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Corona-Pandemie Intensivmediziner fordern sofortigen Lockdown

Deutschlands Intensivmediziner verlangen einen harten Lockdown von zwei bis drei Wochen. Die dritte Pandemiewelle drohe sonst über die zweite hinauszuwachsen.
09.04.2021 - 12:07 Uhr Kommentieren
Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin. Quelle: dpa
Gernot Marx

Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin.

(Foto: dpa)

Berlin Deutschlands Intensivmediziner schlagen Alarm. Die Lage in den Kliniken sei zutiefst besorgniserregend, sagte Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, am Freitag.

„Es brennt. Die Lage ist sehr dramatisch. Jeder Tag zählt.“ Es gebe einen ungebremsten und dramatischen Anstieg von Covid-Patienten. Ihr Alter liege nun zumeist zwischen 40 und 70. Bei den unter 50-Jährigen sterbe jeder fünfte Intensivpatient, bei den Älteren im Schnitt jeder zweite, sagte Marx. Er fordert gemeinsam mit seinen Kollegen einen harten und umgehenden Lockdown von zwei bis drei Wochen.

Wenn nicht umgehend Maßnahmen ergriffen würden, wachse die dritte Pandemiewelle über die zweite hinaus, mahnte Marx. Bereits Ende April rechnet die Divi bundesweit mit mehr als 5000 Covid-Patienten.

„Die Kliniken gehen in einen katastrophenähnlichen Zustand“, sagte Christian Karagiannidis, wissenschaftlicher Leiter des DIVI-Intensivregisters. 500 Kliniken in Deutschland könnten bereits jetzt schon keine Covid-Patienten mehr aufnehmen.

Beim Impfen sei die Bundesrepublik auf der Zielgeraden, sagte Marx. Deutschland dürfe aber nicht auf den letzten Metern Menschen gefährden - kurz bevor sie durch eine Impfung geschützt werden könnten, sagte Marx. „Wir brauchen aber mehr Zeit fürs Impfen.“

Kritik an Absage des Corona-Gipfels

Außerdem zeigen sich Deutschlands Intensivmediziner enttäuscht über die Absage des Corona-Gipfels von Bund und Ländern. Das Treffen war für Montag geplant gewesen. Es werde in der kommenden Woche gar keine Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) geben, teilte die stellvertretende Regierungssprecherin Ulrike Demmer am Freitag in Berlin mit.

„Das ist eine enttäuschende neue Situation“, sagte Gernot Marx. Er könne nur hoffen, dass es stattdessen zeitnahe alternative politische Entscheidungen gebe. Die Divi forderte erneut einen umgehenden harten Lockdown von zwei bis drei Wochen, um die Zahl der Neuinfektionen in der Pandemie zu drücken.

25.000 Neuinfektionen pro Tag bedeuteten rund zwei Wochen später rund 350 bis 750 neue Intensivpatienten mit Covid-19, sagte Marx. Die Lage auf den Intensivstationen sei bereits jetzt dramatisch, einige Regionen könnten keine Covid-Patienten mehr aufnehmen, sagte Marx.

Da Kliniken darüber hinaus planbare Eingriffe absagen, um Intensivbetten freizuhalten, gebe es für andere Kranke bereits so etwas wie einen „Lockdown im OP“, sagte Frank Wappler, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin.

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  • dpa
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