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Beatrix von Storch AfD-Europaabgeordnete im Zwielicht

Eine Studie erhebt schwere Vorwürfe gegen Beatrix von Storch. Die AfD-Politikerin soll eine Hetzkampagne gegen einen „Sexualausbildungsleitfaden“ für Kinder und Jugendliche forciert haben. Von Storch streitet das ab.
22.09.2014 Update: 22.09.2014 - 15:18 Uhr 68 Kommentare
Die AfD-Europaabgeordnete Beatrix von Storch: „Sexualausbildungsleitfäden für Kinder und Jugendliche, die Analverkehr und Sexspielzeuge zum  Inhalt haben, sind pervers.“ Quelle: picture alliance/dpa

Die AfD-Europaabgeordnete Beatrix von Storch: „Sexualausbildungsleitfäden für Kinder und Jugendliche, die Analverkehr und Sexspielzeuge zum  Inhalt haben, sind pervers.“

(Foto: picture alliance/dpa)

Berlin Konservative Vertreter der Alternative für Deutschland (AfD) sympathisieren offenbar mit aggressiven Kampagnen gegen Wissenschaftler, die sich mit Themen der Geschlechter- oder Sexualitätsforschung beschäftigen. Zu diesem Schluss kommt eine dem Handelsblatt (Online-Ausgabe) vorliegende noch unveröffentlichte Studie des Soziologen Andreas Kemper im Auftrag der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung.

Im Fokus steht dabei auch die AfD-Europaabgeordnete Beatrix von Storch. Ihr Kampagnen-Netzwerk „Zivile Koalition“ sei während einer von dem Bestseller-Autor Akif Pirincci angestoßenen „Hetzkampagne“ gegen die Kasseler Universitätsprofessorin Elisabeth Tuider durchgehend als „Multiplikator“ aufgetreten.

So sei in der zum Von-Storch-Netzwerk zählenden Internet-Zeitung „Freie Welt“ oder den Internet-Präsenzen „Familien-schutz.de“ und „Abgeordneten-Check.de“ entsprechende Beiträge „gespiegelt und verlinkt“ worden. „Hier fanden auch entsprechende Verharmlosungen statt“, heißt es in der Untersuchung mit dem Titel „Keimzelle der Nation. Zur Geschlechterpolitik der AfD nach der Europawahl 2014“.

Von Storch wies die Vorwürfe scharf zurück: „Weder ich noch meine Netzwerke beteiligen sich an Hetzkampagnen. Dieser Vorwurf ist seinerseits eine Hetzkampagne, wie von dem linksradikalen Autor Andreas Kemper aber auch nicht anders zu erwarten ist“, sagte die AfD-Politikerin dem Handelsblatt. Gleichwohl erklärte von Storch auch, dass die inhaltlichen Vorwürfe an Tuider „in der Sache uneingeschränkt zutreffend“ seien. „Sexualausbildungsleitfäden für Kinder und Jugendliche, die Analverkehr und Sexspielzeuge zum  Inhalt haben, sind pervers. Punkt.“

Konkret geht es um den von Wissenschaftlerin Tuider herausgegebenen Sammelband „Sexualpädagogik der Vielfalt“. Tuider wirbt in dem Buch für einen Sexualkundeunterricht, in dem es auch um Analverkehr oder Sexspielzeuge geht. Sie begründet ihren Vorstoß damit, dass die sexualpädagogische Praxis zeige, dass Kinder und Jugendliche Fragen auch zu solchen Themen hätten.

Pirincci nahm dazu am 3. Juli 2014 auf seiner Facebook-Seite Stellung – in einem Text, der, wie es in der Studie heißt, „in einer derartigen Hass-Sprache verfasst wurde, dass etliche Facebook-Nutzer Pirincci beipflichteten und die Hass-Spirale noch weiterdrehten“. Es sei „offen und mit eigenem Namen mehrfach zu Mord und Vergewaltigung gegen eine der Mitverfasserinnen des Sammelbandes von 2008 aufgerufen“ worden.

