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CDU-Spendenaffäre Kohls letztes Geheimnis

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Wohin die Spur der Flick-Affäre führt
„Merkel konnte ja nicht mit Messer und Gabel essen“
Keine Manieren
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„Frau Merkel konnte ja nicht richtig mit Messer und Gabel essen. Sie lungerte bei den Staatsessen herum, so dass ich sie mehrfach zur Ordnung rufen musst.“

Zitat aus dem „Spiegel“

(Foto: Reuters)
Diese und weitere Zitate hat Heribert Schwan an die Öffentlichkeit gegeben
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Kohls Ghostwriter verfasste die Memoiren des Altbundeskanzler, die unter dem Titel „Kanzler der Einheit“ erschienen sind. Von 2001 bis 2002 zeichnete der WDR-Journalist die Gespräche mit Kohl auf – in 105 Sitzungen kam er auf über 600 Stunden Material. In den Gesprächsprotokollen soll Kohl deutliche Worte für seine Parteifreunde gefunden haben, Schwan veröffentlicht einen Teil der Gesprächsprotokolle in seinem Band „Vermächtnis. Die Kohl-Protokolle“. Das Nachrichtenmagazin der „Spiegel“ zitiert daraus vorab in seiner aktuellen Ausgabe.

(Foto: dpa)
Friedrich Merz und Angela Merkel im Bundestag 2000:
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Über die beiden soll Kohl gesagt haben „Die Merkel hat keine Ahnung, und der Fraktionsvorsitzende ist ein politisches Kleinkind.“

(Foto: ap)
Ein Verräter und eine Null
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„Das ist ein ganz großer Verräter. Gleichzeitig ist er auch eine Null.“

Das soll Kohl in den Gesprächen mit dem WDR-Journalisten Schwan über den Ex-Bundespräsidenten Wulff gesagt haben.

(Foto: ap)
Ex-CDU-Generalsekretär Heiner Geißler
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Kohl soll seinen damaligen Generalsekretär Geißler als „hinterfotzig“ bezeichnet haben – ebenso wie Arbeitsminister Norbert Blüm und Finanzminister Gerhard Stoltenberg. Die Partei habe Kohl in Freunde und Feinde eingeteilt, schwarz und weiß, etwas dazwischen habe es kaum gegeben.

(Foto: Imago)
Altbundeskanzler Kohl und sein damaliger Sozialminister Norbert Blüm
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So harmonisch wie in diesem Foto 1997 war das Verhältnis offenbar nicht. „Da muss bei Blüm das Wort rein: Verräter. In irgendeiner Form“, so Kohl. In den Memoiren hieß es schließlich, es sei falsch gewesen, bis zum Ende an Blüm als Minister festzuhalten. Und: „Im Lichte der Ereignisse frage ich mich heute, wie ich mich so in seinem Charakter täuschen konnte.“

(Foto: ap)
Norbert Blüm, hier beim CDU-Bundesparteitag im Jahr 2000
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Der ehemalige Sozialminister wollte nicht inhaltlich auf Kohls Tirade eingehen: „Auf dem Niveau diskutiere ich nicht“, sagte er dem Handelsblatt (Dienstagsausgabe).

(Foto: ap)

Aus diesem ganzen Sumpf, in dem Helmut Kohl schon als rheinland-pfälzischer Ministerpräsident verstrickt war und vor Gericht stand, sind etliche Millionen nie wieder ans Tageslicht gedrungen.

Doch im Zusammenhang mit der CD-Parteispendenaffäre, die schließlich Kohl das Ehrenamt, Schäuble den Parteisitz kosten sollte und Angela Merkel an die Spitze der Partei spülte, tauchten Teile der Gelder der „Staatsbürgerlichen Vereinigung“ für die CDU peinlichste Weise wieder auf.

Im Januar 2000 gestanden der frühere Innenminister und hessische CDU-Vorsitzende Manfred Kanther und der frühere Schatzmeister der hessischen CDU, Casimir Prinz zu Sayn-Wittgenstein, ein, zu Beginn der 80er-Jahre acht Millionen D-Mark aus angeblichen, nicht näher bezeichneten „Spenden“ auf einem Bankkonto angelegt und dann auf ein Konto des Schweizerischen Bankvereins verbracht worden waren. Der Grund der Transaktion: Das Geld sollte vor verschärften Spendenvorschriften in Sicherheit gebracht werden. Diese Vorschriften gab es nicht.

Indes: Getarnt als Summen aus den „Vermächtnissen jüdischer Mitbürger“ sind dann zwischen 1989 und 1996 mindestens knapp 13 Millionen DM an die CDU in Hessen zurückgeflossen. Als Kanther dann 1993 Bundesinnenminister wurde, floss der „Bimbes“ (Helmut Kohls Lieblingsbezeichnung für Geld) in eine Stiftung namens „Zaunkönig“, zu der allein Horst Weyrauch, CDU-Steuerberater und enger Vertrauter Helmut Kohls, und Prinz Wittgenstein Prokura hatten.

Die Spur zur Flick-Affäre der CDU: Der Betrag, der Anfang der 80er-Jahre von Hessen ins Ausland gebracht wurde, ist bis fast hinters Komma mit der Summe identisch, die bei der SV übrig geblieben, aber nie bei der CDU verbucht war. Hessens Ministerpräsident Roland Koch hatte damals einräumen müssen, dass allein von den aus dem Ausland zurückgeflossenen Geldern aus den „jüdische Vermächtnissen“ seines Wissens mehr als vier Millionen DM auf nimmer Wiedersehen verschwunden seien.

Wolfgang Schäuble wirft mit seinem Hinweis, es habe die angeblichen Spender Kohls gar nicht gegeben, erneut die Frage auf, wo die rund zehn Millionen verschwundenen, niemals von der Union verbuchten Schwarzgelder verblieben sind.

Hoffnung auf die Aufklärung kann indes nur ein einziger Umstand geben: dass die ablaufenden Verjährungsfristen für Untreue, Steuerhinterziehung und Betrug bald ablaufen und einigen doch die Zunge lösen werden. Doch von Helmut Kohl selbst erwartet niemand, dass er selber noch einmal sein Ehrenwort in den Schmutz zieht.

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3 Kommentare zu "CDU-Spendenaffäre: Kohls letztes Geheimnis"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • CDU = die grösste kriminelle Vereinigung in Deutschland.

  • Und bis heute bestimmt einer aus diesem Clan der Korrupten, Betrüger und Steuerhinterzieher über unsere Staatsfinanzen - und erklärt den Griechen, wie man ordentlich wirtschaftet. Da hat man doch wirklich ein beruhigendes Gefühl...

    Achja, der Korrektor/CvD ist wohl im Urlaub?

  • Seinerzeit hatte ich mal mit einem Minister aus der Kohl-Monarchie zu tun.

    Es ging um Spendenquittungen.
    Ein beliebtes Modell war zu damaligen Zeit - Schwarzgeld mit falschen Spendenquittungen
    zusammenzuwaschen.
    Beispiel:
    Ich spendete 10,-DM erhielt aber eine Quittung über 100,-DM

    Der Herr Schäuble der damals wie heute in der Regierung sitzt und jeden Bürger als
    Steuerbetrüger nennt - ist an Doppelmoral kaum zu überbieten.

    Irgendwann wird sich einer melden, der aussagt, dass die angeblich verschwundenen Koffer mit
    falsch gebuchtem Geld gefüllt waren. Es wurde im Nachhinein alles wieder richtig verbucht PROBLEM GELÖST. Ich mache hiermit vorsorglich von meinem Urheberrecht gebrauch.

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