CO2-Bepreisung Klimaökonom Ottmar Edenhofer erhält deutschen Umweltpreis

Einflussreicher Pionier auf dem Gebiet der Ökonomie des Klimawandels.
Berlin Hohe Auszeichnung für den Direktor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change (MCC): In diesem Jahr erhält Ottmar Edenhofer den „Umweltpreis“ der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU). Er gilt als der renommierteste seiner Art in Deutschland. Verliehen wird er am 25. Oktober in Hannover von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.
Seit Jahren setzt sich der Umweltökonom Edenhofer für einen umfassenden und sozial gerechten Preis von klimaschädlichem Kohlendioxid ein. Ein solcher CO2-Preis ist für den 59-jährigen gebürtigen Bayern das zentrale Element, um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius im vorindustriellen Vergleich begrenzen zu können.
Umso enttäuschter war er über das von der Bundesregierung im vergangenen Jahr präsentierte Klimapaket, für ihn ein „Dokument der Mutlosigkeit“. Der geplante CO2-Preis von zunächst zehn Euro je Tonne in den Sektoren Verkehr und Gebäude sei „lächerlich niedrig“. Ein sinnvoller Einstiegspreis müsste bei wenigstens 50 Euro pro Tonne CO2 liegen, der in regelmäßigen Schritten bis 2030 auf 130 Euro steigen müsste.
Gemeinsam mit dem Schweden Johan Rockström leitet Edenhofer seit 2018 das PIK, das in der brandenburgischen Landeshauptstadt auf einer bewaldeten Anhöhe liegt, dem Telegraphenberg, wo schon Albert Einstein forschte. Außerdem ist Edenhofer Gründungsdirektor des Mercator Research Institute on Global Commons and Climate Change in Berlin, das zu wirtschaftspolitischen Lösungen mit Bezug auf globale Gemeinschaftsgüter forscht.
Edenhofer sei einer der weltweit einflussreichsten Pioniere auf dem Gebiet der Ökonomie des Klimawandels, begründete DBU-Generalsekretär Alexander Bonde die Entscheidung. „Durch seine exzellenten Forschungen, wissenschaftsbasierten Politikberatungen sowie sein hohes Engagement schafft er es, über den wirtschaftlichen Denkansatz Lösungen gegen den Klimawandel anzubieten, die auch Fragen der sozialen Gerechtigkeit behandeln“, sagte Bonde. Edenhofer wisse wie kaum ein anderer, wie man Wirtschaft, Klimaschutz und gesellschaftliche Anforderungen zusammen denkt.
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