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Corona Offene Schulen im Herbst: Die Impfung von Erwachsenen ist entscheidend

Die Inzidenzen steigen, immer mehr Jugendliche landen in den Krankenhäuser. Was heißt das für einen reibungslosen Schulbetrieb? Experten sehen die Älteren in der Verantwortung.
25.08.2021 - 04:00 Uhr 1 Kommentar
Schülerinnen und Schüler erhalten eine Impfung. Quelle: dpa
Schulbetrieb

Schülerinnen und Schüler erhalten eine Impfung.

(Foto: dpa)

Berlin Für das Offenhalten der Schulen im Herbst und Winter sehen Kinder- und Jugendärzte vor allem Erwachsene am Zug, sich impfen zu lassen. „Auf ihnen liegt die enorme Verantwortung, die Menschen mit einer Impfung zu schützen, die sich nicht schützen können“, sagte der Präsident der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin, Jörg Dötsch, dem Handelsblatt.

„In der ersten Phase der Pandemie war es umgekehrt – da mussten die Jüngeren viele Entbehrungen in Kauf nehmen, um Ältere zu schützen.“ Sie müssten sich nun revanchieren.
Dass die Zahl der Impfungen seit Wochen zurückgeht, nannte er „besorgniserregend“ und ein „fatales Signal an die junge Bevölkerung“. 59,2 Prozent der Menschen in Deutschland sind vollständig geimpft. Die Zahl der täglichen Impfungen geht seit etwa zwei Monaten kontinuierlich zurück.

Dötsch forderte darüber hinaus, dass sich alle Über-12-Jährigen impfen ließen, wie es die Ständige Impfkommission seit August empfiehlt. Auch das Tragen einer medizinischen Maske im Unterricht sowie das regelmäßige Testen von Klassen und der Einsatz von Luftfiltern seien wichtig, um den Schulstart zu ermöglichen. „Die Schulen sind nicht optimal vorbereitet, aber sie haben in den vergangenen Wochen einiges geleistet“, sagte Dötsch.

Vor allem der Aufbau einer Testinfrastruktur in den Schulen wie in Nordrhein-Westfalen sei beeindruckend. Dötsch leitet die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin an der Uniklinik Köln.

Schulschließungen „Ultima Ratio“

Unter den vorherrschenden Bedingungen sei ein geregelter Schulstart immer noch die bessere Option, als die Schulen geschlossen zu halten. „Es werden sich auch Kinder und Jugendliche in Schulen anstecken“, sagte Dötsch. „Aber das gesundheitliche Risiko einer Infektion ist geringer als jenes durch Erkrankungen wie einer Essstörung und Depression, denen Kindern ausgesetzt sind, die nicht in die Schule können.“ Das Schließen der Schulen könne deswegen nur „Ultima Ratio“ sein, wenn alle anderen Bereiche des öffentlichen Lebens ebenfalls geschlossen werden.

Ähnlich äußerte sich der Berliner Virologe Christian Drosten. Vereinzelte Infektionen an Schulen seien hinnehmbar, wenn möglichst alle Eltern und Lehrer geimpft sind. „Ein kontrolliert schwelendes Geschehen muss man akzeptieren, wenn der Schulbetrieb laufen soll. Man wird nicht jegliche Verbreitung an Schulen unterbinden können, aber möglichst eine unkontrollierte Ausbreitung“, sagte er.

Auch die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek hält es generell für wichtig, dass sich so viele Erwachsene wie möglich impfen lassen. „Das ist wichtig für den Eigenschutz, aber eben auch, um diejenigen zu schützen, die sich nicht beziehungsweise noch nicht impfen lassen können. Dazu zählen insbesondere auch Kinder.“



Das Robert Koch-Institut meldete am Dienstag 5747 Corona-Neuinfektionen innerhalb eines Tages in Deutschland. Vor einer Woche hatte der Wert bei 3912 Ansteckungen gelegen. Die Sieben-Tage-Inzidenz stieg erneut leicht auf 58. Am Vortag lag der Wert bei 56,4, vor einer Woche bei 37,4.

Der Anstieg wird vor allem mit der Zahl der Reiserückkehrer und dem Schulstart nach den Ferien erklärt. Das RKI verzeichnet stark steigende Infektionszahlen vor allem in den jüngeren Altersgruppen.

Mehr: Weil hunderttausende Erzieher fehlen: Ausreichend Kita-Plätze in diesem Jahrzehnt nicht mehr möglich

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1 Kommentar zu "Corona: Offene Schulen im Herbst: Die Impfung von Erwachsenen ist entscheidend"

Das Kommentieren dieses Artikels wurde deaktiviert.

  • Hallo Herr Klöckner,
    auf welcher Datengrundlage begründen Sie die These, dass "immer mehr Jugendliche" in den Krankenhäusern landen? Die Aussage ist schwammig und für sich stehend absolut nutzlos. Wenn erst 10, dann 11 und dann 12 Jugendliche pro Monat bundesweit im Krankenhaus landen würden, wäre die Aussage zwar formal korrekt, würde aber dennoch ein komplett falsches Bild der Situation zeichnen.
    Bei Statista konnte ich nur aktuelle Daten aus der Schweiz finden und dort sieht man, dass Krankenhauseinweisungen bei Jugendlichen faktisch keine Rolle spielen:
    https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1108184/umfrage/krankenhauseinweisung-aufgrund-des-coronavirus-covid-19-in-der-schweiz-nach-altersklasse/

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