Schwarz-Gelb wollte den Salzstock im niedersächsischen Gorleben zunächst weiter als Standort für ein Atommüll-Endlager prüfen und das bestehende Moratorium aufkündigen. Ende 2011 verkündete der damalige Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) aber einen Neustart bei der Endlager-Suche. Das Gesetz ist im parlamentarischen Verfahren - doch sicher war es zuletzt nicht, dass es wirklich kommt.
Die Neuordnung der Bankenaufsicht wurde nicht so umgesetzt wie geplant. Eigentlich sollte die Bankenaufsicht in Deutschland bei der Bundesbank konzentriert werden. Bundesbank und Finanzaufsicht Bafin teilen sich aber nach wie vor die Kontrolle.
Das stand nicht im Koalitionsvertrag, ist aber einer der größten Schwerpunkte dieser Wahlperiode: der Atomausstieg. Zunächst hatte die Regierung 2010 eine Laufzeitverlängerung für Atomkraftwerke beschlossen. Dann sorgte sie 2011 nach der Reaktorkatastrophe in Fukushima für den Atomausstieg bis 2022. Bei der Förderung zukünftiger Energien - dem Kernstück der Energiewende - gibt es nun aber nicht die von Experten als nötig erachteten Fortschritte.
Ein Gesetz zur Gesundheitsvorsorge ist seit Jahren geplant - auch von Schwarz-Gelb. Angesichts der ablehnenden Haltung von SPD und Grünen ist aber sehr fraglich, ob das mittlerweile vorliegende Gesetz noch durch den Bundesrat kommt.
Das mit Abstand größte Vorhaben im Innenressort war im Koalitionsvertrag 2009 nicht abzusehen: Als im November 2011 die verstörenden Verbrechen der rechtsextremen „Terrorzelle Nationalsozialistischer Untergrund“ (NSU) ans Licht kamen, wurde klar, dass die Sicherheitsbehörden dringend reformbedürftig sind. Die Terroristen waren jahrelang mordend und raubend durchs Land gezogen, ohne dass Polizei und Nachrichtendienste ihnen auf die Spur kamen. Vor allem dem Verfassungsschutz steht ein großer Umbau bevor.
Das Dauerstreitthema Vorratsdatenspeicherung wird wohl bis zum Ende der Legislaturperiode ungelöst bleiben. Dabei geht es um die anlasslose Speicherung von Telefon- und Internetverbindungsdaten der Bürger zu Fahndungszwecken. Das Bundesverfassungsgericht hatte eine entsprechende Regelung 2010 gekippt. Im Koalitionsvertrag stand dazu lediglich, dass das Urteil abgewartet werden soll. Seitdem streiten aber Union und FDP über die Neufassung. Die EU-Kommission hat Deutschland vor dem Europäischen Gerichtshof verklagt, weil Berlin das entsprechende EU-Gesetz nicht in nationales Recht übertragen hat.
Bei Mindestlöhnen hat Schwarz-Gelb sich im Koalitionsvertrag nicht festgelegt und dennoch geliefert: Seit 2009 wurden in fünf Branchen Mindestlöhne in Kraft gesetzt.
„Wir wollen eine neue, differenziertere Definition der Pflegebedürftigkeit“, verabredeten Union und FDP 2009. Die immer zahlreicheren Demenzkranken sollen verstärkt in die Pflegeversicherung eingruppiert werden. Ende Juni soll ein Expertenbeirat Vorschläge vorlegen - eine entsprechende Reform in dieser Wahlperiode ist aber nicht mehr möglich. Und Kritiker bemängeln, mangels Vorgabe der Regierung zu den Kosten sagen die Vorschläge nichts darüber aus, wer künftig konkret wieviel aus den Pflegekassen bekommen soll.
Das gegen Altersarmut vereinbarte Konzept einer Lebensleistungsrente kommt nicht mehr vor der Wahl. Geplant war, dass Menschen, die ein Leben lang Vollzeit gearbeitet und privat vorgesorgt haben, auch als Geringverdiener ein Alterseinkommen oberhalb der Grundsicherung erhalten. Dieses sollte bedarfsabhängig und steuerfinanziert sein. Auch die vor allem von der CSU angepeilte Besserstellung älterer Mütter bei der Rente muss weiter warten. Nicht umgesetzt wurde bislang die im Koalitionsvertrag versprochene Rentenangleichung Ost/West.
Die angekündigte Steuerentlastung um bis zu 24 Milliarden Euro im Jahr blieb aus. Eine Minireform, per Umbau des Einkommensteuersystems die «kalte Progression» zu mindern, scheiterte am Widerstand der Länder. Vom Tisch ist ein Stufentarif. Gescheitert sind eine Reform der Gewerbesteuer und eine Neuregelung der Kommunalfinanzen. Die Reform des Mehrwertsteuersystems wurde verfehlt. Das Steuerabkommen mit der Schweiz trat wegen des Länderwiderstands ebenfalls nicht in Kraft. Pläne zur breiten Vereinfachung der Unternehmensbesteuerung wurden aus Kostengründen aufgegeben. Im Kern blieb es beim deutschen Modell zur Konzernbesteuerung statt einer modernen Gruppenbesteuerung.
