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Titel des „SZ-Magazins“ Ärger um Steinbrücks Stinkefinger

Ein Foto bringt neuen Dampf in den Wahlkampf: Steinbrück posiert mit gestrecktem Mittelfinger. Während er auf den Humor der Nation hofft, hagelt es Proteste vom politischen Gegner. Auch SPD-intern ist der Unmut groß.
12.09.2013 Update: 13.09.2013 - 11:29 Uhr 123 Kommentare
13. September: Nur gut eine Woche vor der Bundestagswahl zeigt SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück dem SZ-Magazin den Mittelfinger. In der Rubrik „Sagen Sie jetzt nichts“ antwortet jede Woche ein Prominenter auf Fragen nur mit Gesten. In diesem Fall: „Pannen-Peer, Problem-Peer, Peerlusconi – um nette Spitznamen müssen Sie sich keine Sorgen machen, oder?“ Steinbrück rechtfertige sich später: „Ich hoffe, dass die Republik auch den Humor hat, diese Grimassen und diese Gebärdensprache bezogen auf die Fragen richtig zu verstehen.“ Die Republik hatte zumindest nicht den Humor, ihm ein starkes Wahlergebnis zu schenken – sondern das zweitschlechteste SPD-Ergebnis der Nachkriegsgeschichte mit 25,7 Prozent. Quelle: Alfred Steffen/SZ-Magazin via dpa

13. September: Nur gut eine Woche vor der Bundestagswahl zeigt SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück dem SZ-Magazin den Mittelfinger. In der Rubrik „Sagen Sie jetzt nichts“ antwortet jede Woche ein Prominenter auf Fragen nur mit Gesten. In diesem Fall: „Pannen-Peer, Problem-Peer, Peerlusconi – um nette Spitznamen müssen Sie sich keine Sorgen machen, oder?“

Steinbrück rechtfertige sich später: „Ich hoffe, dass die Republik auch den Humor hat, diese Grimassen und diese Gebärdensprache bezogen auf die Fragen richtig zu verstehen.“ Die Republik hatte zumindest nicht den Humor, ihm ein starkes Wahlergebnis zu schenken – sondern das zweitschlechteste SPD-Ergebnis der Nachkriegsgeschichte mit 25,7 Prozent.

(Foto: Alfred Steffen/SZ-Magazin via dpa)

Berlin Die Reaktionen auf Peer Steinbrücks Stinkefinger-Foto auf dem Cover des Magazins der „Süddeutschen Zeitung“ ließen nicht lange auf sich warten. Die Grünen-Spitzenkandidatin Katrin Göring-Eckardt distanzierte sich am Freitag von dem Bild, das den SPD-Kanzlerkandidaten mit ausgestrecktem Mittelfinger zeigt. Die Geste sei wohl Steinbrücks nonverbale Art, Klartext zu sprechen, sagte die Politikerin des SPD-Wunschpartners dem Sender MDR Info. Sie fügte hinzu: „Meine Form wäre das nicht.“ Man wisse nicht ganz so genau, wem Steinbrück den Finger zeige. Sie fühle sich aber persönlich nicht angesprochen, sagte Göring-Eckhardt.
Das umstrittene Foto war im Rahmen der Serie „Sagen Sie jetzt nichts“ entstanden, in der mit Gestik und Mimik auf Fragen geantwortet wird. Steinbrück war in Anspielung auf den holprigen Start seines Wahlkampfes gefragt worden: „Pannen-Peer, Problem-Peer, Peerlusconi - um nette Spitznamen müssen Sie sich keine Sorgen machen, oder?“ Daraufhin zeigte er den so genannten Stinkefinger.

