Bundestagswahl 2021 SPD weiter im Umfrage-Aufwind, durchwachsenes Bild für die Union

Der Kanzlerkandidat schneidet laut einer Umfrage eher negativ ab.
Berlin Laut einer am Donnerstag veröffentlichten Umfrage haben knapp drei Viertel der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland (73,9 Prozent) eine negative Meinung vom Kanzlerkandidaten der Union, Armin Laschet. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey für die Zeitung „Augsburger Allgemeine“.
Fast die Hälfte der Befragten gab sogar an, „sehr negativ“ über Laschet zu denken. Lediglich 14,7 Prozent bewerten den Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen in seiner Rolle als Kanzlerkandidat positiv. Der Rest ist unentschieden.
Selbst unter Wählerinnen und Wählern der Union sind die Meinungen über Laschet gespalten - 43,9 Prozent stehen hinter ihrem Kanzlerkandidaten, 37,6 Prozent denken hingegen negativ über ihn. In den übrigen politischen Lagern überwiegt der Anteil derer, die Laschet kritisch sehen, deutlich - am klarsten unter den Sympathisantinnen und Sympathisanten der Grünen.
95,3 Prozent der Befragten haben kein gutes Bild von Laschet. Gerade einmal 1,5 Prozent bewerten den möglichen Nachfolger von Angela Merkel im Kanzleramt positiv. Civey hat nach eigenen Angaben vom 16. Bis 18. August 7502 Wahlberechtigte befragt.
Die Umfrage reiht sich in eine ganze Kette an Meinungserhebungen, bei denen der Kanzlerkandidat der Union nicht gut abschneidet. Erst Anfang der Woche hatten verschiedene Meinungsforschungsinstitute ein weiteres Absacken der Union bei der Sonntagsfrage festgestellt.
Nach jüngeren Umfragen zeichnet sich immer mehr ein Kopf-an-Kopf-Rennen vor allem zwischen der im Aufwind befindlichen SPD und der Union ab. So kommt die Union in der jüngsten Kantar-Umfrage auf 22 Prozent, die SPD liegt mit 21 Prozent nur knapp dahinter. Wäre am Sonntag Wahl, wären die Grünen mit 19 Prozent der Stimmen drittstärkste Kraft. In der Vorwoche erhielten die Sozialdemokraten laut Kantar-Umfrage noch 19 Prozent und die Grünen 21 Prozent.
Eine Allensbach-Umfrage, die vom 5. bis 17. August erhoben wurde, zeigt jedoch ein anderes Bild: Demnach liegt die Union derzeit noch bei 27,5 Prozent – muss aber im Vergleich zum Juli einen Rückgang um 2,5 Prozentpunkte hinnehmen. Die SPD legt demnach um 2,5 Punkte auf 19,5 Prozent zu, die Grünen fallen um zwei Punkte auf 17,5 Prozent.
In CDU und CSU selbst wuchs zuletzt die Unruhe angesichts der Fülle an schlechten Umfragen. Die Deutsche Presse-Agentur berichtet unter Berufung auf Teilnehmerkreise, dass CSU-Chef Markus Söder am Donnerstag in der Präsidiumssitzung von einem „dramatischen“ Trend gesprochen habe. Es sei nicht sicher, wie es weitergehe, zitiert dpa Bayerns Ministerpräsidenten. Es bestehe nach der Wahl die Gefahr einer Ampel-Koalition (SPD, FDP und Grüne) oder eines Linksbündnisses. „Man kann es drehen, aber leicht ist es nicht“, soll Söder gesagt haben.
Mehr: Mit seinem Low-Profile-Wahlkampf setzt Laschet das Kanzleramt für die Union aufs Spiel
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Kantar, im Besitz von Bain Capital, Standort London, sieht CDU/CSU und SPD gleichauf. Ja dann....
Denn die müssen es ja wissen.
Der globale Seegang wird bewegter und stärker. Kapitäne mit ausgeprägter, starker Persönlichkeit sind gesucht. Also Menschen die agieren und nicht nur reagieren.