Corona-Medikamente Forschungsministerin will Produktionskapazitäten für Impfstoffe sichern

Die Bundesministerin will Fördermittel einsetzen, um zügig einen Corona-Impfstoff herstellen zu können.
Berlin Bundesforschungsministerin Anja Karliczek (CDU) hat ein „großes Sonderprogramm“ zur Sicherung von Produktionskapazitäten für einen künftigen Impfstoff gegen Covid-19 angekündigt. Damit wolle sie „den Weg zu den Produzenten schon jetzt sicherstellen“, sagte sie in einem Pressegespräch.
Offenbar sollen Produktionskapazitäten in Unternehmen vorsorglich reserviert werden, damit die Herstellung eines Impfstoffes sofort im nötigen Umfang starten kann, sobald eine Rezeptur gefunden und zugelassen ist. Die Details und der finanzielle Umfang sollen in Kürze bekannt gegeben werden. Geht man von anderen üblichen Programmen des Ministeriums aus, ist dafür vermutlich ein höherer dreistelliger Millionenbetrag zu erwarten.
Karliczek dämpfte zugleich hochfliegende Erwartungen: „Ein Impfstoff ist frühestens Mitte 2021 zu erwarten“, sagte sie. Und selbst das wäre gemessen an der langen Entwicklungszeit anderer Impfstoffe von im Durchschnitt mehr als zehn Jahren „rasend schnell“.
Selbst wenn dann ein Impfstoff vorliege, müsse man „damit rechnen, dass er nicht all unsere Erwartungen erfüllt“, so die Ministerin. Es könnte durchaus sein, dass er „nur vor schwerer Erkrankung schützt“ oder auch „mehrfach aufgefrischt werden muss“.
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Das Sonderprogramm ist ein rein nationales und hat nichts zu tun mit der Geberkonferenz der EU am heutigen Montag, für das die Bundeskanzlerin ebenfalls einen substanziellen Beitrag angekündigt hat. Ebenfalls unabhängig davon ist der Beitrag Deutschlands für die internationale Impf-Allianz Cepi, die weltweit 90 Programme unterstützt, davon drei in Deutschland. Für Cepi hat die Bundesregierung 140 Millionen Euro für 2020 und 90 für 2021 bereit gestellt.
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