
BdV-Präsidentin Erika Steinbach: Die CDU-Spitze kämpft um ihren Verbleib.
HB BERLIN. Die CDU-Spitze will Erika Steinbach unbedingt in der Unions-Fraktionsspitze halten. In der Sitzung des CDU-Bundesvorstands schlug Fraktionschef Volker Kauder am Montag nach Angaben mehrerer Teilnehmer vor, die Vertriebenenfunktionärin wieder an die Spitze der Fraktions-Arbeitsgruppe „Menschenrechte und humanitäre Hilfe“ zu wählen. Die Posten werden Ende September neu gewählt. Auch Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel hat nach Angaben mehrerer Teilnehmer in der Sitzung ausdrücklich betont, dass sie mit der Arbeit der CDU-Abgeordneten sehr zufrieden sei. Der gezielte Versuch, Steinbach in der Fraktionsspitze zu halten, soll ihren völligen Rückzug aus der CDU verhindern.
Vergangene Woche hatte Steinbach nach harscher, parteiinterner Kritik an ihren Äußerungen zum Beginn des Zweiten Weltkriegs angekündigt, sie wolle nicht mehr für den Parteivorstand kandidieren. Zugleich hatte sie den schleichenden Rückzug des konservativen Flügels in der Partei kritisiert. Die CDU-Vorsitzende Merkel möchte aber unbedingt verhindern, dass die Union die Vertriebenen als Stammwählergruppe verliert. Auch die CSU hatte ihre Schwesterpartei aufgefordert, trotz der Kontroverse auf die Präsidentin des Bundes der Vertriebenen (BdV) zuzugehen. Kauder erklärte den Streit mit Steinbach nach einem kurzen Wortgeplänkel im Parteivorstand für beendet.

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