Hier haben Union und FDP gegen ihren eigenen Vertrag verstoßen. Sie wollten den Wehrdienst von neun auf sechs Monate verkürzen, aber die Wehrpflicht erhalten. Zum 1. Juli 2011 wurde der Pflichtdienst für Männer aber durch einen Freiwilligendienst ersetzt. Gleichzeitig leitete der damalige Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) überraschend eine große Bundeswehrreform ein.
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Manfred Julius Müller für eine Lohnkostenreform nach dänischem Vorbild, Umfinanzierung des Sozialstaates über die Mehrwertsteuer, so Senkung der Lohnnebenkosten und Sozialabgaben möglich, und auch eine protektionistische Wirkung wie eine Zollgrenze ohne deren Nachteile, direkte und dezentrale Demokratie mit Plebisziten und Volksabstimmungen!
http://www.neo-liberalismus.de
http://www.anti-globalisierung.de
Gegen die deflatorische Austeritätspolitik bzw. Sparpolitik a la Brüning
http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-04/rogoff-reinhart-sparpolitik-kritik
Hinweise...
http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=1307
So viel zum Thema Exportweltmeister...
Harvard-Ökonomen geben Fehler bei folgenreicher Staatsschulden-Studie zu
http://www.heise.de/tp/blogs/8/154129
Austerität bringt Menschen um: Neue Studie vergleicht 30er Jahre und heute
http://www.bueso.de/node/6432
Leiharbeit wird zum Lohndumping
http://www.raum-und-zeit.com/r-z-online/mediathek/gesellschaft/amazon-leiharbeit/leiharbeit-wird-zum-lohndumping.html
Europa wird zum Armenhaus
http://www.bueso.de/node/5425
Die FDP hinterlässt einen politisch nicht mehr vertretenen Mittelstand
von Prof. Dr. Eberhard Hamer
http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=643
«Es droht eine teuflische Abwärtsspirale»
http://www.zeit-fragen.ch/index.php?id=726
Kritik an der AFD
http://www.bueso.de/node/6441
Negative Beschäftigungseffekte zur 1 Euro Jobs
http://www.heise.de/tp/artikel/36/36016/1.html
Contra Freihandel
http://www.heise.de/tp/artikel/19/19828/1.html
Mogelpackung Rente
http://www.rf-news.de/2012/kw36/sozialministerin-muss-drohende-massenverarmung-von-rentnern-zugeben
Handwerk: Ein-Euro-Jobs müssen weg
http://wirtschaft.t-online.de/handwerk-ein-euro-jobs-muessen-weg/id_43901320/index
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"Ökonomen zerreißen die........ "
Welche "Ökonomen" ???
Liebe HB, buddelt doch mal heraus, was diese "Ökonomen" vor Jahren berichtet haben !
Links,rechts, Mitte, oben oder unten spielt überhaupt keine Rolle, ist nur ALIBI-Politik.
Wenn in einem BIOTOP, wie in unserem Land, an den Stellschrauben rum gepfuscht wurde/wird, seit ROT/GRÜN,entstehen mit der Zeit gefährliche Entwicklungen !
Eine Schlagseite in der Politik, egal in welcher Richtung ist auf Dauer schädlich. Es gibt genügend Beispiele in der Geschichtsliteratur !
Irgendwann nach mehreren Dekaden, nach einem Krieg oder Finanzkrise, werden wieder negative Einstellungen im Biotop vorgenommen. Durch Unfähigkeit,Lobbyismus,eigene private Vorteilnahme, abnickende Volksvertreter, Verlotterung... !
Und, wir Bürger/Wähler haben diese Entwicklung(en) wiedermal zugelassen !
Was regt man sich denn so auf? Was da steht ist doch nur ne Arbeitsbeschaffungsmaßnahme für Politiker, Beamte und Presse. Wir haben doch seit Kohl erfahren, dass es erstens anders kommt und zweitens das was anders kommt so nicht eintrifft. Das kann eine Wirtschaftkrise sein oder eine Finanzkrise oder Italien erklärt den Bankrott und wenn nicht das passiert, dann wird halt der Vesuv aktiv oder ein Erdbeben zerschlägt alle Planungen; oder halt eine Überschwemmung. Arbeitslose erzeugen? Wie denn? Alles schreit nach Arbeitskräften - inwischen sammeln wir fast mit Gewalt die Arbeitssuchenden aus den PIIG-Staaten ein. Wir brauchen keine Arbeitssuchenden aus dem Ausland solange wir zu viele Harzer, Beamte und Politker haben.