In dem Text von Pirincci heißt es mit Blick auf die Wissenschaftlerin untern anderem: „Noch vor 30 Jahren hätte man so eine Alte in den Knast gesteckt und sie so lange dort behalten, bis sie verrottet wäre.“ Tuider sei eine „dumm schwätzende und ausschließlich ihr abartiges Sexualleben im Auge behaltende irre Lesbe“ und „sexbesessene Zwangsjackenkandidatin“.

Die Online-Zeitung „Freie Welt“, die Sven von Storch, der Ehemann Beatrix von Storchs, herausgibt, greift die Attacken Pirinccis am 29. Juli 2014 in einem Beitrag von Georg Alfes auf. Alfes' Artikel mit der Überschrift „Sachlich auseinandergesetzt“, so die Studie des Soziologen Kemper, suggeriere mit rhetorischen Fragen, dass die Auseinandersetzung des Autors Pirincci mit dem Sammelband „Sexualpädagogik der Vielfalt“ durchaus sachlich sei.

Pirincci ist bei der AfD ein gern gesehener Gast – trotz seiner heftigen Ausfälle. In Bayern, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen habe er Lesungen gehalten, die von der Alternative für Deutschland mitveranstaltet beziehungsweise mitfinanziert worden seien. Die Lesung in Sachsen, bemerkt Kemper, habe im Landeswahlkampf stattgefunden - nach den Schmähungen und Angriffen auf die Geschlechterforscherin.

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68 Kommentare zu "Beatrix von Storch: AfD-Europaabgeordnete im Zwielicht"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • So ganz nebenbei schreiben Sie in in Ihrem Artikel:

    Mit der „Allianz für den Rechtsstaat“ machen sie und ihr Mann, der den Verein anführt, dagegen mobil, dass Helmut Kohl einst die Enteignungen der DDR-Bodenreform anerkannt hat.

    Ich bin der Familie von Storch hierfür dankbar.

    Nur zur Erinnerung: Kohl Schäuble Weigel, Kinkel und andere hatten behauptet, die russische Seite hätte gefordert, die Zwangsenteignungen und Vertreibungen der Eigentümer vieler mittelständiger Unternehmer und Bauern mit einem Besitz über 100 ha nicht rückgängig zu machen.

    Dies ist eine Lüge gewesen (siehe Rede Gorbatschow www.youtube.com/watch?v=sSJiTEgqSAE ).

    Hätte man mehr Betriebe den rechtmäßigen Eigentümern zurückgegeben, wäre eine mittelständige Wirtschaft schneller und vor allem viele Arbeitsplätze schaffend entstanden.

    Sicherlich wären viele auch gescheitert, viele hätten es aber auch geschafft und es wären im Agrarbereich mehr Familienbetriebe und gewerbliche, mittelständige Unternehmen entstanden.
    Diese Nichtrückgaben haben den deutschen Steuerzahler Milliarden gekostet.
    Vor allem viele ländlichen Regionen sind „ausgeblutet“ und bluten weiter aus.

    Anstatt Frau von Storch anzugreifen, sollten man sich mit Ihren Vorwürfen sachlich auseinandersetzen.

  • Wer sich wie Neuerer ausgerechnet auf den linksradikalen, jeder Wissenschaftlichkeit abholden Propagandisten Kemper beruft, kann nicht ernst genommen werden.
    Seine 'Wissenschaft' wurde hier gebührend gewürdigt:

    [...]

    und ich möchte daran erinnern, daß das Handelsblatt selbst die Bestrebungen der Kempers der Republik mal kritisch gesehen hat:
    http://www.handelsblatt.com/meinung/kolumnen/kurz-und-schmerzhaft/henkel-trocken-pressefreiheit-unter-beschuss/7313250.html

    Umso abseitiger ist es nun, wenn Redakteure den Kemper- Joker ziehen, um die AfD und im speziellen Frau von Storch zu diskreditieren und man kann nur hoffen, daß das Buch Ulfkottes über 'Gekaufte Journalisten' weite Verbreitung findet- Demagogen wie Neuerer muß endlich mal auf die Finger geklopft werden.
    Wie verlogen die Scheindebatte um Pirinccis Einlassung zu den Tuiderschen Ergüssen ist, zeigt ein kurzer Blick auf seinen Text, dieser Teil seiner Entgegnung an die DGS wird natürlich verheimlicht:

    [...]

