Bundestagswahl Grünen-Chef Habeck als Direktkandidat aufgestellt – Co-Chefin Baerbock auf Listenplatz 1 in Brandenburg

Über Meinungsunterschiede „in großem Respekt diskutieren“, das will Grünen-Chefin Annalena Baerbock.
Steinbergkirche Die Brandenburger Grünen haben Parteichefin Annalena Baerbock zu ihrer Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl gewählt. Auf der digitalen Landesdelegiertenkonferenz in Potsdam erhielt die 40-Jährige als einzige Bewerberin für den Platz 1 der Landesliste 106 Stimmen der 109 Delegierten. Es gab eine Nein-Stimme und zwei Enthaltungen. Die Wahlvorschlagsliste muss noch per Briefwahl bestätigt werden.
In ihrer Bewerbungsrede hatte Baerbock betont, in der Corona-Pandemie sei eine neue Politik in Deutschland nötig. „Wichtig für unser Land ist starker Zusammenhalt und soziale Daseinsvorsorge.“ Baerbock verwies auf den großen Einsatz der Pflegekräfte in den Krankenhäusern: „So wie die Menschen in der Pandemie über sich hinauswachsen, muss auch die Politik über sich hinauswachsen.“
Baerbock ist zudem Direktkandidatin der Grünen im hart umkämpften Potsdamer Wahlkreis 61. Dort tritt sie unter anderem gegen den SPD-Kanzlerkandidaten Olaf Scholz an. „Wir wollen das erste bündnisgrüne Direktmandat in Ostdeutschland gewinnen“, sagte Baerbock dazu.
Robert Habeck will die Grünen in die Regierung führen
Grünen-Bundeschef Robert Habeck ist im Norden Schleswig-Holsteins Direktkandidat seiner Partei für die Bundestagswahl am 26. September. Der 51-Jährige wurde am Samstag in Steinbergkirche von den Mitgliedern der Kreisverbände von Flensburg und dem Kreis Schleswig-Flensburg gewählt. Habeck erhielt dabei 72 Stimmen bei einer Nein-Stimme.
Zuvor hatte Habeck mit Leidenschaft für seine politischen Ziele geworben. „Ich will die Grünen in die Regierung führen“, sagte Habeck. Deutschland sei zu lange nicht von den Grünen regiert worden. „Das war nicht gut.“ Die Mitglieder bat er um Verständnis, nicht wöchentlich Bürgersprechstunden anbieten zu können, denn möglicherweise werde er selbst Teil der nächsten Regierung.
Für Habecks und Baerbocks politische Zukunft fällt bereits am Montag eine wichtige Entscheidung. Dann will der Bundesvorstand entweder den Norddeutschen oder die Co-Parteichefin für die Kanzlerkandidatur zur Bundestagswahl vorschlagen. Die beiden wollen sich zuvor untereinander einigen. Habeck äußerte sich nicht dazu, ob die Entscheidung schon gefallen ist. Die Nominierung muss noch vom Parteitag im Juni bestätigt werden.
Mehr: Baerbock oder Habeck? Die Antwort auf die K-Frage der Grünen naht
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.