Warum uns das Steinbrück-Foto nicht empören muss


Der SPD-Kandidat verteidigte die Geste am Donnerstagabend - und hofft auf den Humor der Menschen im Land. „Da werden einem Fragen gestellt, die man übersetzt in Gebärden, in Grimassen, in Emotionen“, sagte Steinbrück am Rande einer SPD-Kundgebung in München über die besondere Interviewform des Magazins. „Das schauspielert man dann. Und ich hoffe, dass die Republik auch den Humor hat, dann diese Grimassen und diese Gebärdensprache bezogen auf die Fragen richtig zu verstehen.“ Auf die Frage, ob er gewusst habe, dass das Magazin dieses Foto auf den Titel nehmen wolle, sagte Steinbrück: „Nein.“

Laut Magazin wollte sein Sprecher die Stinkefinger-Pose in dem „Sagen Sie jetzt nichts“-Interview, bei dem die Antworten in Form von Fotos gegeben werden, nicht freigeben - aber Steinbrück habe gemeint: „Nein, das ist okay so“. Während Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ihre zur Raute geformten Hände zum Markenzeichen erkoren hat, setzt Steinbrück nun per Stinkefinger auf eine andere Gestik. Er inszeniert sich damit einmal mehr als ein Rock'n'Roller der Politik („Bei mir rockt es“) - aber sollte es mit dem Kanzlerjob noch etwas werden, könnte ihn so ein Bild verfolgen.

SPD-intern löste die „Stinkefinger“-Geste großen Unmut aus. Und auch Berichte über mögliche Zukunftspläne des SPD-Kanzlerkandidaten lösten Kritik aus. Die SPD kämpfe bis zur Schließung der Wahllokale am 22. September „geschlossen und entschlossen für den rot-grünen Politikwechsel und die Abwahl der miserablen Merkel/Rösler-Regierung. Alle anderen Aufgeregtheiten über  Interviews, Fotos, Personalspekulationen oder demoskopische Kaffeesatzleserei leisten nur eines: Sie behindern die Kampfkraft und Konzentration auf das wesentliche, nämlich möglichst viele Wählerinnen und Wähler noch davon zu überzeugen, beide Stimmen für die SPD abzugeben“, sagte der Koordinator der Linken im SPD-Bundesvorstand, Ralf Stegner, Handelsblatt Online.

„Die Basis der SPD, die geschlossen wie nie für unser seit Jahrzehnten bestes Regierungsprogramm kämpft, hat null Verständnis für solche Aufgeregtheiten“, sagte Stegner weiter. „Alle, die statt für den gemeinsamen Erfolg zu kämpfen jetzt über ihre persönlichen Perspektiven im Falle des Misserfolgs nachdenken, setzen die falsche Priorität‘, fügte der Vorsitzende der SPD in Schleswig-Holstein hinzu.

Scharfe Kritik kam auch von der CDU: Die Geste zeige, dass Steinbrück „charakterlich nur eingeschränkt geeignet“ sei für politische Führungsämter, sagte der CDU-Politiker Steffen Kampeter dem RBB Inforadio. Der SPD-Politiker sei ein „guter Sprücheklopfer“, aber in den „Extremsituationen, in denen man als Bundeskanzler tätig sein muss, muss man wissen, dass man in jeder Sekunde auch die Bundesrepublik Deutschland vertritt“.
Der CDU-Innenexperte Wolfgang Bosbach wertete die Geste als Hinweis, dass Steinbrück schon aufgegeben hat. „Wer sich kurz vor der Wahl so präsentiert, will doch gar nicht Kanzler werden", sagte Bosbach der „Neuen Osnabrücker Zeitung“.

„Steinbrück ist eine coole Sau“
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123 Kommentare zu "Titel des „SZ-Magazins“: Ärger um Steinbrücks Stinkefinger"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • (o:) Da isser ja wieder! (o:)

  • http://sexy.bilder-speicher.de/13091305758826/foto/peer-hats-dauf.html

  • Bekanntlich lassen sich von der Länge des Mittelfingers Rückschlüsse auf andere körperliche Merkmale ziehen. Ob das der Grund ist, daß sich gerade die kleine Garde der männlichen politischen Gegner so echauffiert ?