    Womit alles gesagt ist.
    Wenn das 'Handelsblatt' nun so die Expertise von Frau Tuider schätzt, empfehle ich, die 70 praktischen Vorschläge an den Bediensteten des 'Handelsblatt' zu erproben. Wenn die Vorschläge so normal sind, wie Herr Neuerer glaubt, dann werden die Bediensteten des 'Handelsblatt' sicherlich kein Problem damit haben [...]


    Beitrag von der Redaktion editiert. Bitte bleiben Sie sachlich - und achten Sie auf unsere Netiquette: „Kommentare sind keine Werbeflächen“ http://www.handelsblatt.com/netiquette

  • "Konkret geht es um den von Wissenschaftlerin Tuider herausgegebenen Sammelband „Sexualpädagogik der Vielfalt“. Tuider wirbt in dem Buch für einen Sexualkundeunterricht, in dem es auch um Analverkehr oder Sexspielzeuge geht. Sie begründet ihren Vorstoß damit, dass die sexualpädagogische Praxis zeige, dass Kinder und Jugendliche Fragen auch zu solchen Themen hätten."

    Ich hoffe, dass die Streiter für sexuelle Toleranz dieses Thema nicht nur mit der AfD diskutieren, sondern ich wünsche mir auch, dass sie dieses Thema, z.B. "Analverkehr", auch in die muslimische Gesellschaft hier in Deutschland transportieren und für Toleranz, was Schwule und Lesben angeht, eintreten. Seltsamerweise gehen die Vertreter der Sexualpädagogik und Gutmenschenfraktion hier, was diesen Glaubenskreis betrifft, auf Tauchstation. Ich muss mir nur die Scharia-Polizei in Wuppertal ansehen. Vielleicht eröffnen die Sexualpädagogen mal in Wuppertal eine Diskussionsrunde mit Vertretern der Scharia-Fraktion. Würde mich freuen. Kinder und Jugendliche gibt es doch auch unter den Muslimen, die bestimmt wissen möchten, wie es mit Analpraktiken so funktioniert.

  • Ich bin nun wirklich kein AfD-Freund. Aber was soll denn dieser "durchgedschänderte" Artikel? Selbst an der Humboldt-Universität gibt es einen Diskurs über den wissenschaftlichen Gehalt und Output der "Gender-Studies". Das ist keine Wissenschaft. Es ist eine weltfremde Ideologie, welche die Menschheit aus Mann und Frau mit Schnecken gleichsetzt. Denn das ist wirklich geschlechterübergreifende Zwitterwesen.

  • Der Soziologe Kemper ist ein Fälscher! Er hat bereits früher Leute mit falschen Anschuldigungen in sexueller Hinsicht gebranntmarkt.
    Eine übel verleumdende Behauptung des selbst ernannten Wissenschaftlers Kemper musste von der - diese Behauptung weiter verbreitenden - Tageszeitung TAZ umgehend widerrufen werden, wie folgt: "In dem Artikel „Antifeminismus in der AfD – Volle Kraft zurück“ vom 5.9.2013 haben wir über A.D. (Verf.), AfD-Landessprecher in (... Verf.) geschrieben, er sei ein „bekennender Schwuler ... D., der früher mal FDP-Mitglied war und dem liberalen Flügel der AfD zugerechnet wird, fordert die Homo-Ehe. Auf dem schwul-lesbischen Straßenfest im vergangenen Juni in Berlin sammelte er Unterschriften für die AfD – mit dem Hinweis, dass die Partei „ohne Vorbehalte" zur Homo-Ehe stehe.“

    Das war alles falsch. Entschuldigung. Die Redaktion TAZ"

    Ich möchte den Namen des aus meiner Sicht von Kemper Verleumdeten hier nicht noch einmal öffentlich wiederholen. Selbstverständlich ist der Widerruf der TAZ im Netz über Suchmaschinen aufrufbar.

