Corona-Pandemie RKI-Chef: „Stehen am Anfang der dritten Welle“ – Inzidenz steigt

Der Kampf gegen die Pandemie sei ein Marathon, so RKI-Chef Wieler.
Berlin Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und der Präsident des Robert Koch-Instituts (RKI) Lothar Wieler haben angesichts wieder steigender Infektionszahlen zu Vorsicht in der Coronakrise gemahnt. Spahn setzt jedoch vor allem auf weiter anziehende Impfungen.
„Die Lage bleibt angespannt“, sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Man müsse sich noch „auf einige sehr herausfordernde Wochen“ einstellen, in denen um die Balance zwischen Gesundheitsschutz und der ersehnten Rückkehr in die Normalität mit vorsichtigen Öffnungen zu ringen sei.
Aktuelle Daten des RKI untermauern die Mahnungen Wielers und Spahns. Die Zahl der bundesweit gemeldeten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner in sieben Tagen liegt am Sonntag nun bei 76. Am Freitag hatte der Wert noch 72,4 betragen und steigt damit weiter deutlich. Vor vier Wochen, am 12. Februar, betrug die Sieben-Tage-Inzidenz noch 62,2.
Wieler blickt besorgt auf die vielen Neuinfektionen hält die aktuellen Inzidenzen für nicht akzeptabel. „Die Fallzahlen haben sich seit einiger Zeit auf einem zu hohen Niveau eingependelt“, sagte Wieler. Die Zahl der Infektionen gerade unter Jüngeren nehme zu.
Es gebe leider wieder mehr Ausbrüche in Kitas, die Zahl der Intensivpatienten steige wieder leicht an. Außerdem steige aktuell auch die Zahl der Infizierten bei den unter 15-Jährigen, so Wieler.
Der Kampf gegen die Pandemie sei ein Marathon: „Wir befinden uns im letzten Drittel – und das ist bekanntermaßen besonders anstrengend. Auch weil jetzt noch ein Wettlauf mit den Varianten hinzugekommen ist.“
Impfstoff-Liefermengen im April teils noch nicht klar
Jedoch machte Spahn hinsichtlich der Impfkampagne Hoffnung. Diese gewinne deutlich an Dynamik. Mehr als sieben Prozent der Bevölkerung seien nun mindestens einmal geimpft. Zuletzt habe es bundesweit mehr als 270.000 Impfungen am Tag gegeben.
Auch die Arztpraxen sollten so früh wie möglich routinemäßig mitimpfen – spätestens ab Mitte April. Es könne jedoch nicht gleich auf Priorisierungen bei der Reihenfolge von Impfungen zunächst für gefährdete Gruppen verzichtet werden, sagte Spahn. Mit wachsender Impfstoffmenge könnten Übergänge zusehends fließend gestaltet werden.
Jedoch gebe es bei den für April zu erwartenden Liefermengen für die Corona-Impfungen noch Unsicherheiten. „Wir wissen noch nicht abschließend alle Lieferdaten für den nächsten Monat von allen Herstellern“, sagte der CDU-Politiker.
Bei Biontech/Pfizer hätten sich die Planungen gut eingespielt, von deren Impfstoff seien im April gut neun Millionen Dosen zu erwarten. Für die anderen beiden zugelassenen Impfstoffe von Astra-Zeneca und Moderna seien Planungen und Produktionsprozesse vorerst noch volatiler.
Spahn erläuterte mit Blick auf das ganze zweite Quartal, dass von insgesamt 60 Millionen erwarteten Dosen 40 Millionen auf Biontech entfallen. Dies ermögliche eine Verlässlichkeit. Bei dem am Donnerstag zugelassenen Impfstoff von Johnson & Johnson seien erste Lieferungen frühestens Mitte bis Ende April zu erwarten.
Spahn kritisiert Aussetzung von Impfungen mit Astra-Zeneca
Spahn begrüßte es, dass die EU-Kommission mit dem US-Hersteller über eine zügige Produktion spreche. Er verwies darauf, dass die EU bereits im Oktober mit 300 Millionen Euro für den Aufbau von Kapazitäten in Vorleistung gegangen sei. Die Bundesregierung wolle ergänzend bei kurzfristigen Lösungen möglicherweise auch in Deutschland mithelfen.