  • ..............nachgeladen..........der Herr mit dem Finger hat kein Niveau. Das ist eine Sprache aus der Gosse. Ein Intellektueller, ein Gebildeter tut so etwas nicht. Das ist weit unterhalb der Gürtellinie. Gesprochen und dargestellt von Menschen die nun wirklich keine Bildung genossen haben. Und so ein Typ will als Vorsteher des deutschen Volkes fungieren? Das darf es niemals geben. Und er darf es niemals werden, niemals, niemals! Diese Person wäre eine Schande für Deutschland. Wir würden uns in die Niederungen des Primitiven begeben. Volkswirtschaftlicher Schaden in ungeahnter Größe würde entstehen. Wir können nur beten, daß diese Person zur Unperson in der Politik abgestempelt wird. Mein Gott, man darf gar nicht daran denken, wenn diese Wahl zu Gunsten dieses Mannes entschieden würde.
    Was haben wir für Blüten in der Politik. Man kann verstehen, daß viele Bundesbürger nicht mehr zur Wahl gehen. Sie haben die Nase voll, man will nicht mehr. Was soll ich noch schreiben? Ich bin zutiefst empört, daß dieser Mann dort oben überhaupt angekommen ist. Und dann noch Kanzler? Nein, das darf es nicht geben, nein und nochmals nein..............Wählen Sie bitte dringend zwingend wieder Frau Merkel. Zwischen beiden liegen Welten.......Ich kann es nicht fassen!

  • Wir verlieren unsere Identität? Wieso? Nur weil sich die Meisten sich nicht mit ihm identifizieren?

    Einen Stinkefinger kann man verzeihen, wenn es aus einer ärgerlichen Reaktion kommt. Wobei das über den Charakter schon einiges aussagt. Mir sind solche Gesten zu armselig. Sie kommen dann, wenn die Argumente ausgehen. Und genau das ist es. Steinbrücks Bild zieht nur darauf ab, Aufmerksamkeit zu erheischen. Nicht mehr und nicht weniger. Das hat er ja nun erreicht.

  • Mein Kommentar bezieht sich nur auf das Bild, nicht auf irgendeine Person oder Partei. Wer meine Stimme bekommt ist, wie bei so vielen, noch offen. Allerdings finde ich es gut wenn jemand unkonvetionell in den Wahlkampf geht. Herr Steinbrück hat auf jeden Fall an Sympathie gewonnen.
    In allen Medien wird gehetzt gegen Herr Steinbrück, das ist Fakt, warum nicht mal reagieren anstatt nur zu agieren?
    Man sieht ja was er damit für einen Shitstorm in den Medien ausgelöst hat. Es hat ja jeder eine weiße Weste!
    Hier darf nichts mehr gesagt und getan werden.... alles ist Uniform und wir verlieren unserer Idendität.

  • Dieser Mann will (wie alle anderen) das deutsche Volksvermögen weiter plündern, unsere Demokratie an Brüssel verraten, durch massive Steuererhöhungen dem deutschen Mittelstand schweren Schaden zufügen und AUSGERECHNET dieses (alles krönende) vulgäre Foto führt zu spontanen Sympathie-Bekundungen einiger Kommentatoren hier.

    Man kann sich nur noch angewidert abwenden…

  • alles vorher genau berechnet. Der Mann ist Lehrer von Beruf und hat offensichtlich auch Probleme im Umgang mit anderen Leuten, wie fast alle Lehrer. Bekomme Ich nicht recht, raste Ich aus und verteile Einträge im Hausaufgabenheft. Den Ich bin der Oberlehrer und darf das.
    Mit dem als Kanzlerkandidaten war schon vor der Wahl die Niederlage programmiert.
    Klasse Peer, auf Dich ist verlass.

  • Warum das nicht tolerierbar ist!

    Dafür stelle man sich einfach nur vor, welche Steigerungsform nach dem Stinkefinger noch möglich ist!

    Die blutige Nase!

    Wer nun noch nicht verstanden hat, warum in einer derart engen Gesellschaft wie Deutschland so ein Verhalten von Spitzenpolitikern nicht hinnehmbar ist, wird es vielleicht dann tun, wenn er unter den Schlägen von frustrierten Mitbürgern zusammenbricht.

    Gegenargumente?

  • Ich vermute trotz des Namens eher Bauarbeiter, dort ist ein drastischer Umgangston, betont durch eindeutige Gesten an der Tagesordung. Wer da nicht mitpöbeln kann, ist automatisch das Opfer.

    Solche Leute setzen etwas andere Prioritäten was die Kommunikation angeht als normale Menschen.

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