    Ich bin befremdet, dass ein Fälscher - und, wie ich es sehe, Verleumder - weiterhin von linken Parteien als sogenannter "Gutachter" beschäftigt wird. Das sagt viel über den Drahtzieher und Auftraggeber namens SPD.

  • Warum "Zwielicht" in der Überschrift, betreffend Frau v. Storch ? Wer Kindern den Analverkehr nahebringt (pädagogisch) - der ist ja wohl weit eher im Zwielicht, oder?

    Schade, dass immer irgendeine Nefativtendenz in Verbindung mit der AfD übermittelt werden soll, die aber auch hier fehl geht.

  • Dada ist zurück! Der Empörungston des Autors gegen Überzeugungen, die von A bis Z vernünftig sind und seit Anbeginn der Menschheit für grundlegend zum menschlichen Dasein gegolten haben, ist so grotesk, daß man sich in ein dadaistisches Journal verirrt glaubt. Vielleicht versteckt sich ja hinter "Dietmar Neuerer" eigentlich Helge Schneider.

  • Herr Hagesand, Sie glauben auch alles, was im Spiegel steht! Die Meldung ist eine der üblichen desinformatorischen Lügenmärchen des schwarzrotgrünen Komplexes und seiner medialen Vasallen. Gauland hat das schon heute früh dementiert!Lesen Sie mal unabhängige Anbieter im Netz und sie werden die vorsätzliche Nicht- Falsch - und Desinformation der SRG Komplex hörigen Medien rasch erkennen. Haben Sie beispielsweise gestern in Tagesschau oder Heute etwas zum Marsch der 5000 Menschen in Berlin zum Schutz des Lebens gesehen? Mehr als 500 Linksradikale haben den Zug immer wieder angegriffen und wüst beschimpft. Nichts davon in den Staatsmedien. Wenn sich aber igrgend ein schwuler Fußballer outet, ist das der "Opener". So geht es zu in dieser bunten Republik! Dagen hilft nur AfD!

  • Herr Klaue, Sie haben völlig Recht! Warum wohl ist die AfD entstanden? Weil der schwarzrotgrüne Komplex ein Weltbild als vorbildlich protegiert, dass solchen geistigen Dreck wie die Ergüsse der Frau Tuider zum Leitbild macht.Die noch sogenannte "Christlich demokratische Union" in Duisburg hat gerade die Worte " in christlicher Verantwortung" ersatzlos aus ihrer Satzung gestrichen. Man bereitet sich dort wohl schon auf die Zeiten vor, in denen jede Partei die Passage "in Achtung und strikter Befolgung der von Allah gegebenen Sharia" im Vorspann führen muß.Man möchte wohl nicht geköpft werden.
    Allah hu akbar!

  • Es ist schon erstaunlich, was heutzutage selbst im HB alles als "Wissenschaftlerin" bezeichnet wird. Nachdem ich als langjähriger SZ-Leser vor einigen Wochen einen Bericht über Tuiders "wissenschaftlichen" Erguss gelesen habe, war ich ernsthaft geneigt, als Vater von drei Kindern eine Strafanzeige gegen diese Dame wegen Aufforderung und Anleitung zum Missbrauch Minderjähriger zu stellen (was mir dann mangels Aussicht auf Erfolg zu mühesam war). Wenn ich mir dann noch vorstelle, dass dieser perverse geistige Müll mit Steuergeldern finanziert wurde, dann freue ich mich auf das Jahr 2050, wenn nach einer Studie der Bundesregierung Deutschland ein mehrheitlich islamisches Land geworden ist.

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