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Breitseite gegen Ex-Minister Uni sieht Vorsatz bei Plagiator Guttenberg

Jetzt ist es amtlich: Ex-Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hat bei der Doktorarbeit vorsätzlich getäuscht. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der Universität Bayreuth - und die hat dafür viele Belege.
06.05.2011 Update: 06.05.2011 - 15:37 Uhr 9 Kommentare
Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU). Quelle: dpa

Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU).

(Foto: dpa)

Bayreuth Der Vorwurf "vorsätzlichen wissenschaftlichen Fehlverhaltens" sei berechtigt, stellte die Kommission "Selbstkontrolle in der Wissenschaft" fest. "Nach eingehender Würdigung der gegen seine Dissertationsschrift erhobenen Vorwürfe stellt die Kommission fest, dass Herr Freiherr zu Guttenberg die Standards guter wissenschaftlicher Praxis evident grob verletzt und hierbei vorsätzlich getäuscht hat", erklärte die Universität Bayreuth am Freitag.

Die Hochschule hatte Guttenberg bereits am 23. Februar den Doktortitel aberkannt. Am 1. März legte er auf massiven Druck aus Politik und Wissenschaft sein Ministeramt nieder.

Über die ganze Arbeit verteilt fänden sich Stellen, die als Plagiat zu qualifizieren seien, heißt es in der Mitteilung der Universität. Besonders deutlich lasse sich dies anhand der verwendeten Ausarbeitungen des Wissenschaftlichen Dienstes des Deutschen Bundestages veranschaulichen. Den kompletten mehr als 40-seitigen Bericht der Selbstkontroll-Kommission wollen Hochschulpräsident Rüdiger Bormann und der Kommissionsvorsitzende Stephan Rixen am kommenden Mittwoch (11. Mai) bei einer Pressekonferenz vorstellen.

Eine Mitverantwortung von Guttenbergs Doktorvater Peter Häberle und des Zweitgutachters Rudolf Streinz im Rahmen des Promotionsverfahren sieht die Kommission aber nicht. Allerdings hätte die Benotung der Doktorarbeit mit dem Prädikat "summa cum laude" einer ausführlicheren Erklärung bedurft, hieß es. Es sei nicht ersichtlich, welche hervorstechenden Thesen oder besonderen Ergebnisse der Arbeit die Vergabe der Höchstnote gerechtfertigt hätten.

Nach Überzeugung der Kommission hat sich Guttenberg immer wieder die Autorenschaft für fremde Texte angemaßt. Das setze bewusstes Vorgehen voraus. Dafür sprächen eine Vielzahl von Indizien wie Umformulierung der Originaltexte, Umstellung der Syntax, Verwendung von Synonymen und einzelne Auslassungen. Guttenberg hatte der Kommission am 26. April eine dreiseitige Stellungnahme zu den Vorwürfen übermittelt. Über deren Inhalt wurde am Freitag noch nichts bekannt.

In ihrem Bericht gibt die Kommission der Hochschulleitung auch Empfehlungen, wie die Betreuung von Doktoranden verbessert werden kann. Einzelhalten sollen ebenfalls am Mittwoch bekanntgegeben werden. Dann soll der komplette Bericht auch im Internet unter www.uni-bayreuth.de veröffentlicht werden. Nach längerem Zögern hatte Guttenberg der Veröffentlichung zugestimmt. Dies sei im Interesse der Aufklärung des Sachverhalts und zum Schutze des Ansehens der Universität Bayreuth geschehen.

Der CSU-Rechtsexperte Norbert Geis schließt trotz des Votums der Universität Bayreuth eine Rückkehr Guttenbergs in die Politik nicht aus. „Ich sehe darin kein Hindernis, in die Politik zurückzukehren“, sagte er der in Halle erscheinenden „Mitteldeutschen Zeitung“. Das Urteil habe „schon Gewicht. Aber es ist nicht so gewichtig, dass eine Rückkehr nicht mehr möglich wäre.“ Allerdings werde zunächst „ein gewisser Abstand nötig sein“.

  • dpa
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9 Kommentare zu "Breitseite gegen Ex-Minister: Uni sieht Vorsatz bei Plagiator Guttenberg"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • An Herrn Karl-Theodor zu Guttenberg :

    Vorschlag zur Wiedergutmachung Ihrer Reputation !


    Melden Sie sich als freiwilliger zum Militaerdienst in Afghanistan fuer so lange wie die Bundeswehr Ihre Praesenz dort behaelt.

    https://secure.wikimedia.org/wikipedia/de/wiki/Karl-Theodor_zu_Guttenberg

  • Was passiert eigentlich mit Normal-Sterblichen die Urkundenfälschung begehen??

  • @Stillfried
    Danke für den 'Wilhelm Busch'.

    Joe

  • Zeitzeuge was schreibst du nur für ein Schrott ? Osama ist ein flüchtiger Massenmörder, zu verfolgen und zu bestrafen amen. Gutti hat sich nun mal eingekauft wurde aufgebaut und war der bringer wovon DE nun wirklich genug hat nur warum ist alles so schrottig wo doch alle nur zum wohl des anderen gehandelt haben. Der Flaschenbon, die Flasche ihr seit ne Lachnummer, stell dir vor die Koch Mehrin die kann bis heute noch nicht die schulden erklären 200 jahre Kleist. empfehle euch ne Rechtschreibereform.

  • Der MdB Geiß ist "Hinterbänkler"- und seine Äußerungen
    waren kaum einmal "durchdacht".

  • Herr Guttenberg ist das Opfer seiner persönlichen Ver-
    klärung, die das ihm allseits entgegengebrachte Verzücken,
    verursacht hat. Ihm wurde so viel Zucker geblasen, dass er
    selbst glaubte, er sei dem Himmel nah. 'Wenn einer der mit
    Mühe kaum, gekrochen ist auf einen Baum, scon glaubt, daß er ein Vöglein wär, so irrt sich der!' (Wilhelm Busch)

  • Herr Guttenberg ist das Opfer seiner persönlichen Ver-
    klärung, die das ihm allseits entgegengebrachte Verzücken,
    verursacht hat. Ihm wurde so viel Zucker geblasen, dass er
    selbst glaubte, er sei dem Himmel nah. 'Wenn einer der mit
    Mühe kaum, gekrochen ist auf einen Baum, scon glaubt, daß er ein Vöglein wär, so irrt sich der!' (Wilhelm Busch)

  • Wo sollte ein solcher Mensch noch eine zustimmungspflichtige Anstellung finden, als in der Politik, wenn man/frau sich dort auch ungestraft darüber freuen darf, daß ein nicht rechtskräftig verurteilter Mensch umgebracht wurde? Ein bestimmtes Maß an Macht und die passenden "Freunde" scheinen inzwischen zu allem zu berechtigen...

  • Herr Professor Häberle, eine angebliche herausragende Koryphäe unter den Juristen, war offensichtlich mit einer gerechten Beurteilung eines adligen CSU-lers überfordert.
    Dieser mafiaähnliche bayerische CSU-Sumpf, der jegliches Recht und die Gerechtigkeit ad absurdum führt ist einer der schlimmsten Aspekte der Causa Gutenberg.

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