CDU Immobilien, Impfen, Abendessen: Für den einstigen Hoffnungsträger Spahn läuft es nicht gut

Für den Gesundheitsminister läuft es derzeit nicht gut.
Berlin Am Morgen des 20. Oktober 2020 mahnte Jens Spahn die Bürger noch via ZDF: Das höchste Corona-Ansteckungsrisiko gebe es beim Feiern und Geselligsein. Am Abend war der Bundesgesundheitsminister dann selbst Gast in einer geselligen Runde mit rund einem Dutzend Unternehmern in Leipzig, wie jetzt der „Spiegel“ berichtete. Am folgenden Tag gab das Ministerium dann Spahns positives Testergebnis bekannt.
Es läuft derzeit nicht besonders gut für den einstigen CDU-Hoffnungsträger, der gar als Kanzlerkandidat gehandelt wurde. Die schleppende Impfkampagne, die vollmundige Schnelltest-Ankündigung, die die Bundeskanzlerin wieder kassierte, die Debatte um private Immobilienkäufe und die Vorwürfe, Spahn lasse Journalisten ausforschen, die darüber berichteten.
Was der Gesundheitsminister derzeit täglich in den Zeitungen über sich lesen kann, dürfte ihm kaum gefallen. Der anfängliche Macher-Nimbus ist verflogen, von SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich musste sich Spahn vergangene Woche als „Ankündigungsminister“ abkanzeln lassen.
Die Kritik schlägt sich auch in seinen Zustimmungswerten nieder. Im aktuellen „Politbarometer“ des ZDF bewerten die Bürger Spahns Leistungen auf einer Skala von plus fünf bis minus fünf nur noch mit 0,8 Punkten – 0,5 Prozentpunkte schlechter als Ende Januar und weit entfernt von seinen Werten zu Beginn der Corona-Pandemie.
Formal nichts vorzuwerfen
Da kommt das Essen mit den Unternehmern kurz vor dem positiven Coronatest ungelegen – auch wenn der Minister sich formal nichts vorzuwerfen hat: Nach Auskunft des Gastgebers seien bei der Zusammenkunft die damals in Sachsen geltenden Corona-Regeln eingehalten worden, teilte Spahns Bundestagsbüro auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.
Alle Teilnehmer des Abendessens seien nach der Positivtestung dem zuständigen Gesundheitsamt als Kontaktpersonen gemeldet und parallel auch durch Spahn beziehungsweise den Gastgeber informiert worden. Alle hätten sich, soweit bekannt, direkt danach in Quarantäne begeben und seien nach Angaben des Gastgebers negativ getestet worden.
Bei dem Treffen sei es um die aktuelle politische Lage gegangen. Nach einem Bericht der „Bild“ sind die Teilnehmer im Vorfeld des Abends vom Gastgeber aufgefordert worden, für Spahns Bundestagswahlkampf Spenden zu entrichten, die unterhalb der Grenze von 10.000 Euro zur Veröffentlichungspflicht von Spendernamen liegen sollten. Spahn selbst versuchte am Sonntag, mit positiven Meldungen aufzufallen.
Es gebe gute Nachrichten zu den Impfstoff-Lieferungen, schrieb er auf Twitter: „Moderna hat seine Liefermengen bis zum Ende des ersten Quartals übermittelt und hält mit knapp 1,8 Millionen Dosen die bisherigen Zusagen ein."
Mehr: Was bringen die ersten Corona-Selbsttests? Die sechs wichtigsten Antworten.
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Ich bin der Meinung, dass Herr Spahn Immobilien im sehr guten und langfristig stabilen Immobilienmarkt Berlin kauft spricht doch erst einmal für die Cleverness und Bonität von ihm und seinem Partner. Die Kaufpreise sind offensichtlich angemessen und marktkonform - jedenfalls wird das nicht moniert - also was soll diese Neiddebatte.
Das Thema "Abendessen mit möglichen Sponsoren für Wahlkampfkosten" ist sicher für einen Politiker auch nichts außergewöhnliches und mit Corona-positiv-getestet zu sein - zumal in seinem Alter, vollkommen im Bereich des normalen und relativ ungefährlich, zumal er über seinen üblichen Tag verteilt sicher mehr soziale Kontakte hat als ein Normalbürger. Außerdem - was ist in diesen Zeiten außergewöhnliches daran ? Er und seine Kontaktpersonen gingen offensichtlich in Quarantäne, wie von anderen gefordert. Kein Grund für Häme und Unaufgeregtheit.
Und er geht auch nicht gegen sog. Journalisten vor, sondern möchte wissen, wer sich aus einem nicht öffentlichen Register, und das ist ein Grundbuch für jeden Bürger in Deutschland, sich Informationen zieht, ist sein gutes Recht.
Hier aus Alltäglichkeiten eine Story zu machen, nur um ihm evtl. als politische Figur mit Banalitäten anzugreifen oder eine Neiddebatte zu führen, ist unanständig und bösartig.
Was anderes ist es, ihn über seine Fähigkeiten und mangelnde Erfolge in der Coronaproblematik zu kritisieren - sachlich und nicht persönlich, ist Journalismus.
Dass wir seit mehr als ein Jahr es nicht schaffen, eine verifizierbare Faktenlage über Infizierte, Tote, Infektionswege etc. haben ist ein Skandal.
Dass durch den für Dianose nicht zugelassenen PCR-Test ohne Angabe des cT-Wertes positiv-Getestete immer noch mit Infizierten gleichgesetzt werden.
Es immer noch die irreführende Anzahl der Coronatoten durch die Bezeichnung "mit und durch" Corona Verstorbene gibt und nicht schlicht - wie bei anderen Erkrankungen auch - nur die DURCH einen Coronavirus Verstorbene gezählt werden.