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Bundestagswahl „Wir waren zu träge“ – In der Union wächst die Panik

Kurz vor der Bundestagswahl sorgt das anhaltende Umfragetief in CDU und CSU für Unruhe. Selbst bei Armin Laschets Unterstützern wird die Stimmung schlechter.
08.09.2021 Update: 08.09.2021 - 17:11 Uhr 2 Kommentare
Armin Laschet bekommt Gegenwind auch aus den eigenen Reihen. Quelle: dpa
Kanzlerkandidat

Armin Laschet bekommt Gegenwind auch aus den eigenen Reihen.

(Foto: dpa)

Berlin Spitzenpolitiker von CDU und CSU sind in heller Aufregung: „Wir haben Fehler gemacht“, sagte Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) dem Handelsblatt und mahnte eine Aufarbeitung des Wahlkampfs an. „Die Situation ist gefährlich.“

Am Dienstag waren CDU und CSU im RTL/ntv-Trendbarometer erstmals unter die 20-Prozent-Marke gefallen. Damit liegt die Union nun nur noch bei 19 Prozent Zustimmung und hat zwei Punkte im Vergleich zur Vorwoche verloren. Knapp drei Wochen vor der Bundestagswahl liegt die SPD mit Kanzlerkandidat Olaf Scholz mit 25 Prozent deutlich in Führung.

Über Fehler im Wahlkampf der Union werde man nach der Bundestagswahl am 26. September sprechen und „auch Konsequenzen ziehen“, kündigte Sachsens Ministerpräsident Kretschmer bereits an. Nun gehe es aber zunächst um einen kämpferischen Endspurt im Wahlkampf. „Wir müssen die letzten drei Wochen vor der Wahl dazu nutzen, die Unterschiede zwischen einem linken und einem bürgerlichen Bündnis herauszustellen“, erklärte der CDU-Politiker.

In Bayern geht es auch für die CSU bergab. Laut einer am Mittwoch veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Infratest-dimap kommt die Partei dort nur noch auf 28 Prozent. Bereits am Dienstag war sie in einer Umfrage des Instituts GMS unter die 30-Prozent-Marke gerutscht. CSU-Generalsekretär Markus Blume bezeichnete das historische Tief als einen „ultimativen Weckruf.“ In dem Bundesland profitiert die SPD vor allem von der wachsenden Sympathie ihres Spitzenkandidaten Olaf Scholz und legte um neun Prozentpunkte auf 18 Prozent zu.

Auch andere Parteikollegen blicken besorgt auf die schlechten Umfragewerte von CDU und CSU. So sprach Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) von einer „sehr ernsten Situation“. Es gelte jetzt, den aktuellen Abwärtstrend zu brechen, so Söder.

NRW-Innenminister Reul kritisiert parteieigenen Wahlkampf

„Die Werte, die jetzt da sind, sind hochalarmierend, aber ein Impuls, nicht aufzugeben, sondern erst recht zu kämpfen“, sagte der CSU-Chef zu Bild-TV. Er habe aber den Eindruck, der eine oder andere lasse die Flügel hängen. Sollte die Union nicht stärkste Partei werden, stehe sie für eine Koalition nicht zur Verfügung. „Jeder, der glaubt, dann macht die Union vielleicht den Juniorpartner, das wird nicht eintreten.“

Kanzlerkandidat Armin Laschet bekommt zudem auch noch Gegenwind aus den eigenen Reihen. NRW-Innenminister Herbert Reul kritisierte den unzureichenden Wahlkampf der Union. „Wir waren zu träge und haben gedacht: Wir gewinnen sowieso“, sagte der enge Vertraute des Unions-Kanzlerkandidaten am Rande einer Veranstaltung der Seniorenunion in Hamburg.

Der „Spiegel“ hatte über die Äußerungen des CDU-Politikers berichtet. „Wir haben verlernt zu kämpfen und unser zentrales Anliegen klarzumachen“, erklärte er. Reul gilt als enger politischer Vertrauter Laschets und ist seit 2017 Innenminister von Nordrhein-Westfalen.

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In der CDU liegen die Nerven blank. Auch der stellvertretende CDU-Parteivorsitzende Jens Spahn warnte am Dienstag vor einer rot-grünen Regierung. Mit ihr werde es „ein Jahrzehnt des Niedergangs“ geben – vor allem wirtschaftlich, sagte der Gesundheitsminister bei Welt TV.

Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel schaltet sich zunehmend in den Wahlkampf ein und trat während ihrer letzten Rede in dieser Legislaturperiode ungewohnt energisch für den CDU-Kanzlerkandidaten ein. „Der beste Weg für unser Land ist eine CDU/CSU-geführte Bundesregierung mit Armin Laschet als Bundeskanzler“, sagte Merkel am Dienstag im Bundestag. Eine solche Regierung werde für Stabilität, Verlässlichkeit, Maß und Mitte sorgen. „Das ist genau das, was Deutschland braucht.“

Mehr: Union rutscht immer tiefer – in neuer Umfrage unter 20 Prozent

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2 Kommentare zu "Bundestagswahl: „Wir waren zu träge“ – In der Union wächst die Panik"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • "Der beste Weg für unser Land ist eine CDU/CSU-geführte Bundesregierung mit Armin Laschet als Bundeskanzler“, sagte Merkel"

    zur Not kann sie die Wahl ja auch rückgängig machen.

  • Sensationell 3 Wochen vor der Wahl kommen die 2 Parteien darauf das sie Fehler gemacht haben.
    Da stellt sich schon die Frage was haben Politiker für eine Ausbildung?

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