Ach ja und noch etwas zu den Steuern - nachdem nun das GROSSE AUSTROCKNEN DER STEUEROASEN stattfindet, müsste sich doch nun eine Flutwelle von Steuern über unseren Rolli ergießen. Auch ohne diese Flutwelle ist Schäuble doch schon bis Oberlippe Unterkante mit Steuern überspült. Der weiß doch gar nicht mehr wohin mit all dem Geld. Es ist doch eigentlich das Zeitalter der Reduktion angebrochen: Euroländer reduzieren; EU reduzieren; Beamte reduzieren; Politiker reduzieren, Steuern reduzieren, Immis reduzieren - glaubt mir diese Rechnung geht auf
JE MEHR NACH LINKS, DESTO GRÖSSER DER POLITISCHE WAHN REALITÄTSVERLUST
Das zeigt diese Studie wieder einmal ganz deutlich - das ist leider nicht nur in Sachen Steuerpolitik so, sondern auch bei anderen Politikbereichen, für die sich die heutige Linke sehr interessiert.... so etwa die Themen Bildungspolitik, Integration und Asylpolitik.
Man darf sich auch fragen, was diese Steuer-Erhöhungs-Forderungen mit Sozialismus , sozialer Gerechtigkeit oder Aktipkapitalismus zu tun haben.
Obwohl Deutschland bereits einer der höchsten Abgabe und Steuerquoten Europas hat, wird Bevölkerung wird erst mal durch gigantische Mehrabgaben noch mehr Geld weggenommen. Der Staat eignet sich noch mehr Geld an, welches dann -- so die Theorie-- irgendwie "um-verteilt" werden soll. Aber wie und ob diese Umverteilung dann genau stattfindet ist sehr unklar, und ob sie der breiten Bevölkerung nutzt ebenfalls.
@G_Klein: Genau das Gegenteil ist der Fall: Was uns zugrunde richtet, ist diese pervertierte Manie zur "Einzelfall-Gerechtigkeit"! Das Denken, man müßte das zwar machen, es würde (fast) allen nützen, aber da gibt es ja irgendjemanden in Wanne-Eickel, der wäre davon negativ betroffen, oh Gott, das kann man doch nicht machen...
Hüther denkt nur makroökonomisch. Das sehe ich in den Fernsehdiskussionen. "... sind ja nur soundsoviel Prozent betroffen". Ihm fehlt der Blick für die Nöte der Einzelnen. Würde er sich die Ängste und Nöte der "nur" z. B. 100000 Betroffenen selbst aufladen, dann käme er in Australien wieder heraus. Solche Leute sind im höchsten Maße sozial inkompetent.
Hier wird viel über Symptome diskutiert. Die Wurzel des Problems liegt in der Macht der Parteien, die gerade einmal 2% der Deutschen als Mitglieder haben, aber beanspruchen das gesamte Land zu vertreten und zu steuern.
Eine schnelle Internet-Recherche ergibt für 2012 etwa 1,3 Mio Parteimitglieder in Deutschland - davon je 470.000 bei SPD und CDU, noch 148.000 CSU, Linke, Grüne und FDP alle um die 60.000, Piraten 34.000 usw
Diese Parteien werben um unsere Stimmen und wir geben sie ihnen - und ab geht die Post. Alles Medienrummel und Nebelkerzen.
Geradezu Kafkaesk.
Selbst wenn nur noch diese 1,3 Mio Parteibuchträger zur Bundestagswahl gehen würden (also 2% Wahlbeteiligung), käme noch ein voll funktionsfähiges Parlament, Regierung, Staatsapparat dabei heraus !
Nur 2% Parteimitglieder bedeutet aber auch: massives Desinteresse unter den Deutschen sich zu engagieren und die Dinge in die Hand zu nehmen.
Mal laut gedacht: 2 Mio frische Parteimitglieder bei XY und die alte Mannschaft wäre draußen.
Aber sich beschweren ist natürlich einfacher.
Den etablierten Parteien geht doch die Aufgabe problemlos am Arsch vorbei. Die Hauptsache sind doch ihre Einkünfte aus Nebenjobs und Diäten insgesamt. Sind wir Opposition, so opponieren wir halt. Sind wir Regierung, so sehen wir zu, was machbar ist und gehorchen dem Zeitgeist. Wahlprogramme werden entsprechend geschönt aufgebaut und danach vergessen. Wenn die (produktiv arbeitende) Bevölkerung ausgesogen werden muß, wird sie halt ausgesogen.
Genau so könnte man Frau Müller und Herrn Meier an deren Stelle setzen und es käme mindestens das Gleiche heraus.
Unsere Politiker können es einfach nicht, auch wenn sie wollen würden! Außerdem haben sich diese Polit-Amateure in ihren Handlungen soweit verzettelt, daß das heutige Chaos darauf begründet ist und immer schmerzhafter für die Bevölkerung zu lösen ist.
Wenn wir schon außenbestimmt verarscht werden müssen, sollten unsere Politiker den Mund gegenüber der Bevölkerung richtig aufmachen oder sich eigenverantwortlich aus ihren Pfründen zurückziehen.
Alles andere ist ohne Rückgrat und Moral und ist letztendlich schwachsinnig.
ich empfehle einen Blick in Wikipedia - Stichwort "Öffentlicher Dienst":
Anzahl Mitarbeiter in 1991 = 6,7 Mio, Anzahl in 2011 = 4,6 Mio.
2008: 30,7 Mio abhängig Beschäftigte in Deutschland