CDU Junge Union wählt mit Tilman Kuban einen konservativen Taktgeber als Vorsitzenden

Der 31-Jährige ist neuer Chef der Jungen Union.
Berlin Rund 22.000 Kilometer legte Tilman Kuban in den vergangenen Wochen für seine Werbetour in eigener Sache zurück. Dabei verlor er sechs Kilo. „Allein dafür hatte es sich schon gelohnt“, scherzte der 31-Jährige. Doch am Samstag holte der niedersächsische Jurist den Überraschungssieg: Mit 63 Prozent der Stimmen wurde er zum neuen Vorsitzenden der Jungen Union (JU) gewählt.
In einer Kampfabstimmung setzte er sich gegen Stefan Gruhner aus Thüringen durch. Die Neuwahl um den Vorsitz der Nachwuchsorganisation von CDU und CSU war nötig geworden, weil der bisherige Vorsitzende Paul Ziemiak zum CDU-Generalsekretär avanciert war.
In einer Phase, in der sich die Union neu aufstellt, lässt Kubans Erfolg aufhorchen. Mit ihm rückt der Unionsnachwuchs erkennbar nach rechts. Kuban kritisierte wiederholt die Migrationspolitik von Kanzlerin Angela Merkel. Nach seiner Wahl forderte er gleich einen Kabinettsposten für Friedrich Merz, der jüngst im Rennen um den CDU-Parteivorsitz Annegret Kramp-Karrenbauer unterlag.
In seiner Rede vor den JU-Delegierten beschwor Kuban, der Leiter der Rechtsabteilung bei den Unternehmerverbänden Niedersachsen ist, konservative Werte: Er geißelte die „Rentengeschenke“ der SPD und den „Verbots-Fetischismus“ der Grünen. Den Mutterparteien versprach er „Klartext“, sollten sich diese „lieber mit vermeintlichen Wohltaten als mit Zukunftsthemen“ beschäftigten.
Kubans nächstes Ziel: Er kandidiert auf einem aussichtsreichen Listenplatz bei der Europawahl Ende Mai.
Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.