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Bundestagswahl Laschet verliert in weiterer Umfrage an Zustimmung – Söder: Union ist selbst schuld an schlechten Ergebnissen

Den Kanzlerkandidaten der Union würden nur noch 13 Prozent direkt wählen. Auch Grünen-Kandidatin Baerbock verliert an Zustimmung, SPD-Kandidat Scholz legt leicht zu.
01.08.2021 Update: 01.08.2021 - 15:01 Uhr Kommentieren
Den Unions-Kandidaten würden nur noch 13 Prozent der Befragten direkt zum Kanzler wählen. Quelle: Agencja Gazeta via REUTERS
Armin Laschet mit CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak

Den Unions-Kandidaten würden nur noch 13 Prozent der Befragten direkt zum Kanzler wählen.

(Foto: Agencja Gazeta via REUTERS)

Berlin Die Union bleibt einer jüngsten Umfrage zufolge wie in der Vorwoche bei 27 Prozent. Auch die Grünen mit 18 und die SPD mit 17 Prozent bewegten sich nicht vom Fleck, berichtete die „Bild am Sonntag“ unter Berufung auf den Sonntagstrend des Instituts Insa.

Die FDP komme weiterhin auf 13 und die AfD auf elf Prozent, die Linkspartei verliere hingegen einen Punkt auf sechs Prozent, während die sonstigen Parteien einen Punkt auf acht Prozent gewännen.

In der Frage der Kanzler-Direktwahl gehe der Absturz von Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) indes weiter, berichtete die Zeitung. Ihn würden demnach nur noch 13 Prozent der Befragten direkt zum Kanzler wählen, das sind zwei Prozentpunkte weniger als vor einer und sieben Prozentpunkte weniger als noch vor zwei Wochen.

Der SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz lege indes einen Punkt auf 22 Prozent zu. Annalena Baerbock von den Grünen verliere einen Punkt auf 13 Prozent. Ihr Wert habe sich damit binnen drei Monaten halbiert. CSU-Chef Markus Söder fordert angesichts der gesunkenen Umfragewerte der Union mehr Engagement und Offensive im Wahlkampf Laschet

Auch zwei andere Umfragen hatten zuletzt Scholz vor Laschet gesehen. Im jüngsten ZDF-„Politbarometer“ sagten 34 Prozent (plus sechs Punkte innerhalb von zwei Wochen), dass ihnen Scholz als Kanzler „am liebsten“ wäre, gefolgt von 29 Prozent für Laschet (minus acht) und 20 Prozent für Baerbock (plus zwei). Einer Online-Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov zufolge würden sich 20 Prozent für Scholz entscheiden, wenn Kanzler oder Kanzlerin direkt wählbar wäre. 15 Prozent würden Laschet wählen, 13 Prozent Baerbock.

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Als Krisenmanager im Überschwemmungsgebiet hat Laschet nach Einschätzung vieler Wähler keine besonders gute Figur gemacht. Auf die Frage, ob das Verhalten des nordrhein-westfälischen Ministerpräsidenten ihm im Wahlkampf wenn überhaupt wohl eher nützen oder schaden werde, antworteten knapp 46 Prozent der Teilnehmer einer YouGov-Umfrage im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur, sein Agieren in der Krise werde ihm mit Blick auf die Wahl schaden.

Lediglich sieben Prozent der Deutschen vermuten demnach, dass Laschet hier Pluspunkte für den Wahlkampf sammeln konnte. 29 Prozent der Wahlberechtigten glauben, dass sein Verhalten in den Tagen nach der Katastrophe keine Auswirkungen auf die Bundestagswahl am 26. September haben wird. 18 Prozent der Befragten haben dazu keine Meinung.

Anders sieht es für Vizekanzler Scholz aus. Etwa 47 Prozent der Deutschen glauben, dass dem SPD-Kanzlerkandidaten sein Verhalten nach der Flutkatastrophe im Wahlkampf weder schaden noch nützen wird. Anders als bei Laschet vermuten bei ihm aber immerhin 18 Prozent der Befragten einen positiven und nur elf Prozent einen negativen Effekt.

Dass der Kanzlerkandidatin der Grünen, Annalena Baerbock, ihr Verhalten nach dem verheerenden Unwetter im Wahlkampf schaden wird, vermuten laut Umfrage rund 21 Prozent der Wahlberechtigten. Knapp zehn Prozent sind der Meinung, dass sich ihr Handeln positiv auf ihre Chancen bei der Wahl auswirken wird. Rund 45 Prozent der Befragten erwarten hier gar keinen Effekt auf den Wahlkampf.

Söder erwartet angriffslustigere Strategie

Die Union ist nach Ansicht von Söder wegen ihres passiven Wahlkampfs selbst für ihre sich zunehmend verschlechternden Umfrageergebnisse verantwortlich. Wie im Fußball empfehle es sich, „einfach auch noch mal selbst zu stürmen und ein bisschen offensiv zu werden“, sagte Bayern Ministerpräsident am Sonntag im ZDF-Sommerinterview in Nürnberg.

Söder betonte, er erwarte für den Wahlkampf in den kommenden Wochen eine angriffslustigere Strategie: „Das muss jetzt kommen.“ Bei der Einschätzung gebe es auch keine Differenzen mit Laschet: „Wir sind uns einig, wir brauchen einfach mehr Tempo und Power“, sagte Söder.

Seine eigene Rolle im Wahlkampf neben Laschet verstehe er als „Antreiber“, sagte Söder. Nachdem sich CDU und CSU in den vergangenen Wochen durch die Fehler der anderen in den Umfragen verbessern konnten, sei die Union nun wieder auf dem früheren niedrigen Niveau. Seine Sorge sei, dass der „seltsame Wahlkampf“ weiter dahinplätschert und die Union am Ende wegen fehlenden Engagements nicht stark und souverän genug werde, um eine Regierung zu bilden.

Seehofer: „Laschet wird Kanzler“

Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) glaubt trotz sinkender Umfragewerte fest an einen Sieg Laschets bei der Bundestagswahl. Seehofer sagte der „Bild am Sonntag“: „Mit meiner 50-jährigen Erfahrung in der Politik kann ich Ihnen sagen: Laschet wird Kanzler. Er bringt die wichtigste Eigenschaft für diesen harten Job mit: eine fröhliche Gelassenheit. Zähigkeit und Standfestigkeit hat er überdies ja schon bewiesen.“

Aus Sicht von Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) wird Laschet es jedoch im Osten schwer haben, die Menschen von sich zu überzeugen. „Nicht, weil ich mir das politisch wünschen würde. Sondern weil ich denke, er fremdelt mit den Menschen und der Situation im Osten Deutschlands“, sagte Ramelow dem Nachrichtenportal t-online.

Mehr: Nach Plagiatsvorwurf: Laschet räumt Fehler in seinem Buch ein

  • rtr
  • dpa
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