Corona-Pandemie Spahn plant mit über 200 Millionen Impfstoff-Dosen für 2022

Spahn mit plant mit 204 Millionen Dosen für das Jahr 2022.
Berlin Mehr Impfstoff für den Fall der Fälle: Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plant für das kommende Jahr, 204 Millionen Corona-Impfstoffdosen zu beschaffen. „Somit würde für Deutschland samt Sicherheitsreserve mit einer Versorgung von etwas mehr als zwei Dosen pro Einwohner gerechnet“, heißt es in einem Bericht des Gesundheitsministeriums, der dem Handelsblatt vorliegt und am Mittwoch im Kabinett vorgestellt wurde.
Es sei ratsam, „rechtzeitig weitere Impfstoffmengen für den Schutz gegen Mutationen und Auffrischungsimpfungen zu sichern“, heißt es. So könnten mögliche Lieferausfälle oder andere nicht vorgesehene Ereignisse Probleme wie beispielsweise bei der Impfstoffsicherheit abgefedert werden. Insgesamt rechnet das Ministerium mit Kosten in Höhe von 3,9 Milliarden Euro im Jahr 2022. Die Mittel dafür stünden zur Verfügung.
Die Impfstoffmenge verteilt sich dem Bericht zufolge auf mehrere Hersteller. Die EU hatte bereits einen Vertrag mit Biontech/Pfizer über Lieferungen von bis zu 1,8 Milliarden Dosen bis 2023 geschlossen. Davon gehen laut Bericht 84,4 Millionen im Jahr 2022 an Deutschland.
Mehrere Impfstoff-Hersteller sind eingeplant
Darüber hinaus plant Spahn mit 31,8 Millionen Impfstoffdosen des mRNA-Vakzins von Moderna und 18,3 Millionen Dosen des Vektor-Impfstoffs von Johnson & Johnson. Weitere 70 Millionen Dosen verteilen sich auf die Vakzine der Hersteller Sanofi, Novavax und Valneva. Der Impfstoff des deutschen Herstellers Curevac findet sich nicht in den Plänen. Er erzielte in einer Studie eine Wirksamkeit von 47 Prozent.
Der Chef des Zentralinstituts der Kassenärztlichen Versorgung (ZI), Dominik Stillfried, lobte die Pläne. „Sie bedeuten, dass die Zeit des Impfstoffmangels dem Ende zugeht“, sagte Stillfried dem Handelsblatt. „Vertragsarztpraxen sollten bei Bestellungen für Auffrischimpfungen künftig mit verlässlichen Belieferungen rechnen können.“
Das Bundesgesundheitsministerium will noch im Juli eine neue Phase der Impfkampagne starten, um Bevölkerungsgruppen stärker anzusprechen, von denen sich noch nicht so viele Menschen haben impfen lassen. Dazu werde eine neue Kampagne geplant, teilte das Ministerium mit. Regierungssprecher Steffen Seibert verweist darauf, dass das Impftempo derzeit mit rund 800.000 Impfungen pro Tag weiterhin sehr hoch sei.
Deutschland hat die USA bei der Impfquote nach Angaben von Minister Spahn eingeholt. 54,5 Prozent der Bürger seien mindestens einmal geimpft, twittert er. 36,5 Prozent hätten den vollen Impfschutz.
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