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Nach dem TV-Duell „Steinmerkelbrück“ – wie das Netz spottet

Wenn Angela Merkel und Peer Steinbrück diskutieren und Stefan Raab den „King of Kotelett“ krönt, dann jubelt das Netz – wenn auch nicht so sehr wie bei der USA-Wahl. Eine Rückschau auf das #tvduell bei Twitter.
02.09.2013 - 13:55 Uhr 1 Kommentar
Das Netz rätselt: Unterscheiden sich die beiden Kandidaten überhaupt? Quelle: @GuillaumeTC/ croisonsles.tumblr.com

Das Netz rätselt: Unterscheiden sich die beiden Kandidaten überhaupt? Quelle: @GuillaumeTC/ croisonsles.tumblr.com

Düsseldorf Merkel, Steinbrück oder Steinmerkelbrück? Am Sonntagabend war viel los im Netz – und vor dem TV-Duell fragten sich viele: Unterscheiden sich die Kandidaten überhaupt, oder ist es egal, wer da vorne spricht? Klar ist nun: Die zwei Kandidaten konnten sich gut voneinander abgrenzen, doch gewonnen hat keiner der beiden und richtig starke Thesen fehlten dem TV-Duell auch - bei Twitter wurde der Schlagabtausch in 90 Minuten aber trotzdem ausgiebig diskutiert.

Twitter jubelte über 173.000 abgesetzte Tweets in den anderthalb Stunden, den Höhepunkt markierten 2622 Tweets während des Abschlussstatements der Kanzlerin:

Die Social-Media-Meinungsforscher von Ipsos zählten 132.000 Tweets, in denen die Kandidaten genannt wurden. Laut der Untersuchung waren die Netznutzer eher auf Steinbrücks Seite, auch eine Auswertung von Zeit Online ergab, dass mehr twitternde Zuschauer die Thesen Steinbrücks unterstützten. Der Hashtag #tvduell war zeitweise in den weltweiten Trends bei Twitter, sekündlich rauschten neue Kurznachrichten ein. Doch klar ist auch: Im internationalen Vergleich war das Duell klein: Bei der Debatte zwischen Präsidentschaftskandidat Mitt Romney und US-Präsident Barack Obama liefen mehr als sieben Millionen Tweets ein, in der Spitze sogar fast 110.000 Kurznachrichten. Zudem ist die Kommentarflut bei Twitter nicht repräsentativ. Bei 61,8 Millionen Wahlberechtigten schauten 17,64 Millionen Zuschauer das Duell: Doch die Tweets spiegeln bloß die Meinung von 0,01 Prozent der Wahlberechtigten wider, wie Journalist Ole Reißmann gebloggt hat. Dennoch erweitert Social-Media das Sofagespräch mit Freunden oder die Nachbetrachtung in der Firmenkantine um ein paar Millionen Mitgucker: Und zeigt nicht selten eine erstaunliche Kreativität auf dem zweiten Bildschirm.

So erfreute die Kette der Bundeskanzlerin in den Fast-Farben der deutschen Flagge die Nutzer – zuerst als Witzeobjekt und dann schnell auch als eigener Account: @schlandkette sammelte innerhalb kürzester Zeit mehrere tausend Follower mit Tweets wie diesen:

Merkel trug die vermeintliche Deutschland-Kette bereits 2009, doch konnte das die Witzeflut nicht trüben - vielleicht auch wegen des Alleinstellungsmerkmals: Bei einem französischen Duell wäre eine blau-weiß-rote Kette verboten gewesen:

Dass die Kette so viel Aufmerksamkeit erhalten konnte, lag sicherlich auch an den Kandidaten, die für den Geschmack vieler Kommentatoren blass blieben. So schreibt dieser Nutzer:

Doch auch inhaltlich diskutierten die Nutzer auf Twitter. Gerade das im Netz vieldiskutierte Thema NSA freute die Twittergemeinde zuerst, die ausweichenden Aussagen der Kanzlerin ärgerten dann jedoch viele. Nachdem Merkel sagte, dass in Deutschland niemand abgehört werde, weil auf „deutschem Boden deutsches Recht gelte“, ergoss sich Häme über sie. So spielt dieser Nutzer auf die frühere Merkel-Aussage der „sicheren Renten“ an.

Überzeugen hingegen konnte Stefan Raab in diesem Themenblock nach der Meinung vieler Twitter-Nutzer:

Der Pro7-Entertainer war ohnehin für viele der heimliche Sieger des TV-Duells. Frech und mit Leidenschaft quetschte der sonst oft rumblödelnde Stefan Raab die Duellanten aus. Nicht ohne Grund wurde dieser Tweet von Stefan Niggemeier an diesem Abend zum TV-Duell am meisten retweetet:

Die Art von Raab gab währenddessen auch Anlass zur Kritik an der Politik-Berichterstattung der Fernsehsender.

Am Ende des Duells zeigt sich: Der Bundestagswahlkampf ist noch nicht gänzlich entschieden, auch wenn die Umfragen etwas anderes verlauten. Und für diejenigen, denen das Duell in der Frage, wen man wählen soll, geholfen hat: Es gibt glücklicherweise mehr als zwei Parteien. Und bis zur Wahl kann noch einiges passieren.

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1 Kommentar zu "Nach dem TV-Duell: „Steinmerkelbrück“ – wie das Netz spottet"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Wer als Kanzlerin nicht weiß, dass auch gesetzliche Renten besteuert werden, dürfte an Unfähigkeit nicht zu überbieten sein. Wie will so eine Frau die Renten ehrlich beurteilen können??? Sie sollte sich schämen. Allein schon deswegen hat sie das Duell um Längen verloren. So ein Lapsus darf nicht vorkommen! Für mich ist Merkel abgehakt, Rot und Grün sowieso. Bleibt nur noch die echte Alternative für Deutschland AfD. Ja, diese AfD hat Alternativen, Frau Merkel!!!

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