Spahn hat zudem die Aussetzung von Impfungen mit dem Impfstoff von Astra-Zeneca in einigen Ländern kritisiert. Der CDU-Politiker verwies am Freitag in Berlin auf die Europäische Arzneimittelbehörde Ema.
Diese habe nach Beratung der Experten erklärt, dass es keine auffällige Häufung von Thrombosen im zeitlichen Zusammenhang mit der Impfung gebe. Das für Deutschland zuständige Paul-Ehrlich-Institut komme zu derselben Einschätzung. „Ich bedaure es, dass auf dieser Grundlage – Wissensstand jetzt Freitagvormittag – einige Länder in der Europäischen Union das Impfen mit Astra-Zeneca ausgesetzt haben.“
„Mit dem was wir bisher wissen, ist der Nutzen bei weitem höher als das Risiko“, fügte er hinzu. Es gebe nach derzeitigem Stand und nach Angaben der zuständigen Behörden auch in den Ländern, die die Impfung ausgesetzt hätten, keinen Hinweis für einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Impfung und Erkrankungen. Wieler sagte, es gebe zum jetzigen Zeitpunkt keinen Hinweis, dass diese Geschehnisse statistisch auffällig wären.
Dänemark hatte entschieden, vorübergehend niemanden mehr mit dem Corona-Impfstoff von Astra-Zeneca zu impfen. Als Grund wurden Berichte über einen Todesfall und schwere Erkrankungen durch Blutgerinnsel nach der Impfung genannt.
Man könne jedoch noch nicht feststellen, ob ein Zusammenhang zwischen dem Vakzin und den Blutgerinnseln bestehe, hieß es. Norwegen, Island und Thailand folgten der Entscheidung Dänemarks.
Mehr: Lesen Sie hier, wann Merkel und die Länderchefs übers Impfen beraten werden.
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Wo bleibt der Wellenbrecher? Der alternativlose, der uns schon seit Januar wieder unsere Freiheit genießen läßt. Hat die Oberphysikerin sich mit ihrem A-Team wieder ein bißchen vertan? Vom Ende her gedacht müßten wir im Impfstoff schwimmen oder habe ich da was falsch verstanden. Ich bin auf die Wahlergebnisse des Wochenendes gespannt. Obwohl die derzeitigen Machthaber in Rheinland -Pfalz und BW kein Jota besser sind. Liegt in der Natur der Sache.Politiker sind machtgeile. ambitöse Penner. Sieht man an den Werdegängen und den mehr oder weniger vorhandenen Ausbildungen. Die nächste Kanzlerin holt das bißchen Strom dann mit Kobold aus dem Netz, wo sie das ja gespeichert hat.
Der Panik-Fetischismus greift um sich.
Ich kann dieses Theater gar nicht mehr ernst nehmen - berufsständische Dauer-Besorgte sorgen für wegsperren der Bevölkerung.
In meiner Welt bin ich eigenverantwortlich dafür zuständig, dass ich die Risiken und Heruasforderungen meines Lebens im Griff hab‘.
Da brauch ich keine durchgeknallten Fachspezis als Bevormundungsinstanz, die außer ihrem Tunnelblick keine Ahnung vom Leben haben.
Herr Wieler sollte lieber tägliche Testmengen liefern, statt immer nur zu warnen.
Natürlich nehmen die Infektionen bei Jüngeren zu, die Alten sind ja auch teilweise schon geimpft.
Ich weiß nicht, wofür dieser Professer an der Spitze des RKI sein Gehalt bezieht.
Statt Fakten zu liefern, tritt er leiber in Talkshows auf.
Herr Wieler, wie hoch ist die Dunkelziffer?
Wie viele Menschen mit einer druchlebten Corona-Infektion haben 6 Monate später noch schwere Nachwirkungen?
Wie lange sind Personen nach einer Infektion geschützt?
Alles Fragen, die beantwortbar sind, aber für Herrn Wieler wohl nicht so wichtig.
Warum weiß Herr Spahn nicht, wann die bestellten Impfdosen kommen?
Ist sein Ministerium überhaupt handlungsfähig oder sind seine Beamten so realitätsfern, dass sie nur ihre eigene Bürokartie kennen und den Bezug zur Realität verloren haben?
Hausärzte hätten von beginn an impfen müssen, dann hätten wir wahrscheinlich gar keine Impfzentren gebraucht! Solche Entscheidungen zeigen doch die Realitätsferne des BMG.