Bundestagswahl 2021 Merz bekräftigt Unterstützung für Laschet in der K-Frage

Der einstige Anwärter auf den Parteivorsitz der CDU befürwortet nun eine Kanzlerkandidatur von Armin Laschet.
Berlin Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz (CDU) hat sich nach dem Auftritt von CDU-Chef Armin Laschet und CSU-Chef Markus Söder vor der Unionsfraktion erneut hinter eine Kanzlerkandidatur seines Parteichefs gestellt. „Ich habe im Januar Armin Laschet meine Unterstützung zugesagt. Und ich bin da vielleicht etwas altmodisch – aber wenn ich so etwas zusage, dann stehe ich dazu und ich stehe auch in kritischen Tagen dazu, wenn der Wind mal von vorne kommt“, sagte der CDU-Politiker am Mittwochmorgen im ARD-„Morgenmagazin“.
Am Montag hatten die Präsidien von CDU und CSU jeweils ihrem Vorsitzenden den Rücken für die Kanzlerkandidatur gestärkt. Söder bestand aber darauf, auch ein Meinungsbild der Unionsfraktion einzuholen. „Es gibt eine Stimmungslage in der Bundestagsfraktion. Das habe ich gestern auch so mitbekommen. Aber es gibt klare Entscheidungen der Repräsentanten der Basis der CDU“, betonte Merz.
Angesichts steigender Corona-Infektionszahlen mahnte der CDU-Politiker zur Eile in der K-Frage: „Wir stehen mitten in einer wirklich tiefen Krise der Pandemie. Wir werden im Herbst und im Frühjahr nächsten Jahres sehen, welche Spätfolgen es auch in der Wirtschaft in Deutschland hat.“
Auf die Frage nach einer Beteiligung an einem möglichen Bundeskabinett unter Laschet antwortete der ehemalige Fraktionschef ausweichend: „Das ist eine Entscheidung, die er dann ganz alleine trifft.“
Auch Bundesinnenminister Horst Seehofer hofft auf einen schnellen Konsens. Eine Einigung könnten „nur die beiden herbeiführen“, sagte der ehemalige CSU-Vorsitzende der „Augsburger Allgemeinen“ (Donnerstag). Den Konsens halte er noch für möglich – er wisse aber nicht, „wie sie das bewerkstelligen könnten“. „Ich leide unter dieser sehr schwierigen Situation für CDU und CSU“, so Seehofer.
CSU-Chef Söder äußerte sich am Mittwoch nicht zum möglichen Ausgang des Machtkampfs um die Kanzlerkandidatur. Er sagte am Rande einer CSU-Fraktionssitzung im Landtag in München lediglich: „Am Ende wird alles gut werden.“ Spekulationen jeder Art lehnte Söder ab – alles weitere stehe „in den Sternen“.
CDU-Vize Breher: Union findet „einvernehmlich eine Lösung“
Die stellvertretende CDU-Vorsitzende Silvia Breher bemüht sich, die Wogen im Machtkampf zu glätten. „Beide Ministerpräsidenten, Markus Söder, genauso wie Armin Laschet, haben beide in der Fraktion gestern wirklich gut zugehört und beide haben – und das konnte man am Ende wirklich spüren – erklärt, (...) dass man einvernehmlich eine Lösung findet“, sagte die CDU-Politikerin am Mittwochmorgen im ARD-„Morgenmagazin“.
Unmittelbar nach der Aussprache in der Unionsfraktion hatte CSU-Chef Markus Söder am Dienstagabend eine Entscheidung mit CDU-Chef Armin Laschet über die Unions-Kanzlerkandidatur noch für diese Woche angekündigt. „Das muss das Ziel sein“, betonte Breher auf die Frage, ob eine Entscheidung bis Sonntag zu erwarten ist. „In der jetzigen Zeit, wo sich wirklich jeder eigentlich eher um andere Dinge Sorgen macht, darf sich das nicht lange hinziehen.“
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