Carsten-Patrick Meier „2,5 Prozent Wachstum sind möglich“

„Das Wachstum wird eher unterschätzt.“
Carsten-Patrick Meier gehört zu den versiertesten Konjunkturkennern. Sein Institut „Kiel Economics“ ist eine der Denkfabriken, die zweimal im Jahr die Gemeinschaftsdiagnose für die Bundesregierung erstellen.
Herr Meier, wie geht es der deutschen Wirtschaft?
Ich bin nicht überschäumend optimistisch, aber dennoch sehr zuversichtlich. Die Wirtschaft ist in einem langjährigen Aufschwung. Der Schub – den die niedrigen Zinsen, der günstige Eurokurs und der Ölpreis derzeit bringen – kann noch lange nachwirken. Für dieses Jahr halte ich 2,5 Prozent Wachstum für durchaus möglich.
Wieso ist der Arbeitsmarkt immer so robust – auch wenn die Konjunktur mal stottert?
Da wirken natürlich noch die Arbeitsmarktreformen der letzten Jahre nach. Aber vor allem glaube ich, dass das Wachstum derzeit eher unterschätzt wird. Gut möglich, dass das Statistische Bundesamt die Zahlen der letzten Jahre bald nachträglich nach oben revidiert.
Wie belastend ist die aktuelle Importschwäche der Schwellenländer?
Das Aufholwachstum in China & Co. musste sich irgendwann abschwächen. Die Frage ist, ob dort eine sanfte Landung gelingt – und ob Indien einspringen kann als Schubgeber. Aber: Zurzeit erholt sich ja die Euro-Zone, das kompensiert die Flaute in Übersee.
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