Wahlverhalten Die drei Arbeiterparteien

AfD, CDU und SPD liegen bei den Arbeitern fast gleich auf.
Berlin Ein altes Sprichwort sagt: „Wer in der Jugend nicht links wählt, der hat kein Herz. Wer es im Alter immer noch tut, der hat keinen Verstand.“ Wenn das stimmt, hat die Jugend bei dieser Bundestagswahl wenig Herz bewiesen. Nach den Daten von Infratest dimap kamen SPD, Grüne und Linke bei den Erstwählern in Westdeutschland zusammen auf 45 Prozent. Der gleiche Stimmenanteil entfällt aber auch auf Union, FDP und AfD, wobei die CDU/CSU in der Wählergunst der Erstwähler mit 25 Prozent eindeutig die Nase vorn hat.
Mit 40 Prozent schneidet Rot-Rot-Grün bei jungen Ostdeutschen, die bei dieser Bundestagswahl zum ersten Mal ihr Kreuz machten, noch schlechter ab. Auch hier liegt die Union mit einem Fünftel der Stimmen vorn, gefolgt von der AfD mit 17 Prozent.
Am anderen Ende der Alterspyramide dominiert die Farbe Schwarz. Stärkste Kraft bei den Rentnern ist mit 41 Prozent die Union, die aber auch hier deutlich Stimmen eingebüßt hat. Das Gleiche gilt auch für die SPD, die trotz ihrer Rentenkampagne bei den Ruheständlern nur noch auf 24 Prozent kommt. Die stärksten Zugewinne bei den Rentnern konnte die AfD verbuchen, die jetzt elf Prozent erreicht. Aber auch die FDP und – weniger stark – die Grünen legten hier zu.
Für die abgestrafte SPD gibt es immerhin den winzigen Trost, dass sie dabei ist, sich ihre klassische Rolle als Arbeiterpartei zurückzuerobern. Zwar haben die Genossen auch bei ihrer Kernklientel verloren und liegen mit 24 Prozent Stimmenanteil immer noch einen Punkt hinter der Union. Die hat aber bei den Arbeitern im Vergleich zur Wahl 2013 zehn Prozentpunkte verloren. Von den Verlusten der Volksparteien profitieren konnte vor allem die AfD, die bei den Arbeitern mit 21 Prozent deutlich besser abschnitt als bei den Wählern insgesamt. Auch die FDP konnte hier um fünf Punkte auf acht Prozent zulegen, während die Linke leichte Verluste verkraften muss.
Bei den Arbeitslosen kamen die Sozialdemokraten, die sich den Kampf für die Abgehängten und vom Abstieg Bedrohten auf die Fahnen geschrieben hatten, am besten an. In dieser Gruppe liegt die SPD mit 23 Prozent aber nur noch knapp vor der AfD (22 Prozent) und der Union (20 Prozent).
Sollten CDU, CSU, FDP und Grüne nach zähen Verhandlungen eine Koalition eingehen, dann dürften sich die Selbstständigen besonders gut repräsentiert fühlen. Von ihnen haben fast zwei Drittel für eine der vier „Jamaika“-Parteien gestimmt; bei den Angestellten war es nur gut die Hälfte. Mit 19 Prozent wurde die FDP bei den Freiberuflern zweitstärkste Kraft hinter der Union (36 Prozent).
Bei den Beamten vereinen Union, FDP und Grüne zusammen immerhin noch 60 Prozent der Stimmen, wie Daten der Forschungsgruppe Wahlen zeigen. Diese belegt mit ihren Analysen zudem, dass auch Gewerkschaftsmitglieder nicht immun gegen Rechtspopulismus sind. Bei ihnen ist die SPD zwar noch stärkste Kraft und schneidet mit 29 Prozent auch knapp neun Punkte besser ab als bei den Wählern insgesamt.
Doch landet die AfD auch bei den Gewerkschaftern mit 15 Prozent hinter der SPD und der Union (24 Prozent) auf Platz drei. Bei Gewerkschaftsmitgliedern im Osten liegen Linkspartei und AfD mit jeweils 22 Prozent gleichauf, die SPD ist hier mit 18 Prozent nur drittstärkste Kraft, vorn liegt die Union (24 Prozent).
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Schulz ist weiterhin auf seinem Borderline-Trip zum Abgrund, schnappt sich ein paar greifbare Groupies und denkt mit "voran und weiter so" kann er die SPD von seinem Versagen ablenken. Die lassen ihn erst mal betrunken torkeln und sind froh, dass er die Bürger vom Absturz der Partei ablenkt. Entschieden wird dann einige Zeit danach.