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Bundesbank Joachim Nagel löst Jens Weidmann an der Spitze der Bundesbank ab

Das Vorschlagsrecht für den neuen Bundesbankpräsidenten liegt bei Kanzler Scholz, die Personalie soll aber im Einvernehmen mit Finanzminister Lindner erfolgen. Die Zustimmung gilt als sicher.
20.12.2021 Update: 20.12.2021 - 09:50 Uhr 1 Kommentar
Nagel war 17 Jahre lang bei der Bundesbank tätig – davon sechs Jahre im Vorstand. Quelle: Reuters
Joachim Nagel

Nagel war 17 Jahre lang bei der Bundesbank tätig – davon sechs Jahre im Vorstand.

(Foto: Reuters)

Berlin Der Volkswirt Joachim Nagel löst Jens Weidmann an der Spitze der Bundesbank ab. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) habe den 55-Jährigen für diesen Posten vorgeschlagen, erfuhr das Handelsblatt aus Regierungskreisen.

Das Vorschlagsrecht liegt bei Scholz, die Personalie soll aber im Einvernehmen mit Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) erfolgen. Wie bereits bekannt wurde, gilt Nagel in der FDP als „stabilitätsorientierter Sozialdemokrat“. Die Zustimmung gilt damit als sicher.

Die Personalie soll so möglich an diesem Mittwoch vom Bundeskabinett beschlossen werden, hieß es. Dies sei aber aus zeitlichen Gründen noch nicht sicher. Spätestens im neuen Jahr soll das Kabinett der Personalie dann grünes Licht erteilen. Weidmann legt sein Amt zum Jahresende nieder, am Dienstag erhält er vom Bundespräsidenten seine Entlassungsurkunde.

Nagel war 17 Jahre lang bei der Bundesbank tätig – davon sechs Jahre im Vorstand. Er wechselte 2017 zur Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und dann im Jahr 2020 zur Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ), wo er Deputy Head of Banking ist. Nagel ist SPD-Mitglied, allerdings parteiübergreifend als Fachmann geschätzt.

Die SPD hat nach Handelsblatt-Informationen lange auch auf eine Frau an der Spitze der Bundesbank gesetzt. Dafür in Frage kamen unter anderem die Vize-Präsidentin der Bundesbank, Claudia Buch, und allen voran Isabel Schnabel, Direktorin bei der Europäischen Zentralbank (EZB). Noch nie wurde die Bundesbank in ihrer Geschichte von einer Frau geleitet.

Buch galt in Berlin aber als zu unauffällig, viele trauten ihr den nächsten Karrieresprung noch nicht zu. Gegen Schnabel wiederum gab es in der FDP große Vorbehalte. Schnabel stützt aus Sicht der Liberalen zu kritiklos den geldpolitischen Kurs der EZB.

Zudem soll es gegen den Wechsel Schnabels auch innerhalb der EZB und von anderen Euro-Ländern Widerstand gegeben haben. Schnabel wäre nach Jürgen Stark, Jörg Asmussen und Sabine Lautenschläger bereits das vierte deutsche Direktoriumsmitglied der EZB gewesen, das vorzeitig aus dem Amt ausscheidet. Manche Euro-Staaten sollen deshalb schon die Frage aufgebracht haben, ob Deutschland angesichts der vielen personellen Fluktuationen überhaupt noch ein fester Sitz im EZB-Direktorium zustehen soll. Offiziell gibt es diesen zwar nicht, inoffiziell wird den großen Euro-Staaten ein solcher aber zugestanden.

Mehr: Ordoliberal und marktwirtschaftlich – Dieser Mann wird wohl Deutschlands oberster Währungshüter

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1 Kommentar zu "Bundesbank: Joachim Nagel löst Jens Weidmann an der Spitze der Bundesbank ab"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Da können wir mal wieder der FDP danken, dass es nicht zu Isabel Schnabel gekommen ist. Sonst hätten man doch glatt wieder sagen können: Quote vor Kompetenz. Aber den Schaden, den sie in der EZB anrichtet (mitträgt), reicht eigentlich auch schon.

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