bebauung zu einem Wärme-Insel-Effekt von bis zu zehn Grad Temperaturunterschied zwischen Stadt und Umland führt.